Erfrischende, abenteuerliche Bildergeschichten mit ein bisschen Gefahr und viel Witz
Kleine Schwester Kaninchen stolpert ganz unfreiwillig von einem gefährlichen Abenteuer ins nächste: Sie begegnet dem Fuchs, verirrt sich im Wald oder ertrinkt beinahe im Meer. Zum Glück hat sie einen großen ...
Kleine Schwester Kaninchen stolpert ganz unfreiwillig von einem gefährlichen Abenteuer ins nächste: Sie begegnet dem Fuchs, verirrt sich im Wald oder ertrinkt beinahe im Meer. Zum Glück hat sie einen großen Bruder, auf den sie sich verlassen kann und der immer wieder da ist, wenn sie ihn braucht. Er inspiriert Kleine Schwester Kaninchen sogar zu einer perfekte Lösung für alle Tierkinder, wenn sich diese mal nicht einigen können.
Ulf Nilssons Texte sind klar, gut verständlich und kindgemäß formuliert.
Die Illustrationen von Eva Eriksson stellen die Handlung sehr anschaulich dar, stellenweise ist die Druckqualität der Bilder nicht ganz makellos. Die süßen Illustrationen sind aber generell sehr hübsch anzusehen. Sie sind in dezenten, eher dunklen Farben gehalten und machen einfach Spaß.
Das Buch enthält vier Geschichten und eignet sich zum Vorlesen für unerschrockene drei- bis fünfjährige Kinder.
Keine Schwester Kaninchen ist wie kleine Kinder manchmal so sind: verspielt, neugierig, abenteuerlustig, aufgeweckt, pfiffig, willensstark, manchmal ein bisschen ängstlich und oft ganz schön mutig. Eine Figur, in die sich die Zuhörer sicherlich gut hineinversetzen können. Wie Kleine Schwester Kaninchen in bestimmten Situationen reagiert, ist recht erfrischend und sympathisch.
Manchmal geraten Kinder sehr zum Leidwesen ihrer Eltern in nicht ganz ungefährliche, ungewohnte Situationen. Kleine Schwester Kaninchen zeigt, dass es dabei häufig ganz genau richtig ist, intuitiv zu reagieren. Oft können Kinder viel mehr als man ihnen zutraut, auch wenn das mitunter in Vergessenheit gerät. Und manchmal, wenn man alleine nicht weiterkommt, ist jemand anderes da, der einem hilft, z.B. ein toller großer Bruder. Und vielleicht ist es ganz gut, dass Eltern nicht alles wissen, auch wenn sie das immer gerne täten. Es erspart ihnen auf alle Fälle ein paar Sorgen, wenn sie eben nicht genau mitbekommen, was der Nachwuchs so treibt.
Die letzte Geschichte „Kleine Schwester Kaninchen und alle ihre Freunde“ zeigt auf wunderbare Weise, wie unterschiedlich Kinder und wie vielfältig Bücher sind. Ein Buch kann man immer zusammen lesen, auch wenn nicht jeder Leser an der gleichen Stelle lachen muss. Bücher verbinden.
Meinem dreijähriger Sohn musste ich die vier Geschichten schon mehrmals vorlesen und er hat immer wieder besonders motiviert und aufmerksam zugehört.
„Meine kleine Schwester Kaninchen“ ist eine gelungene Sammlung erfrischender, witziger, mutmachender Geschichten, die zurecht zum 75. Jubiläum des renommierten Oetinger-Verlags neu aufgelegt wurde. Dass es manchmal etwas beängstigend zugeht und zum Beispiel ein Fuchs auftaucht, gehört zu einer richtig guten, spannenden Geschichte einfach dazu. Ganz ohne Gefahren und Herausforderungen wäre das Leben ja irgendwie auch langweilig.