Als sie bei der Testamentseröffnung ihres Vaters erfährt, dass sie ein Haus auf Cape Cod geerbt hat, fällt Jane aus allen Wolken. Was hat es mit diesem Haus auf sich und mit dem Stapel Briefe – auf Deutsch verfasst – aus dem Nachlass ihrer Mutter? Seit ihrem traumatischen Einsatz als Sanitäterin im Irakkrieg wird Jane von Albträumen geplagt. Selbst die Musik, die ihr einst alles bedeutete, hat sie aufgegeben. Die Tochter eines schwarzen US Marines und einer weißen Krankenschwester mit deutschen Wurzeln fühlt sie sich nirgends zugehörig. Während sie das Haus auf Cape Cod ausräumt, das ihren aus Deutschland ausgewanderten Großeltern gehörte, erschließt sie sich Stück für Stück die Geschichte ihrer Herkunft. Vor allem die Briefe berühren sie zutiefst. Sie schrieb ihr Großvater 1915 aus Bagdad an seine spätere Frau. Ein besonders dunkles Kapitel der Geschichte entblättert sich, aber auch die Geschichte einer großen Liebe …
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Benno, ein Findelkind und Emmy ein Mädchen, das ohne Vater aufwuchs. Die Mutter behindert und vom Leben enttäuscht. Emmy verbringt viel Zeit mit ihrem Großvater und lernt durch ihn den Eispalast kennen. ...
Benno, ein Findelkind und Emmy ein Mädchen, das ohne Vater aufwuchs. Die Mutter behindert und vom Leben enttäuscht. Emmy verbringt viel Zeit mit ihrem Großvater und lernt durch ihn den Eispalast kennen. Sie ist begeistert und will unbedingt eine Karriere als Eiskunstläuferin machen. Benno und Emmy begegnen sich im Eispalast und aus einer Freundschaft wird mit den Jahren die große Liebe. Jane, ebenfalls eine Hauptperson in "Woher wir kamen", ist die Enkelin der beiden. Sie erbt das Haus ihrer Großeltern und findet dort viele Briefe. Diese berichten von dem Bewegten Leben ihrer Vorfahren.
Ulrike Schweikert ist nicht ohne Grund eine Bestsellerautorin. Dieses Buch zeugt von intensiver Recherche und ist so lebendig geschrieben, dass ich sehr schnell in das Leben damaliger Zeit eintauchen konnte. Die historischen Kapitel des Buches spielen in Berlin und jene über das Leben der Enkelin Jane unter anderem im Irak. Während des Krieges. Es hat mich berührt, was die Marines und andere Angehörige der US-Army dort erlebten. Wie sehr sie traumatisiert waren. Welche grausame Entwicklung nahm dieser Krieg und die Frage bleibt: Für wen und warum?
Dass Meister Zille immer mal wieder zu Wort kam, gefiel mir ausgesprochen gut. Ich mag diesen Künstler und seine Werke sehr. Das Buch fesselte mich und meine Empfehlung gebe ich ohne Abstriche.
Ulrike Schweikert ist eine Autorin, die schon lange großartige Romane schreibt und sie hat auch heute ihren Drive noch nicht verloren.
Man kommt schnell nahe an die Hauptfigur Jane heran.
Wie der Klappentext ...
Ulrike Schweikert ist eine Autorin, die schon lange großartige Romane schreibt und sie hat auch heute ihren Drive noch nicht verloren.
Man kommt schnell nahe an die Hauptfigur Jane heran.
Wie der Klappentext schon verrät, ist die die Tochter eines schwarzen US Marines und einer weißen Krankenschwester mit deutschen Wurzeln. Das ist wichtig zu wissen, denn es geht Jane auch um ihre Wurzeln.
Anfangs des Romans fühlt sie sich sehr verloren, da gerade ihr Vater gestorben ist. Auch ihre Mutter und ihr Bruder sind schon tot.
Neben den Schauplätzen New York und Cape Cod 2007 geht es zurück bis ins Jahr 1912, in dem die Geschichte ihrer Großeltern Emmy und Benno als Jugendliche beginnt. Deren spannende Lebensgeschichte wird erzählt.
Auch Janes eigene Geschichte eigene Geschichte wird gezeigt. Ihre Mutter starb früh, der Vater ist distanziert. Sie ging zur Navy und später als Sanitäterin sogar bis in den Irak.
Das in den Zeiten gesprungen wird, funktioniert gut. Hier spürt man die Erfahrenheit der Autorin, alles greift gut ineinander.
Bemerkenswert auch, dass alle Handlungsstränge auf ungefähr gleichen, hohen Niveau ist. Kein Teil fällt gegenüber den anderen ab.
Es sind 3 prall gefüllte Leben und dadurch wird auch der Roman erfreulich abwechslungsreich!
Als Leser ist man kontinuierlich vom packenden Text gefangen.
Jane ist die Tochter eines schwarzen US Marines und einer weißen Krankenschwester mit deutschen Wurzeln. Durch die unterschiedlichen Wurzeln fühlte sich sich nirgends zugehörig. Als Janes Vater stibt, ...
Jane ist die Tochter eines schwarzen US Marines und einer weißen Krankenschwester mit deutschen Wurzeln. Durch die unterschiedlichen Wurzeln fühlte sich sich nirgends zugehörig. Als Janes Vater stibt, erbt sie ein Haus auf Cape Cod, von dessen Existenz sie keine Ahnung hatte. Seit wann hatte ihr Vater das Haus und was steht in den Briefen, die aus dem Nachlass ihrer Mutter stammen? Nach einem traumatischen Einsatz als Sanitäterin im Irakkrieg ist sie freigestellt, begibt sich nach Cape Cod, räumt das Haus aus und findet heraus, dass das Haus ihren aus Deutschland stammenden Großeltern gehörte. In den Briefen nähert sie sich ihren Vorfahren nach und erfährt einen Teil ihrer eigenen Wurzeln.
Dieser Roman beeinhaltet zwei Perspektiven, ein Erzählstrang beschreibt Janes Leben an den Schauplätzen New York und Cape Cod 2007 und außerdem Szenen aus ihrem Einsatz im Irak-Krieg. Die die zweite Perspektive führt zurück in die 1910er Jahre und erzählt aus dem Leben von Janes Großvater Benno und lässt uns in Briefen an seine spätere Frau Emmy an seinen Gedanken und Erlebnissen teilhaben. Durch diese Briefe, die er 1915 aus Bagdad schrieb, erfährt Jane nicht etwas über ihre eigenen Wurzeln, sondern fühlt intensiv, mit welchen Schwierigkeiten ihre Großeltern um diese Liebe kämpfen mussten.
Vom Zeitgeschehen haben mich die Geschichten von Emmy und Benno mehr gepackt als Janes Erzählstrang, denn diese Einblicke durch die Widrigkeiten ihrer Liebe sind wirklich bewegend und lassen das Zeitgeschehen und die gesellschaftlichen Ansichten fühlbar deutlich werden. Das Liebespaar hat es nicht leicht, was auch an Bennos Herkunft als Kind eines fahrenden Volkes liegt und Emmy träumt von einem Leben auf der Bühne. Doch dieser Weg ist harte Arbeit und der Erfolg hängt von vielen Faktoren ab.
Jane ist ein starker Charakter, sie verlor schon früh ihre Mutter und ihren Bruder und ging zur Navy. Seit ihrer Verwundung leidet sich an Albträumen und findet erst langsam wieder ins Leben zurück. Aber auch Großvater Benno kämpft im Krieg als Soldat und sieht ständig dem Tod ins Auge. Man kann sagen, die Geschichte wiederholt sich in dieser Familie.
Ulrike Schweikert hat die Gabe, Zeitgeschehen sehr bildhaft, packend und authentisch darzustellen und sie lässt ihre Leser an Janes Seite in das grausame Kriegsgeschehen des Irak-Kriegs eintauchen.
Dank Ulrike Schweikerts wunderbar einfühlsamer Erzählweise ist der Roman wunderschön zu lesen und die Lebenswege der Charaktere sorgen für abwechslungsreiche und interessante Lektüre, die mich sehr bewegt zurück gelassen hat.
In "Woher wir kamen" wird man mit der harten Kriegs-Realität konfrontiert, es gibt interessante Charaktere und eine widrige Liebesbeziehung und dieser Mix gepaart mit einem einfühlsamen Erzählstil und einer abwechslungsreichen Handlung machen den Roman zu einem Leseerlebnis.
Von der Covergestaltung bin ich total begeistert, obwohl es nicht viel zum Inhalt preisgibt. Die junge Frau versetzte mich durch ihr Äußeres in die Zeit um 1911 und ihr Ausdruck auf dem Gesicht ...
Zum Cover:
Von der Covergestaltung bin ich total begeistert, obwohl es nicht viel zum Inhalt preisgibt. Die junge Frau versetzte mich durch ihr Äußeres in die Zeit um 1911 und ihr Ausdruck auf dem Gesicht wirkte sehr nachdenklich und ebenso fühlte ich mich oftmals beim Lesen. In den Klappbroschüren-Innenseiten fand ich Zitate aus den gefundenen Briefen und farblich ist das Buch harmonisch abgestimmt. Ein Blickfang im Bücherregal und in der Buchhandlungsauslage.
Meine Meinung:
Mit "Woher wir kamen" von Ulrike Schweikert las ich einen hervorragend recherchierten historischen Roman und war fasziniert über das Leben, der mir vorgestellten Figuren und erschüttert, über die Auswirkungen, die ein Krieg mit sich bringt und ein lebenlang beschäftigt.
Jane war Sanitäterin im Irakkrieg und seither plagen sie Albträume und Flashbags an die Erlebnisse ihres Einsatzes. Sie beschließt sich psychologische Hilfe zu holen, um ihre PTBS zu verarbeiten. Als ihr Vater, ebenfalls ein Veteraner der Marines, verstirbt und ihr ein Haus auf Cape Cod vermacht, kann sie es kaum glauben. Zudem findet Jane Briefe aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Mutter. Warum erhält sie erst jetzt diese Briefe? Um Antworten und nach ihren Wurzeln zu finden, reist sie nach Cape Cod, zum Haus ihrer Großeltern und findet Stück für Stück zu ihrer Familienherkunft und trifft dabei auf eine ganz großen Liebe und dem dunklen Kapitel des Krieges.
Bereits der Prolog hatte mich in seinen Bann gezogen und nahm mich auf eine tragische Reise mit. Geschrieben wurde die Story in zwei Zeitebenen 1911 und 2007, sowie aus verschiedenen Perspektiven der Großeltern Benno & Emilia und Jane, und wechselnden Ortschaften zwischen Berlin und der USA. Diese Mischung war sehr interessant und mit jedem Kapitel erfuhr ich mehr zur Herkunft von Jane und ihrem Lebensweg. Allerdings habe ich nach dem Lesen des Klappentextes etwas anderes erwartet. Die gefundenen Briefe von Benno & Emilia sind ein tragender Bestandteil der Erzählung, jedoch werden nur vereinzelte Briefe erwähnt und deren Lebensweg erzählt. Ich bin davon ausgegangen, dass diese Briefe viel mehr in den Vordergrund einbezogen würden. Trotzdem fand ich große Lesefreude an diesem anders erwarteten Aufbau.
Der Lebensweg von Benno & Emilia hat mich sehr interessiert und ich lernte beide innig kennen, beginnend von ihrer Kindheit, dem ersten Kennenlernen und über die entstehende Liebe mit tragischen Ereignissen, die sie immer wieder zu bewältigen haben. Mit Jane wurde ich nicht ganz warm und sie blieb mir zu Teilen etwas unnahbar, dennoch tat sie mir leid, was sie alles erleben musste und ihren Kampf mit der PTBS ging mir nahe, aber auch hier erreichte sie nicht immer mein Herz. Mir hat im Bezug auf den Charakteren immer ein klein wenig gefehlt, um mit ihnen zu hoffen, bangen und mich mit ihnen zu freuen. So las ich diese Geschichte gern und aufmerksam, jedoch fesselte es mich nicht gänzlich und die Vorfreude des Weiterlesens holte mich nur bedingt ein.
Die geschichtlichen Hintergründe empfand ich als sehr gut recherchiert und ich konnte mein Wissen zum Weltgeschehen weiter ausbauen. Es gab allerdings Momente, in denen mir diese Hintergründe zu tiefgründig waren und mich der Lebensweg der Protagonisten viel mehr beschäftigte und interessierte und ich mich zu langsam an dem Zusammensetzen der Puzzleteilen herantasten konnte. Leser die darauf sehr viel Wert legen, werden diese Passagen aufsaugen.
Mit "Woher wir kamen" las ich mein erstes Buch von Ulrike Schweikert und habe mir bereits weitere Titel notiert, die ich gern lesen möchte. Paralell zum Lesen habe ich das Hörbuch gehört, was von Ulrike Kapfer eingesprochen wurde und fand sehr große Freude daran, ihrer Stimme zuzuhören und wie sie der Geschichte zu noch mehr Tiefe und Gefühl vermitteln konnte.
Fazit:
In "Woher wir kamen" von Ulrike Schweikert fand ich einen bewegenden und perfekt recherchierten Roman vor, der mir neue Einblicke in die Nachkriegszeit gewährte und Wissenslücken füllte und ich den Lebensweg der Charakteren gespannt folgen konnte.
~ hervorragend recherchiert ~ eine starke Liebe mit tragischen Ereignissen ~ auf zwei Zeitebenen erzählt ~ tiefe Wissenserläuterungen zum Weltgeschehen ~ PTBS Kampf ~ Dämonen der Kriegszeiterlebnisse ~
"Woher wir kamen" war für mich ein ganz besonderes Buch, das ich echt gern gelesen habe.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und beginnt mit Jane. Als diese völlig überraschend Briefe aus dem Nachlass ...
"Woher wir kamen" war für mich ein ganz besonderes Buch, das ich echt gern gelesen habe.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und beginnt mit Jane. Als diese völlig überraschend Briefe aus dem Nachlass ihrer Mutter findet, macht sie sich auf die Reise in die Vergangenheit. Gleichzeitig erfährt man auch aus Janes eigener Vergangenheit, findet Parallelen und Unterschiede und kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Ich fand es unfassbar aufregend, beiden Frauen zu begegnen, zu sehen, was sie geprägt und herausgefordert hat, um dann mitzuerleben, wie sie sich entscheiden und wie sie ihren Weg finden.
Viele Themen finden ihren Platz in dieser Geschichte und mir war es fast schon zu viel, zwei Kriege, posttraumatische Belastungsstörungen, Schmerz, Trennungen, die Weimarer Republik, Tanz und Gesang, der Genozid der armenischen Bevölkerung, tiefe Freundschaft und eine große Liebe.
Das Leben im Theater, die Kriege, die Briefe und die zwischenmenschlichen Beziehungen waren toll beschrieben und haben mich sehr berührt. Einzig über Emilia musste ich manchmal den Kopf schütteln, und sie blieb mir teils unverständlich. Sie war so egoistisch und auf sich bedacht, dass es mich manchmal schon fast ärgerte.
Trotzdem habe ich das Buch nur so verschlungen und würde es wieder lesen.