Cover-Bild Anonym
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 21.09.2016
  • ISBN: 9783805250856
Ursula Poznanski, Arno Strobel

Anonym

Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

Mordopfervoting im Darknet

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"Anonym" ist das zweite Gemeinschaftsprojekt von Ursula Poznanski und Arno Strobel nach "Fremd". Konnte mich der erste Versuch der beiden Autoren noch nicht so ganz überzeugen, hatten sie mich aber diesmal ...

"Anonym" ist das zweite Gemeinschaftsprojekt von Ursula Poznanski und Arno Strobel nach "Fremd". Konnte mich der erste Versuch der beiden Autoren noch nicht so ganz überzeugen, hatten sie mich aber diesmal voll auf ihre Seite gebracht. "Anonym" zog mich sowohl vom Thema als auch von der Story in seinen Bann. Der Täter Trajan stellt ein Forum ins Darknet, bei dem die Internetuser potentielle Mordopfer vorschlagen und für diese dann bei einer Nominierung abstimmen können. Dabei versuchen der Kommissar Buchholz und seine neue Kollegin Salomon verzweifelt dies zu verhindern bei einem Wettlauf gegen die Zeit. Von Beginn an war hier absolute Spannung in der Luft und ich flog nur so über die Seiten. Auch wurde mir während des Lesens immer mehr bewusst, das dieses Szenario nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. In der Welt des Internets und diverser Social Media Kanäle verstecken sich doch heute schon viele User und hinterlassen ihre "anonymen" Fingerabdrücke, oft auch wenn es um Hetze und Mobbing geht. Auch ist Voyeurismus mittlerweile beim Leid anderer Menschen schon weit verbreitet. Beides verbinden die Autoren in diesem Buch zu einem perfekt spannenden Krimi. Zwar hatte ich früh einen Verdacht bzgl. des Täters (der sich dann auch bestätigte), aber die Geschichte war sehr gut aufgebaut. Mit "Anonym" konnte mich das Autorenduo voll überzeugen und ich könnte mir auch wunderbar weitere Fälle der beiden Protagonisten Buchholz und Salomon vorstellen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Jeder kann mitbestimmen, wer das nächste Opfer ist

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Gleich an ihrem ersten Arbeitstag bei der Hamburger Polizei wird Nina Salomon Teil einer Mordermittlung. Gemeinsam mit Kommissar Daniel Buchholz widmet sie sich einem besonders heiklen Fall: Die Ermordung ...

Gleich an ihrem ersten Arbeitstag bei der Hamburger Polizei wird Nina Salomon Teil einer Mordermittlung. Gemeinsam mit Kommissar Daniel Buchholz widmet sie sich einem besonders heiklen Fall: Die Ermordung wurde vorab in einem Internetforum des Darknets bekannt gegeben. Per Abstimmung wurde entschieden, dass „Der Anwalt, der einen Vergewaltiger vor seiner gerechten Strafe bewahrt hat“ den Tod am meisten verdient hat. Jeder kann dort völlig anonym jemanden nominieren, und die nächste Abstimmungsrunde steht kurz bevor. Wird es den Ermittlern gelingen, den Täter zu finden oder wenigstens die möglichen Opfer rechtzeitig in Sicherheit zu bringen? Ein gnadenloser Kampf gegen die Zeit beginnt.

Als großer Fan von sowohl Ursula Poznanski als auch Arno Strobel war nach „Fremd“ auch das zweite gemeinsame Buch der beiden Autoren für mich Pflichtlektüre. Die düstere Schlichtheit des Covers in Kombination mit dem silbernen Schimmer gefällt mir. Es bleibt der Farbgebung des Genres treu und fällt trotzdem ins Auge.

Nach einem mysteriösen, blutigen Prolog steigt das Buch gleich mit dem Fund der Leiche des Anwalts ein. Ich gewann schnell einen ersten Eindruck von beiden Ermittlern, die sich am Fundort zum ersten Mal begegnen. Während Nina von Beginn an selbstbewusst und sarkastisch auftritt, machte Daniel einen etwas arroganten Eindruck. Ich freute mich darauf, die beiden besser kennenzulernen und herauszufinden, ob das ungleiche Paar in der gemeinsamen Ermittlung erfolgreich zusammenarbeiten kann.

Warum der Anwalt ermordet wurde, ist im Nu klar, denn die Tat wurde online angekündigt. Gemeinsam mit den Ermittlern lernte ich „Morituri“ kennen. In diesem Forum im Darknet kann jeder eine Person nominieren mit einer Begründung, warum sie ermordet werden soll und dann abwarten, ob sie es auf die Liste der Nominierten schafft. Erste Versuche, die Seite vom Netz zu nehmen, bleiben erfolglos. Diese Idee übte eine perverse Faszination aus, nicht nur auf mich, sondern in der Geschichte bald auch stadt-, land- und weltweit. Auch Nina zieht es immer wieder dorthin. Auf der Suche nach einem Hebel, mit dem sie den Täter identifizieren kann, lässt sie sich bald zu gewagten Schritten hinreißen.

Die Spannungskurve kennt in diesem Buch nur eine Richtung, und zwar aufwärts. Schon bald wird eine neue Abstimmungsrunde gestartet und die Zeit läuft den Ermittlern davon. Können sie herausfinden, wer hinter den vagen Beschreibungen der Nominierten steckt? Hunderte von Hinweisen machen es unmöglich, jeder Spur nachzugehen – treffen sie die richtige Wahl? Die Machtlosigkeit der Polizei und das entsprechende Medienecho schufen eine bedrückende und bedrohliche Atmosphäre. Ich fieberte mit, ob es Nina und Daniel gelingen wird, dem Täter einen Schritt voraus zu sein. In ruhigeren Phasen erhielt ich die Gelegenheit, die beiden noch besser kennen zu lernen. Sie besitzen unterschiedliche Stärken, haben aber auch ihre Ecken und Kanten. Dadurch wurden sie lebendig und mir sympathisch.

Es fiel mir zunehmend schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Jede Spur ist mit der Hoffnung verbunden, entscheidende Hinweise zu finden, doch gleichzeitig macht auch der Täter seine nächsten Schritte. Die Autoren verstehen es, die Dramatik fortlaufend zu steigern. Schließlich holen sie noch einmal alles aus der Geschichte heraus und präsentieren ein überraschendes, atemloses und in meinen Augen absolut gelungenes Finale.

In „anonym“ suchen zwei Hamburger Ermittler fieberhaft nach einem Hinweis auf die Identität eines Mörders, der andere online über sein nächstes Opfer abstimmen lässt. Das Szenario wurde gut durchdacht, es konnte mich mit seiner Plausibilität erschrecken und mir vor Augen führen, welche Gefahren die Anonymität des Internets birgt. Mich hat dieser dramatische Wettlauf mit der Zeit vollends fesseln können. Ganz große Leseempfehlung an alle Thriller-Fans!

Veröffentlicht am 22.11.2016

Gesellschaftskritischer Thriller

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Nach „Fremd“ ist dies der zweite gemeinsame Thriller des Autoren-Duos. Ich habe einige Leserstimmen vernommen, die zwar von „Anonym“ begeistert waren, das erste gemeinsame Buch jedoch vom Aufbau gelungener ...

Nach „Fremd“ ist dies der zweite gemeinsame Thriller des Autoren-Duos. Ich habe einige Leserstimmen vernommen, die zwar von „Anonym“ begeistert waren, das erste gemeinsame Buch jedoch vom Aufbau gelungener empfanden. Da ich nicht beide Bücher kenne, muss dies schnellstmöglich nachgeholt werden, denn „Anonym“ hat mich begeistert! Und das auf allen Ebenen!

Das Buch beginnt mit einem Zitat von William Shakespeare [S. 7]:

„Mord ist der Wollust nah
wie Rauch dem Feuer.„

Ein Besseres hätte kaum gewählt werden können! Wollust bezieht sich grundlegend auf die sexuelle Erregung & doch könnte es den Inhalt der Geschichte nicht treffender auf den Punkt bringen! Die Begierde! Die Befriedigung Einfluss zu nehmen, aktiv zu sein ~ die Erregung zu beobachten, teilhaben zu können.

Natürlich ist der Plot keine neue Erfindung der Autoren, ebenso wie die Aufklärung des Täters. Es ist aber die Umsetzung die das Buch für mich zu einem Pageturner machte! Die Thematik, sowie die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Täter sein aus der Beobachtungsrolle heraus:
„Die Menschen machen mit, stimmen über das Sterben eines anderen ab.„ [S. 97]
„Menschen tun die widerwärtigsten Dinge, wenn sie sich sicher wähnen. Wenn sie ihr Gesicht nicht zeigen müssen. Wenn sie anonym bleiben können.„ [S. 369]
Genau darum geht es in der Geschichte! Die erste Leiche wird gefunden & kaum ist dies publik geworden, sprengen die Mitgliederzahlen jegliche Vorstellungskraft. Beängstigend? Ja! Fiktiv? Keinesfalls!
Im Bereich der Anonymität tätig werden, ungeniert der Sensationsgier frönen! Erschreckend & faszinierend zugleich!


Nach dem Prolog folgt bereits die erste Leiche, somit ist von Beginn an die Spannung & daraus resultierenden Fragen gegeben. Auch wenn die Ermittler sich zunächst kennen lernen – jeder mit seiner ganz eignen Meinung über den anderen – und auch die privaten Probleme geschildert werden, so bleibt der aktuelle Fall immer im Mittelpunkt.
Immer wieder wird den Usern eine Liste mit 4 Menschen zur Auswahl gestellt – wird darf leben, wer muss sterben?! Opfer & Täter verwischen, Grenzen werden überschritten! Ein Sexualstraftäter steht ebenso auf der Liste wie das 11-jährige Mädchen von neben an. Ein Wettlauf mit der Zeit, ein fliegen durch die Seiten!
Zum Ende hin glaubte ich es wäre ein wenig zu viel des Thrills, ein Buch welches sich selbst überrennt. Doch die Umsetzung & Auflösung haben mich überzeugt, vor allem die letzte „Tat“ des Täters!


Die Autoren ähneln sich in ihrem Schreibstil & sind doch verschieden! Das jeder seinen eigenen Protagonisten schreibt & die Geschichte dadurch aufeinander aufbaut finde ich mehr als gelungen. Ich fühlte mich durch das Schreiben zweier Autoren an keiner Stelle in meinem Lesefluss unterbrochen. Die Protagonisten Daniel Buchholz & Nina Salomon berichten aus der Ich-Perspektive und wechseln sich in den Kapitel ab. Ebenso wird auch die Tätersicht, aus der dritten Person in kurzen Kapitel geschildert & mir war es nicht möglich herauszulesen, welcher der Autoren diese verfasst hat.

Eine fabelhafte Umsetzung der Thematik, Gesellschaftskritik verpackt in einem spannenden Thriller!


www.KeJas-BlogBuch.de

Veröffentlicht am 20.11.2016

Ein Pageturner von einem Top-Autorenduo

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Was entsteht, wenn 2 Top Autoren sich zusammensetzen und eine Geschichte erfinden? Na klar – ein Pageturner. So geschehen bei dem Autorenduo Ursula Poznanski und Arno Strobel. Von beiden Autoren habe ich ...

Was entsteht, wenn 2 Top Autoren sich zusammensetzen und eine Geschichte erfinden? Na klar – ein Pageturner. So geschehen bei dem Autorenduo Ursula Poznanski und Arno Strobel. Von beiden Autoren habe ich schon Bücher gelesen und fand diese einfach super. Zusammen schrieben sie nun ein weiteres Buch nach „Fremd“, welches packender nicht sein könnte. Es handelt sich um den Thriller „anonym“.

Stell dir vor, der Hund deines Nachbarn kackt ständig auf dein Grundstück und du hast die einmalige Gelegenheit, deinen Nachbarn dafür büßen zu lassen. Du meldest dich einfach im Forum „Morituri“ an und setzt deinen Nachbar auf die Liste. Mit etwas Glück wird er dann durch Abstimmung der anderen User zum „Auserwählten“ und er stirbt einen grausamen Tod. Na, wäre das was? Oder setze deinen Chef auf die Liste, weil er dir den Jahresurlaub nicht genehmigt hat? Es gibt viele Gründe, warum man seinen Mitmenschen die Pest an den Hals schicken kann. Im Buch „anonym“ werden solche Wunschvorstellungen, wie ich einem ungeliebten Menschen eins auswischen kann, Realität. Und die Gründe, warum jemand auf die Liste gesetzt wird, sind teilweise einfach nur banal. Der „Auserwählte“ darf dann durch die Hand Trajans, der das Forum leitet, einen grausamen Tod erleiden. Und so finden die Kommissare Daniel Buchholz und seine Kollegin Nina Salomon das erste Opfer dieses perfiden Spieles, einen Rechtsanwalt, der tot in einer riesigen Blutlache liegt und der augenscheinlich gezwungen wurde, Glasscherben zu essen. Bei diesem einem Opfer wird es aber nicht bleiben, denn eine neue Abstimmung ist im Forum „Morituri“ schon im Gange. Die Polizei tappt im Dunkeln, denn das Darknet ist nicht nur groß, sondern auch anonym. Und Trajan ist realer und näher an Daniel und Nina als sie denken….

Der Klappentext vom Buch ließ schon erahnen, dass mir hier einige kurze Nächte bevorstehen würden – und so war es dann auch. Die beiden Autoren Poznanski und Strobel haben mit „anonym“ wieder mal einen „Schlafräuber“ kreiert, weil man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Aber Schlaf wird ja eh bei überbewertet bei uns Bücherwürmern und so war ich schneller auf der letzten Seite des Buches angekommen als mir lieb war. Ich denke nach dem Buch „Fremd“, was ebenfalls beide Autoren zusammengeschrieben haben, wird auch ihr neuestes Werk wieder ein Bestseller werden. Schon allein stehen die Namen Poznanski und Strobel für exzellente, spannende Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite, zusammen sind sie für mich DAS Top-Autorenduo. Dazu muss ich sagen, dass man es echt nicht merkt, dass hier 2 Autoren am Werk geschrieben haben. Sie ergänzen sich einfach perfekt und „sprechen dieselbe Sprache“. Der Schreibstil ist packend und einfach nur flüssig zu lesen, man rätselt mit den beiden Kommissaren von Beginn an mit, wer sich hinter Trajan wohl versteckt und kommt dennoch nicht auf die Lösung. Diese ist dann umso verblüffender und unglaublicher, trotzdem ist die Auflösung absolut schlüssig und der Leser wird mit keiner offenen Frage zurückgelassen.

Die beiden Ermittler Buchholz und Salomon sind interessante Charaktere. Bei Nina weiß man eigentlich gar nicht so recht, woran man ist und Daniel hat es recht schwer mit der von Bremen versetzten jungen Frau, die stets auf Konfrontation aus ist und auch Alleigänge nicht scheut. Bei Daniel denkt man erst: Was für ein Biedermann. Immer top angezogen und Dienst nach Vorschrift sind bei ihm an der Tagesordnung. Erst später bekommt man als Leser mit, dass auch er einige Leichen im Keller hat und deshalb so ist wie er ist. Diese Mischung aus den beiden so unterschiedlichen Charakteren macht die Hauptprotagonisten dann erst richtig interessant und sorgte auch mit dafür, dass es an Spannung im Buch nicht fehlte.

Der Plot ist genial durchdacht und ich hatte öfters das Bild einer blökenden Schafherde im Kopf, die dem Hammel hinterherrennt. Genauso verhält es sich im Forum von „Morituri“. Trajan pfeift zur Abstimmung und die Meute an Usern folgt ihm und macht genau das, was er will. Man muss ja kein schlechtes Gewissen haben von der Wohnzimmercouch aus, man ist ja der Überzeugung, nicht für den Tod des „Auserwählten“ verantwortlich zu sein. Dass Trajan hier nur die ausführende Hand ist und jeder einzelne User der Richter über die Personen, die auf der Liste stehen, will man dabei nicht sehen. Traurig, dass es sich hier mittlerweile um Realität handelt. Nicht, was das die grausamen Morde im Buch angeht, aber ist es im World Wide Web nicht schon genauso? Man fühlt sich sicher, anonym und agiert oder kommentiert, wie man es sich im Real Life nie getrauen würde, weil man sich der Konsequenzen durchaus bewusst ist. Man muss sich zum Beispiel nur mal etwas genauer auf diversen Social Media Kanälen umsehen. Das Prinzip ist das Gleiche. Und selbst in der Realität gibt es leider dazu schon genügend Beispiele. Poznanski und Strobel greifen mit der Handlung des Buches also durchaus ein reales Thema auf, was uns Menschen schon ein wenig zu denken geben sollte.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht von Daniel und Nina geschrieben und man könnte mutmaßen, ob die Figur Daniel jetzt von Arno Strobel geschrieben wurde und Nina von Ursula Poznanski. Aber eigentlich ist das ziemlich egal, wer welche Kapitel geschrieben hat. Am Ende kam ein spannendes Buch heraus, welches den Leser fesselt und für mich ein Lesehighlite 2016 ist.

Das Buch „anonym“ bekommt volle 5 Sterne und natürlich eine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Spannende Idee und tolle Umsetzung!

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Nina Salomon kommt frisch nach Hamburg und wird gleich an ihrem ersten Tag zu einem Fabrikgelände gerufen. Dort trifft sie auf ihren neuen Partner Daniel und die Leiche, die Teil eines perfiden Forums ...

Nina Salomon kommt frisch nach Hamburg und wird gleich an ihrem ersten Tag zu einem Fabrikgelände gerufen. Dort trifft sie auf ihren neuen Partner Daniel und die Leiche, die Teil eines perfiden Forums im Internet ist. Denn dort kann man Personen vorschlagen, die per Voting ausgewählt und dann ermordet werden. Doch die Internetseite kann nicht gelöscht werden, man findet nicht heraus, wer der Admin Trajan ist und schon bald ist die zweite Abstimmung im Gange.

Ich mag sowohl Bücher von Poznanski, wie auch von Strobel und war sehr gespannt, wie sie die Zusammenarbeit umgesetzt haben. Ich habe mich super unterhalten gefühlt und fand die Geschichte klasse gewählt.
Was würde man machen, wenn es sowas wirklich geben würde? Würde man sich verleiten lassen, jemand zu nominieren? Oder würde man das ganze zwar verfolgen, aber nicht mitvoten? Wäre diese Art von Voyeurismus nicht auch schon abscheulich? Man wird während des Lesens immer wieder zum Überlegen angeregt, wie man sich selbst verhalten würde und ich denke, es gibt genügend Personen, die sich zwar nicht aktiv daran beteiligen würden, aber eben trotzdem nicht aufhören könnten, zuzuschauen.
Mich hat das Thema fasziniert und erschreckt zugleich. Ich hoffe sehr, dass man nie in der Wirklichkeit so eine Seite finden wird, doch war es so gut beschrieben, dass man sich stets mittendrin gefühlt hat. Man ist regelrecht in die Ermittlungen hineingezogen worden und durch die Seiten geflogen. Der Spannungsbogen war zu jeder Zeit gegeben und ich habe als Leser immer wieder überlegt, wie alles zusammenhängt und wer der Täter sein könnte.
Der Schreibstil ist flüssig und man merkt keinen Unterschied vom Stil her, wer die einzelnen Kapitel geschrieben hat. Die beiden Autoren ergänzen sich super und es liest sich im Gesamten sehr harmonisch.
Auch die Charaktere sind sehr facettenreich, Nina, die ganz Direkte, die öfter mal über das Ziel hinausschießt und nicht immer alles nach den Regeln erledigt und Daniel, der Akkurate, der durch seine Kindheit sehr auf sein Aussehen und Hygiene achtet und am Anfang erst seine Probleme mit Ninas Art hat. Doch finde ich, ergänzen sie sich super als Team.

Ich war ab der ersten Zeile gefesselt, habe das ganze Buch über gerätselt und bin durch die spannende Geschichte regelrecht durch das Buch geflogen. Das Thema ist gut recherchiert und hat hier einen logisch durchdachten Thriller, der mit einigen Überraschungen aufwarten kann.