Als sich Bastian mit seiner Freundin und ihrer Rollenspielgruppe aufmacht, um fünf Tage weitab der Zivilisation ins Mittelalter abzutauchen, weiß er noch nicht, was auf ihn zukommt. Denn kaum auf der Lichtung tief in einem abgelegenen Wald angekommen, geschehen mysteriöse Dinge. Liegt es an dem Fluch, der angeblich auf der Gegend ruht oder steckt etwas ganz anderes dahinter. Bald schon wird es extrem gefährlich und ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Vor langer Zeit hatte ich bereits „Erebos“ von Ursula Poznanski gelesen und war begeistert. Nun habe ich auch dieses Buch endlich gelesen und muss sagen, dass mich auch „Saeculum“ durchaus überzeugen konnte, wenn es auch Kleinigkeiten gab, die mich gestört haben.
Aber erst einmal zum Schreibstil. Dieser hat mir sehr gut gefallen, denn er war passend zum Genre und empfohlenen Lesealter einfach gehalten und schnell zu lesen. So war auch die Sprache die meiste Zeit ziemlich jugendlich, wenn bedingt durch das Thema nicht gerade mittelalterlich gesprochen wurde.
Um in die Handlung hinein zu finden, brauchte ich erst einmal ein paar Seiten, da mir das Thema in Buchform komplett neu war. Daher fand ich es auch gut, dass man nicht gleich ins Geschehen geworfen wird, sondern in den ersten Kapiteln einen Überblick über Live-Rollenspiele bekommt und in die Welt des Mittelalterspektakels eingeführt wird. Als es dann Richtung Wald und Schauplatz der Convention geht, wie dieses Event genannt wird, wird es immer spannender. Trotzdem muss ich sagen, dass die Spannungskurve dann doch immer mal wieder abbricht, weil meiner Meinung nach zu viele Diskussionen aufkamen und teilweise in die Länge gezogen wurden. Dennoch konnte mich die Geschichte absolut in ihren Bann ziehen und ich wurde sehr gut unterhalten. Auch das Ende hat mir gut gefallen und die Wendungen, die geschickt dazu geführt haben. Bis zum Schluss hatte ich zwar immer wieder Vermutungen, was hinter den ganzen Geschehnissen steckt, wurde dann aber doch noch überrascht.
Was die Charaktere angeht, so fand ich sie alle sehr gut geschrieben. Mit dem Protagonisten Bastian bin ich zwar bis zum Ende nicht richtig warm geworden, aber er war mir auch nicht unsympathisch. Anders ging es mir da bei Sandra. Sie mochte ich nicht, was wohl auch an ihrer Rolle im Buch lag. Was mir jedenfalls aufgefallen ist, ist dass man die Charaktere in diesem Buch nie so richtig einschätzen kann und damit jeder hinter den geheimnisvollen Vorkommnissen stecken konnte. Allerdings fand ich, dass einige der Jugendlichen wirklich dumm gehandelt haben. Selbst, wenn es die Handlung bewirkte, so war gerade eine Entscheidung, die getroffen wurde, einfach nur bescheuert und hat mich total genervt.
Alles in Allem ist dieses Buch aber trotzdem absolut lesenswert und wie schon erwähnt, die meiste Zeit wirklich spannend. Gerade das Thema Mittelalter-Live-Rollenspiel fand ich sehr interessant und wie die Geschichte darum aufgebaut wurde. Meiner Meinung nach ist Ursula Poznanski auch mit diesem Buch ein richtig guter Jugendthriller gelungen.