Cover-Bild Über allen Bergen
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 28.11.2024
  • ISBN: 9783471360699
Valentine Goby

Über allen Bergen

Roman | Ein Lieblingsbuch über die Kraft der Natur und die Berge als Rettung
Marlene Frucht (Übersetzer)

Der Buchhändlerliebling aus Frankreich über die Kraft der Natur und den Zauber der Berge 

Auf seiner ersten Zugreise mitten durchs Schneegestöber kann Vadim nur an eines denken: Atmen. Hoch oben in den Bergen, wo das Ende der Welt nicht mehr weit zu sein scheint, fließt die Luft klar und ungehindert in seine Lungen. Dort oben ist weit und breit kein Fliegeralarm zu hören, nur die alles umfassende Stille der Natur.  
Von nun an wird er als Vincent ein neues Leben führen, fern von seiner russisch-jüdischen Familie, abgeschieden von der Zivilisation. Und trotz der schneidenden Kälte findet er in dem kleinen Dorf am Hang ein Zuhause und Menschen, die ihm Wärme schenken. Doch über allen Bergen bleibt die Zeit nicht stehen, und schließlich wird die Realität 1943 auch über seinen Zufluchtsort hereinbrechen ... 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2024

Die Flucht ins Hochgebirge

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Frankreich im Jahr 1943: Der 12-jährige Vadim Pavlevitch wird von seinen Eltern in ein Bergdorf nahe der Schweizer Grenze geschickt. Der Junge, der von Asthma geplagt wird, soll dort unter dem Namen Vincent ...

Frankreich im Jahr 1943: Der 12-jährige Vadim Pavlevitch wird von seinen Eltern in ein Bergdorf nahe der Schweizer Grenze geschickt. Der Junge, der von Asthma geplagt wird, soll dort unter dem Namen Vincent Dorselles Obhut finden.

„Über allen Bergen“ ist ein Roman von Valentine Goby.

Die Struktur des Romans ist durchdacht und erschließt sich schnell: Er besteht aus drei Teilen, die nach Farben benannt sind (weiß, grün, gelb). Erzählt wird im Präsens weitestgehend chronologisch und vorwiegend aus der Sicht von Vadim/Vincent.

Auf der sprachlichen Ebene hat mich der Text begeistert. Der unaufgeregte Schreibstil ist atmosphärisch, bildstark und mit poetischer Note. Ungewöhnliche, kreative Metaphern und Vergleiche sind ein Genuss. Insbesondere die Beschreibungen der Natur im Wandel der Jahreszeiten sind überaus gelungen. Nur wer viel Wert auf Dialoge legt, wird enttäuscht.

In der Geschichte geht es vor allem um die Themen Zusammenhalt, Vertrauen und Freundschaft. Die menschlichen Beziehungen werden dabei gut herausgearbeitet. Der Schwerpunkt liegt auf den Begegnungen zwischen Vadim/Vincent, dessen Gedankenwelt sehr gut deutlich wird, und den Einheimischen im Hochgebirge.

Trotz des sehr reizvollen Settings hat der Roman ansonsten in inhaltlicher Hinsicht meine Erwartungen nicht komplett erfüllt. Das wenig originelle Trope „Verfolgte Person jüdischer Abstammung versteckt sich vor den Nazis“ soll zwar für Spannung sorgen, nimmt dabei jedoch für meinen Geschmack zu viel Raum ein. Dies hat in Verbindung mit dem Umstand, dass die Geschichte auf den mehr als 300 Seiten nur wenig Handlung aufweisen kann, dazu geführt, dass ich mich beim Lesen immer wieder gelangweilt habe.

Die Gestaltung hingegen ist wiederum sehr geglückt. Das stimmungsvolle Cover passt hervorragend. Die Aufmachung der gebundenen Ausgabe ist hochwertig und mit Liebe zum Detail. Der deutsche Titel, der vom französischen Original („L’Île haute“) abweicht, gefällt mir schon alleine aufgrund des Wortwitzes sehr.

Mein Fazit:
Mit „Über allen Bergen“ von Valentine Goby ist ein Roman mit Stärken und Schwächen. Während mich die Sprache begeistert hat, hat mich der Inhalt leider etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 04.01.2025

Für mich leider eine Enttäuschung

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Puh, was soll ich sagen? Mich hat dieser hochgelobte Roman leider komplett enttäuscht. Nicht nur, dass ich es wieder mit einem offenen Ende zu tun habe - was ich absolut nicht mag - hat die Geschichte ...

Puh, was soll ich sagen? Mich hat dieser hochgelobte Roman leider komplett enttäuscht. Nicht nur, dass ich es wieder mit einem offenen Ende zu tun habe - was ich absolut nicht mag - hat die Geschichte leider so gar nicht gehalten, was ich mir versprochen hatte.

Paris, 1943. Vadim lebt in Paris und ist der Sohn einer Französin und eines jüdischen Vaters. Er leidet an Asthma und wird in die Berge nach Vallorcinnes, einem kleinen Dorf bei Chamonix, geschickt. Dort wird aus Vadim Vincent. Bei einer Bergbauernfamilie findet er Unterschlupf, wo er sich vor den Deutschen versteckt. Als Stadtjunge ist ihm die Natur und das Leben mit den Jahreszeiten fremd. Er ist fasziniert von den Bergen und integriert sich schnell in der Dorfgemeinschaft. Doch der Krieg findet auch den Weg nach Vallorcines - bleibt jedoch ein fernes Echo..

Die Leseprobe bei @vorablesen hat mir nämlich gut gefallen und nachdem ich den Klappentext gelesen habe, hatte ich eine komplett andere Erwartung an den Roman. Da ich viele Geschichten rund um den Zweiten Weltkrieg lese, habe ich mit einer Erzählung über die Flucht und die allgegenwärtige Gefahr für den jüdischen Jungen gerechnet. Doch es gibt kaum Geschehnisse und Erlebnisse dieser Art. Seitenweise, nein kapitelweise, werden in sehr poetischen und farbenfrohen Sätzen die Berge, die Landschaft und der Schnee beschrieben. Vadim, der jetzt Vincent heißt, verliert sich in der Natur und in der Bergwelt. Er zeichnet in bunten Farben seine Eindrücke und lernt mit der Zeit das harte Leben der Bergbauern kennen. Er freundet sich mit Moinette an, die ihm vieles zeigt und beibringt.
Zu Beginn ist es ja noch interessant, aber mit der Zeit werden die ewigen Beschreibungen, die ruhige Erzählweise und keinerlei weiteren Geschehnisse langweilig. Mir fehlte die Spannung....

Ich liebe die Berge und bewundere die Autorin, die diese auf so vielen Seiten immer wieder anders beschreiben kann. Der Roman wird in drei Abschnitte geteilt, die weiß (Winter), grün (Frühling) und gelb (Sommer) als Überschrift haben.
Der Schreibstil ist einfühlsam, poetisch und sehr ruhig. Mir war die Geschichte zu ruhig und zu langweilig. Naturliebhaber, die 300 Seiten lang über dieselbe Gegend und Berglandschaften lesen möchten, können gerne zur Geschichte greifen.
Ich habe viele sehr positive Bewertungen gesehen - lasst euch deswegen nicht von meiner Bewertung abschrecken! Für mich war der Roman allerdings eine Enttäuschung.


Fazit:
Für mich war "Über allen Bergen" leider nicht das erhoffte Highlight - im Gegenteil. Keinerlei Spannung, zu ruhig und fast nur Beschreibungen der Gegend. Wer gerne seitenweise poetische Landschafts- und Farbbeschreibungen liest, kann hier zugreifen. Wer Geschichtliches über die Zeit des zweiten Weltkrieges lesen möchte, sollte die Finger davon lassen.

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