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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: tacheles!
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: erzählerische Themen, Stoffe, Motive
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.03.2020
  • ISBN: 9783864846366
Verena Güntner

Power

Roman
Verena Güntner (Sprecher)

Ein Dorf, ein verschwundener Hund – eine Suche, die verwandelt
Die selbstbewusste Kerze ist gerade noch ein Kind. Sie lebt in einem kleinen, von Wald und Feldern umgebenen Dorf. Die Alten, zu denen die Nachbarin Hitschke gehört, sind in der Überzahl. Kerze verteidigt ihr Dorf gegen den Schwund, sie ist hier fest verwurzelt. Eines Tages geht Power, der Hund der Hitschke, verloren, und Kerze verspricht, ihn zu finden. Eine mitreißende, schonungslose Suche beginnt, der sich immer mehr Kinder anschließen. Als die Kinder schließlich im Wald verschwinden, erklärt die Dorfgemeinschaft den Ausnahmezustand. Mit außergewöhnlicher Sprachmacht und enormem Einfühlungsvermögen erzählt Verena Güntner die Geschichte einer Radikalisierung und davon, was mit einer Gemeinschaft geschieht, die den Kontakt zu ihren Kindern verliert. "Power" führt hinein in den Schmerz derer, die zurückbleiben, und zeigt mit großer Kraft, was es braucht, um durchzuhalten, weiterzumachen und Sinn zu finden in einer haltlos gewordenen Welt.

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Lesejury-Facts

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  • walli007 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2020

Die Suche

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Power, der Hund von Hitschke, ist verschwunden. Hitschke, die zu den älteren Bewohnern des Dorfes gehört, ist untröstlich. Das kann die 11jährige Kerze nicht mit ansehen. Sie verspricht der Nachbarin, ...

Power, der Hund von Hitschke, ist verschwunden. Hitschke, die zu den älteren Bewohnern des Dorfes gehört, ist untröstlich. Das kann die 11jährige Kerze nicht mit ansehen. Sie verspricht der Nachbarin, den Hund zu suchen und nicht aufzugeben bis sie ihn gefunden hat. Es ist Ferienzeit und was kann in den Ferien besser sein, als eine so ehrenvolle Aufgabe zu haben. Nach und nach beteiligen sich immer mehr der Dorfkinder an der Suche. Doch Hitschke hat Kerze nicht alles erzählt. Und als die Kinder sich immer mehr in die Suche hineinsteigern, droht die Situation zu entgleisen.

Dieses Hörbuch wird von der Autorin selbst gelesen und ihre Stimme passt sehr gut zum Buch. Bei der Hauptprotagonistin handelt es sich um die 11jährige Kerze, die ihren Spitznamen von der Oma hat. Sie ist zwar erst 11 Jahre, aber sie weiß schon einiges besser als die Erwachsenen und sie lässt sich nicht mehr alles sagen. Ihr ist die Suche nach dem Hund so wichtig, dass sie die anderen Kinder dazu verführen kann, sich ganz in Power hineinzuversetzen. Der Gedanke, dass die Eltern sauer auf Hitschke werden könnten, die das Ganze vermeintlich angezettelt hat, kommt Kerze allerdings nicht. Dafür ist sie dann doch noch zu jung.

Der Beginn dieses (Hör)Buches ist ganz hinreißend. Es kommt sehr gut rüber, wie Kerze der Nachbarin helfen will den Hund zu finden. Doch je weiter es geht, desto mehr fragt man sich, wieso Kerze doch auf einige sehr eigene Ideen kommt, wieso die anderen Kinder mitmachen, wieso die Eltern nicht eingreifen und wieso dann der Einfachheit halber die Schuld Hitschke in die Schuhe geschoben wird. Aus der sympathischen Detektivin vom Beginn wird eine herrische Anführerin. Aus der netten Nachbarin, die allerdings auch hätte ehrlicher sein können, wird der Sündenbock, aus normalen Eltern werden Rächer. Aus einem kleinen Dorf wird ein sehr eigenartiger Ort, der nicht sehr einladend wirkt. Und so löst das Buch zwar Einiges aus, lenkt ab, stellt aber nicht sonderlich zufrieden. Sicher braucht man keine ideale Welt, kein Märchen, aber so einen Ausraster braucht man auch nicht.

Veröffentlicht am 26.02.2020

Nicht für mich...

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Ach ne, das war mal überhaupt kein Buch für mich. Um fair zu sein: Ich hätte es ahnen können. Eine Geschichte über Kinder, mit ein bisschen Märchenflair, hieß es - das passt jetzt nicht wirklich in mein ...

Ach ne, das war mal überhaupt kein Buch für mich. Um fair zu sein: Ich hätte es ahnen können. Eine Geschichte über Kinder, mit ein bisschen Märchenflair, hieß es - das passt jetzt nicht wirklich in mein übliches Beuteschema. Aber hey, ein frischer Roman, der direkt für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wird, der spannende, aktuelle Themen verarbeitet - das hat mich dann schon neugierig gemacht.

Und was soll ich sagen? Mein Instinkt hatte Recht. Kinderprotagonist*innen sind für mich immer ein Risiko. Was andere vielleicht als niedlich oder pfiffig empfinden, geht mir rasch auf den Zeiger. Hier war es ähnlich: Kerze, die elfjährige Hauptdarstellerin des Romans, wird im Klappentext als "selbstbewusst" beschrieben. Ich habe sie als klugscheißerisch und ätzend empfunden. Ein Kind, das zu anderen einfach nur sch... ist. Das war also schon mal der erste große Nervfaktor.

Der zweite: Die Handlung - nach der ich so lange vergebens gesucht habe. Also ja, da verschwindet Power, der Hund einer alten Nachbarin Hitschke. Kerze nimmt "den Auftrag an", den Hund zu finden. Immer mehr Kinder schließen sich ihr an - bis die Kinder irgendwann alle als quasi Rudel im Wald leben. Und dort machen, was Kinder eben so machen, die Hund spielen: auf allen Vieren laufen, sich die Gesichter ablecken, sich gegenseitig am Po riechen... aha, nun ja. Das hat mir einfach nicht gereicht. Ab dem zweiten Drittel schwenkt der Blick ab und an mal häufiger auf die Erwachsenen, z.B. den Sohn des obersten Dorfbauerns und der alten Nachbarin, und es sind, zumindest ansatzweise, quasi schemenhaft, interessante Szenen und Charakerbeschreibungen zu erkennen. Mir kam das leider zu spät und war auch zu wenig, um meinen gelangweilten Gesamteindruck noch irgendwie zu verbessern.

Punkt drei: Die Sprache. Sehr repetitiv, sehr "mein schönstes Ferienerlebnis", sehr ermüdend.

Punkt vier: Die Botschaft. Wo war sie? Was war sie? Landflucht, Alt vs. Jung, Radikalisierung, Gruppenzwang, Ausgrenzung, Umgang mit Alten, Umgang mit Kindern, Vereinsamung, Sündenböcke undwasweißichnoch - das alles sind Punkte, die im Buch irgendwie angeschnitten, gewissermaßen thematisiert werden. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Denn kein Thema wird so richtig greifbar, weitergedacht oder gar ausformuliert. Ich wusste also weder während des Lesens, noch nach dem Beenden, was dieses Buch mir sagen wollte. Es bietet viel Projektionsfläche für zahlreiche Themen, das ist ja nichts grundsätzlich Schlechtes. Aber hier gibt es halt nur die leere Projektionsfläche - und keinen Hinweis, was denn nun genau gesagt werden soll. Das ist mir zu wenig, da hätte ich mir schon mehr Positionierung gewünscht.

Abschließend muss ich leider sagen, dass auch die Hörbuchversion, gelesen von der Autorin selbst, mich nicht vom Hocker gehauen hat. So bleibt für mich unterm Strich nur eine sinnentleerte, größtenteils langweilige Geschichte, die mich mehr und mehr genervt hat. Ich sag ja: So gar nicht mein Buch.

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