Der Waisenjunge Noé ist 10 Jahre alt, als ein fahrender Händler in sein Dorf kommt und besondere Töne feilbietet: Faunflötenspiel als Badezusatz, Gräserrascheln und Tautropfenglucksen für die Tiere. Dank seiner Begabung, seltene Töne aufzuspüren, kann Noé sich dem kauzigen Per anschließen. Es beginnt eine Zeit voller Abenteuer in fremden Welten für Noé, der ganz neue Stärken in sich findet. Nur seine Freundin Minu vermisst er sehr. Und auch Per bleibt abweisend, denn er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum …
Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen
Noé hat jung seine Eltern verloren und wurde dann im Dorf hin und her gereicht. Als er die Möglichkeit hat, dieses zu verlassen, ist er sehr froh, auch wenn er seine Freundin Minu zurücklassen muss – doch ...
Noé hat jung seine Eltern verloren und wurde dann im Dorf hin und her gereicht. Als er die Möglichkeit hat, dieses zu verlassen, ist er sehr froh, auch wenn er seine Freundin Minu zurücklassen muss – doch das ist hoffentlich nicht für lange. Mit dem Händer der Töne reist er nun durch die Welt.
Verena Petrasch hat ganz schnell mit ihrer Phantasie bei mir gepunktet, die Welt, die sie erschaffen hat, die Wesen darin, die Töne – das ist unglaublich beeindruckend, und hat mich stellenweise sogar an Michael Ende erinnert. Eine Welt, in der sich alles um Töne dreht, und alles einen eigenen Klang hat – die Autorin findet dabei einen Erzählstil der das alles fassbar macht, die verschiedenen Töne, man kann sie regelrecht hören, dazu sind sie noch sehr individuell benannt, herrlich. Manchmal jedoch muss etwas viel erklärt werden, was die Story aufhält. Und auch zwischendurch gibt es hin und wieder langatmigere Szenen, aber ein Kinderbuch braucht auch keine durchgehende nervenzerfetzende Spannung.
Die Story ist nicht nur phantasievoll, sondern auch teilweise recht düster, da geht es um Schmerzen und Verlust; die Klangpiraten sind sehr böse und relativ brutal – aber hier kommt es auch zu spannenden Szenen. Aber auch Freundschaft, Mut und Trost sind Themen – und Humor spielt ebenso seine Rolle.
Die Charaktere haben mir gut gefallen, allen voran Noé, der gute Identifikationsmöglichkeiten bietet. Der ein oder andere Charakter bringt auch Humor ins Spiel, wie Nagaina und ihre besonderen Tiere oder der Tonillusionist Igor Nowitzki, dem nicht alles so gelingt wie geplant. Besonders gut gefallen hat mir Farouk, der Perltonäugling, der mehr ist als nur ein Reittier (man kann ihn auch auf dem Cover bewundern).
Verena Petrasch hat sehr phantasievoll eine interessante Welt, die sich um Klänge und Töne dreht, erschaffen und zieht den Leser mittenhinein. Der Roman ist gut geeignet für Kinder ab 10 Jahre, die schon ein bisschen Erfahrung mit Fantasy haben und nicht allzu sensibel sind, kann aber auch Ältere verzaubern – ich vergebe 4,5 Sterne.
Am Anfang habe ich echt gedacht, was machst du jetzt mit diesem Buch. Da ich überhaupt nicht in die Geschichte rein kam und mir diese Welt aus Tönen nicht vorstellen kann.
Die Kapitel ...
Meinung / Fazit :
Am Anfang habe ich echt gedacht, was machst du jetzt mit diesem Buch. Da ich überhaupt nicht in die Geschichte rein kam und mir diese Welt aus Tönen nicht vorstellen kann.
Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, finde ich sehr gut, um in die Geschichte rein zukommen.
Für mich nimmt dieses Buch erst fahrt auf, wo Noé und Mina beschlossen haben, den Händler zu Helfen.
Für mich war es mal eine ganz andere Richtung Fantasie
Ich komme nicht umhin, zuerst einmal die Idee der ganzen Ton-Geschichte zu loben. Dass alles und jeder Töne macht und einen ganz eigenen Klang hat, finde ich extrem faszinierend und konnte es mir trotz ...
Ich komme nicht umhin, zuerst einmal die Idee der ganzen Ton-Geschichte zu loben. Dass alles und jeder Töne macht und einen ganz eigenen Klang hat, finde ich extrem faszinierend und konnte es mir trotz seiner Abstraktion sehr gut vorstellen. Die ganzen Töne waren so lebendig und detailliert beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht nur vor Ohren, sondern auch vor Augen zu haben, genau wie Noé. Es wurde eine Welt geschaffen, die mir wirklich unglaublich gut gefallen hat.
Noé ist ein toller Protagonist. Er ist neugierig, mutig, freundlich und hat ein Ziel vor Augen, nämlich ihm und seiner Freundin ein besseres Leben zu ermöglichen. Dafür nimmt er einiges auf sich und das finde ich ziemlich bewundernswert. Ich hätte mir die ideale Hauptfigur für dieses Buch kaum anders vorstellen können.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden, besonders die Rückblenden zu den Anfängen von Noés Reise haben mir geholfen, alles richtig in meinem Kopf zu sortieren und den Überblick zu behalten. Die unkomplizierte Sprache hat den Lesefluss enorm gefördert, nur an den Namen von einigen Städten oder Ländern bin ich bisweilen kurz hängen geblieben.
Leider bin ich emotional nicht so richtig bei der Sache gewesen, dafür war die Erzählweise mir ein wenig zu unpersönlich.
Mein Fazit:
Ein lesenswertes Fantasy-Buch, hinter dem eine wie ich finde wirklich spannende Grundidee steckt. Würde ich ohne zu zögern weiterempfehlen! Ich hätte mir allerdings an einigen Stellen mehr Emotionen und Nähe zu den Figuren gewünscht.
4 von 5 Sternen vergebe ich.
Heute möchte ich euch von diesem wunderbaren Kinderbuch erzählen,
das angefüllt ist mit lauter Fantasie, Freundschaft und Kopfkino.
Das Waisenkind Noé lebt in einer einzigartigen Welt, in der die Magie ...
Heute möchte ich euch von diesem wunderbaren Kinderbuch erzählen,
das angefüllt ist mit lauter Fantasie, Freundschaft und Kopfkino.
Das Waisenkind Noé lebt in einer einzigartigen Welt, in der die Magie der Töne vorherrscht. Mit magischen Klanggabeln kann man so ziemlich alles machen, was man sich vorstellen kann. Tonhändler reisen dafür in die entlegensten Gebiete, um seltene Geräusche auf Klanggabeln zu bannen. Richtig genutzt entfalten sie zum Beispiel eine heilende Wirkung oder dienen als Gewürz für Speisen.
Als ein Tonhändler in Noés kleines Dorf kommt, sieht er die Chance, endlich dort rauszukommen und etwas zu erleben. Er begibt sich in die Lehre bei ihm und reist fortan mit dem Händler durch die Lande und erlebt spannendere Abenteuer, als er sich je hätte träumen lassen.
Dieses Kinderbuch schafft mit der Tonmagie ein Element, von dem ich bisher so noch nicht gelesen habe. Einzigartigkeit finde ich von Haus aus einen tollen Pluspunkt, den dieses Buch auf jeden Fall bekommt. Hinzu kommen die tollen Bilder, die Verena Petrasch mit ihren Beschreibungen zu erwecken vermag. Die Landschaften, die Töne und auch die speziellen Lebewesen kann man sich wunderbar vor seinem geistigen Auge vorstellen. Trotzdem muss man beim Schreibstil auch ein paar kleinere Abstriche machen. Die Übergänge in der Geschichte finde ich nicht immer flüssig. Manchmal holpert man so über die Wege, erreicht letztendlich aber immer das Ziel, sodass dies für mich nur ein kleines Manko darstellt.
Wichtig ist auf jeden Fall auch zu erwähnen, dass die Geschichte für ein Kinderbuch recht anspruchsvoll ist, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Für zu junge Kids ist das Buch daher meiner Ansicht nach noch nicht geeignet. Je nach Reife der Sprösslinge würde ich ab 10 Jahren, eventuell auch etwas später starten.
Wer sich dann mit Noé auf die Reise begibt, bekommt auf jeden Fall einiges geboten und wird bis auf das Ende sehr gut unterhalten. Die letzten Seiten waren mir einfach zu gewollt. Dies war ein kleiner Wermutstropfen zum Schluss, der dem Spaß aber keinen wirklichen Abbruch getan hat.
Fazit:
Ein Lesespaß mit viel Fantasie und tollem Setting. Ran ans Buch und in der Welt der Töne schwelgen.
Inhaltserzählung:
Wie es sich mit den Klängen in der Klangwelt verhielt, wusste jeder: Klänge gehörten zu jemanden oder zu etwas. Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Ort und jedes beseelte Ding ...
Inhaltserzählung:
Wie es sich mit den Klängen in der Klangwelt verhielt, wusste jeder: Klänge gehörten zu jemanden oder zu etwas. Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Ort und jedes beseelte Ding trugen einen Klang. Seinen Klang konnte man sich nicht aussuchen, er entsprang aus dem tiefsten Innern und konnte sich im Laufe eines Lebens ändern. Manche Klänge wurden voller und dichter, blühten wie eine wunderschöne Symphonie, andere wurden dünner, unscheinbarer, manchmal auch ein bisschen schräg oder sogar unharmonisch. Das hing ganz davon ab, welches Leben man führte. Im Grunde war der Klang so etwas wie ein Ausdruck der Seele. Klänge waren ständig da, doch im Gegensatz zu Tönen waren sie einzigartig, und man konnte sie nicht auf Anhieb hören. Sie wurden erst dann hörbar, wenn man sich füreinander öffnete und man die Seele seines Gegenübers, sei es nun Mensch, Tier, Pflanze, Ding oder Ort, zu spüren begann.
So wusste Noé auch, dass es keine herrenlose Klänge geben konnte. Und doch hörte er sie.
(Seite 9/10)
Autorin:
Verena Petrasch wurde 1981 in der Schweiz geboren und wuchs in Österreich auf. Sie verbrachte ihre Freizeit als Leistungssportlerin in Fechthallen, mit Jazzmusikern am Klavier, spielte Bratsche in einem Orchester und ging nirgendwohin ohne Bücher, Notizblöcke und Stift. An der Universität für Angewandte Kunst in Wien und in Göteborg studierte sie Grafikdesign, in Innsbruck Management. Nach längeren Auslandsaufenthalten arbeitet sie nun als freie Schriftstellerin und Grafikdesignerin in Österreich. Für ihre grafischen Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. 2014 nahm sie ein Sabbatical, um sich in New York, Peru, Island, Italien und Südfrankreich ganz ihrem ersten Roman „Sophie im Narrenreich“ zu widmen. 2015 erhielt sie das Mira-Lobe-Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur.
Bewertung:
Das Cover ist voller Farbenpracht, die mit der rubbeligen Aufmachung des Buchdeckels prima zur Geltung kommt. Dennoch könnte das Motiv passender gewählt sein, in meinen Augen. Auf jeden Fall haben die Personen darauf Wiedererkennungswert in der Geschichte. Der Titel passt hervorragend. Man merkt schon am Klappentext, dass das Buch kein 08/15-Abenteuer enthält. Allerdings finde ich den Klappentext nicht recht gelungen, was sich erst nach der Hälfte des Buches sagen lässt. Ich finde es etwas unglücklich und fehlerhaft beschrieben.
"Fürchte dich und geh nicht weg, sonst entführet dich der Menschenschreck!"
(Seite 20)
Ich konnte mich sofort auf diese Welt der Klänge und Töne einlassen, ich habe mich sogar sehr gefreut, mal was anderes an Abenteuer und Welten zu lesen. Gerade der Anfang ist sehr poetisch geschrieben, das finde ich klasse. Ich mag ja den poetischen Schreibstil von Geschichten. Diese Erzählart verläuft sich im Laufe der Geschichte, bleibt aber dennoch unterschwellig vorhanden. Der Schreibstil ist sehr flüssig und ließ mich trotz anspruchsvollen Erzählstil durch das Buch fliegen. Wenn man sich die Überschriften der Kapitel vor dem Lesen anschaut, glaubt man zum Teil, Kauderwelsch zu lesen. Neben Namen und Orten ergeben viele Wörter gar keinen Sinn. Aber natürlich versteht man diese, wenn man sich in den jeweiligen Kapiteln befindet. Ich fand es aber interessant, welche Wahrnehmung ich vor dem Lesen hatte.
"Man kann nur von dem lernen, der das, was er tut, gern tut", hatte Noés Freundin Minu einmal zu ihm gesagt.
(Seite 7)
Die Autorin hat es geschafft, eine unglaubliche Anderswelt zu erschaffen. Sie ist rundum anschaulich mit Klängen, Tönen, Klanggabeln, Klangsog und weiteres präsentiert. Schon direkt zu Beginn der Erzählung bin ich in diese neue und fantastische Welt eingetaucht. Was mir sehr gut neben der eigentlichen Grundidee gefällt, ist, dass sie so authentisch erschaffen wurde. Es tauchen nicht plötzlich nicht-zusammenhängende Sachen in dieser Welt auf, die einen stutzig werden oder aus dieser ziehen lassen. Alles ist von vorn bis hinten durchdacht und durchzogen mit Klängen und Tönen. Eine kleine Vorstellung davon? Zum Beispiel bekommt man Tees nur mit entsprechenden Klanggabeln mit verschiedenen Düften und Geschmäcker. Die Heilkräuter gibt es ebenfalls als Klanggabeln. Alles existiert durch sie. Man ersetze unsere Technologie durch Klanggabeln und unsere Seele durch einen eigenen Klang. Da bekommt man die Vorstellung von dieser Welt. Die Autorin hat, was das Setting und die Ausstattung der Grundidee angeht, an alles gedacht. Es wirkt so realistisch. Da fiel das Eintauchen in diese Welt gar nicht schwer.
"Geht es sich noch aus?", fragte ihn der Händler und deutete mit dem Kinn zum Himmel.
"Was, wenn ich Nein sage?", fragte der Fischer.
"Dann fahren wir trotzdem", sagte der Händler kurz.
"So kenne ich dich", sagte der Fischer, und sie stiegen ein.
(Seite 78)
Die Charaktere gefallen mir allesamt sehr gut. Der Händler wird mir mehr oder weniger zu schnell weich Noé gegenüber. Das finde ich doch etwas zu salopp, aber ansonsten finde ich die Haupt- und Nebencharaktere sehr gelungen und überzeugend dargestellt. Im Grunde gibt es zwei große Abenteuer, neben den kleinen Herausforderungen für Noé, die das Buch in einen Handlungsstrang wiedergibt. Es gibt währenddessen ein paar Unebenheiten in der Erzählung und manches ist für mich zu einfach konstruiert. Aber man muss bedenken, dass die Autorin das Buch für ein Alter ab 10 Jahren geschrieben hat. In diesem Alter finde ich die Einfachhaltung realistisch. Gleichaltrige wie Noé und Minu nehmen sicher keinen Anstoß an Kleinigkeiten und moralischen Fragen, wie ich es als Erwachsene tue. Das Ende ist mir aber leider doch was zu schnell, zu einfach und zu verschönt gestrickt. Hier wirkt es auf mich, als ob nicht mehr genug Zeit für ein ausgeschriebenes Ende blieb. Das finde ich sehr schade.
Fazit:
Eine tolle Anderswelt voller Klänge und Töne mit einem andersartigen Erzählstil und einer andersartigen Grundidee. Ich halte es als Kinderbuch zu speziell bzw. zu hoch gegriffen in der Geschichte. Ich würde es eher jungen Jugendlichen ab 12 Jahren empfehlen. Die Sprache ist teilweise poetisch und auch sonst nicht einfach gehalten. Mir gefällt es sehr, nur zweifle ich daran, dass das alle 10 Jährige so sehen. Es könnte für diese etwas unverständlich und anstrengend sein. Originell, einfallsreich und fantastisch lässt sich das Buch beschreiben.
"Dein Lebensglück ist wie ein Vogel, den du liebst. Du nährst ihn mit den Körnern deines Herzens und tränkst ihn mit dem Licht deiner Ohren."
(Seite 110)