Cover-Bild Die Dame hinter dem Vorhang
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wunderraum
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.09.2019
  • ISBN: 9783336548088
Veronika Peters

Die Dame hinter dem Vorhang

Roman
Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert.

Liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Nette Geschichte mit Längen

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dieser (wahren) Erzählung geht es um Dame Edith Sitwell und ihr bewegte Leben in den 20er Jahren. Edith schreibt Gedichte und ist der Kunstszene allgemein sehr angetan. Immer an ihrer Seite ist Jane. Sie ...

dieser (wahren) Erzählung geht es um Dame Edith Sitwell und ihr bewegte Leben in den 20er Jahren. Edith schreibt Gedichte und ist der Kunstszene allgemein sehr angetan. Immer an ihrer Seite ist Jane. Sie ist die Enkelin des Gärtners auf dem Landsitz Ediths Familie. Die Geschichte führt uns durch die Erlebnisse der beiden Frauen,auch in der Kriegszeit.

Ich hatte mir von der Erzählung mehr Tiefgang und mehr interessante Erlebnisse dieser Zeit erhofft. Im Grunde geht es immer darum das Jane das exzentrische Leben der Dame Edith organisiert. Die Spannungen innerhalb der Familie Sitwell und auch der Rückblick in die Kindheit Ediths haben mir am meisten gefallen. Doch ansonsten ist die Schreibart eher oberflächlich und dahinplätschernd.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Unangepasst durchs Leben...

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"Jetzt aber versuche ich aus ihnen eine neue Klanggestalt zu bilden, die dieser blutgetränkten Zeit eine aus Schmerz geborene Sprache abtrotzt: Weizen und Feuer, Gold und Blut, die hellen Herzen der Jugend ...

"Jetzt aber versuche ich aus ihnen eine neue Klanggestalt zu bilden, die dieser blutgetränkten Zeit eine aus Schmerz geborene Sprache abtrotzt: Weizen und Feuer, Gold und Blut, die hellen Herzen der Jugend werden verbrannt in einem dunklen Meer aus tausendfach sinnlos gestorbenen Toden."
(Seite 224)

Die Geschichte beginnt in London 1964 und wird aus der Sicht der fiktiven Jane erzählt.
Jane Banister stellt hier ein Hausmädchen, der Dichterin Dame Edith Sitwell, dar.
Edith Sitwell war eine exzentrische Künstlerin, die mir vorher nicht bekannt war, aber nachdem ich ein wenig recherchiert hatte, wurde sie für mich umso interessanter.
Edith Sitwell war eine ausgesprochen kämpferische Frau, unangepasst, spitzzüngig, faszinierend. Sie hatte eine schwere Kindheit, ihrem Vater war sie gleichgültig und ihrer Mutter nach entsprach sie nicht dem Bild einer hübschen Frau. Die Eltern gaben lieber ihren zwei Söhnen den Vorzug. Womöglich ergab sich daraus Ediths Unangepasstheit, sie eckte überall an und wo immer sie ging, wurde sie von den Leuten angestarrt. Doch sie ließ sich davon nicht beirren, kleidete sich extravagant und bunt wie ein Pfau, dabei versteckte sie sich immer schützend unter ihren vielen Diamanten.

"Bestimmten Angelegenheiten kann man sich nur gut gekleidet, mit Edelsteinen bewehrt und vollständig geschminkt stellen." (Seite 233)

Siebenundreißig Jahre begleitet Jane die exzentrische Dame Edith bis zu ihrem Tod. Die Erlebnisse werden aus Janes Sicht erzählt, dabei erfährt man nur wenig über sie, da der Fokus hier auf Edith gerichtet ist. Jane fungiert hier lediglich als Sprachrohr für die historisch belegten Fakten der Edith Sitwell. Immer wieder werden kleine Geschichten aus dem Leben der exzentrischen Dame eingestreut, verflochten mit den Namen bekannter Persönlichkeiten. Darunter fallen unteranderem Aldous Huxley und Marylin Monroe. Edith pflegte mit Künstlern eine bewundernde Freundschaft.
Die Geschichte beginnt zunächst mit der gealterten schwer kranken Edith und zeigt das sie selbst in dieser Situation eine bemerkenswerte Frau geblieben ist, angewiesen auf Gönner und dem Alkohol verfallen. Gezeichnet von einem ausschweifenden und harten Leben gleichermaßen.
Dieser Zeitpunkt ist der Eckpfeiler der hier geschilderten Geschichte, immer wieder erfahren wir dabei Anekdoten aus ihrer Vergangenheit, aber springen immer wieder zum Ursprung zurück, ins Jahr 1964 in welchem die Geschichte ihr Ende finden soll.

"Es dauert nicht mehr lange. Heute ist ein guter Tag für den letzten Satz." (Seite 270)

Leider wirkt die Geschichte an sich ein wenig zusammenhangslos, nur oberflächlich wird hier das Leben einer so imposanten Person gestreift. Die Charaktere wirken plastisch, teilweise austauschbar, machen keine Entwicklung durch, dienen nur als Randfiguren, um die historischen Fakten zu belegen - schade das gibt dieser schillernden Persönlichkeit einen faden Anstrich.
Das Buch ließ sich dennoch hervorragend lesen, ein unaufgeregter sauberer Schreibstil - sprachlich anspruchsvoll, wobei mir einige schön beschriebene Details ins Auge gesprungen sind.

"Üppige Farnwedel bogen sich elegant zur Seiten, als wollten sie mich persönlich begrüßen, Akazien und Eukalyptus warfen ihre kühlenden Schatten auf die Stufen, Hibiskusbüsche setzten verspielte Farbtupfer in Weiß, Rose´ und Dunkelrot, es war, als beträte ich ein orientalisches Märchen, wo die Papageien mit den Palmen sprechen und sich als verwunschene Prinzen entpuppen." (Seite 250)

Fazit: Letztlich blieb diese spannende Persönlichkeit für mich hinter dem Vorhang versteckt, eine unnahbare Dame die sich zwischen den Zeilen verbarg. Gut erzählt, wobei für mich etwas in dem Buch fehlte, es war zu oberflächlich, die Figuren farblos, wenig prägnant ohne Tiefe. Ein Buch für ein paar unaufgeregte Lesestunden- kein Must Read.
Randnotiz: Die Erzählung über Emma Banister, Janes Mutter hat mir richtig gut gefallen. Ich mochte ihren Blick auf das Kind Edith. Die Geheimnisse die sie teilten. Emmas kleine Abenteuer in dem Anwesen.
Außerdem blieb mir die Szene mit Harold Acton in bleibender Erinnerung (Seite 137- 141), ich mochte diese kleine Geschichte über ihn sehr.
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Veröffentlicht am 23.09.2019

Sagt mir nicht hundertprozentig zu

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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Das rot ist sehr schön und die Dame auf dem Buch (ich vermute Edith) kommt sehr gut zur Geltung. Auch die weiße Perlenkette gefällt mir gut, sie zieht sich über ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Das rot ist sehr schön und die Dame auf dem Buch (ich vermute Edith) kommt sehr gut zur Geltung. Auch die weiße Perlenkette gefällt mir gut, sie zieht sich über das ganze Buch. Der Einband ist sehr hochwertig.
Auch die Seiten im inneren des Buches sind sehr hochwertig und dick.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich meist sehr flüssig lesen.

Das Buch erzählt die Geschichte von Edith. Was ich etwas störend fand waren die großen Zeitsprünge der verschiedenen Jahre, die immer mal wieder einfach so kamen. Mal wird die Geschichte aus Janes Sicht erzählt, mal aus der ihrer Mutter Emma.
Am Anfang des Buches gibt es einige Kapitel, die sich mit der Geschichte von Ediths Mutter Ida befassen. Diese Kapitel fand ich persönlich etwas unnötig, da sie die Geschichte nicht wirklich bereichert haben.
Edith war eine schillernde Persönlichkeit, die sicherlich nicht immer ganz einfach war. Umso spannender fand ich es ihre Geschichte und die Kreise, in denen sie sich bewegt hat, kennen zu lernen.

Der Leser darf Edith von ihrer Geburt bis zum Tod begleiten und erlebt die ein andere witzige, aber auch traurige Szene aus Ediths Leben "live" mit. Trotz allem war die Geschichte nicht hundertprozentig stimmig, irgendwas hat mir gefehlt. Das Buch ist ein guter Zeitvertreib, aber kein Lese-Muss.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Ein schwer zu lesendes Buch

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Jane Banister verlässt 1927 ihr Zuhause auf dem Landsitz Renishaw der den adligen Sitwells gehört um bei deren ältester Tochter des Barons in Diensten zu treten.
Natürlich hat Jane schon einiges über ...

Jane Banister verlässt 1927 ihr Zuhause auf dem Landsitz Renishaw der den adligen Sitwells gehört um bei deren ältester Tochter des Barons in Diensten zu treten.
Natürlich hat Jane schon einiges über Edith der exzentrischen Dichterin gehört, aber das hat sie nicht auf das vorbereitet was sie dann über Jahrzehnte mit Edith erleben wird.

Mich hatte der Roman recht neugierig gemacht als ich den Klappentext las und da Edith Sitwell eine reale Person ist hatte ich mich auf diese Lektüre gefreut.
Der Roman wird aus der Sicht der fiktiven Figur Jane Banister erzählt, so dass diese aus dem was sie von ihrer Mutter und ihren Erinnerungen das erzählt was ihr wichtig erscheint und Edith ins rechte Licht gerückt wird.
Leider bin ich nur sehr in das Buch reingekommen und ich wurde auch bis zum Schluss nicht richtig warm geworden, so habe ich auch mehr als einmal überlegt ob ich den Roman nicht einfach abbrechen soll. Letzten Endes habe ich dann durchgehalten nur Freunde wurden wir nicht das Buch und ich.
Der Erzählstil den die Autorin gewählt hatte empfand ich als sehr schwer und auch langatmig zu lesen und ja auf der einen Seite hat es sich die Autorin recht leicht gemacht da es über Edith Sitwell genug Lektüre gibt auch von Edith selbst geschrieben um diesen Roman hier zu verfassen.
Ich persönlich hatte es immer wieder recht schwer dem Handlungsverlauf zu folgen, denn Nebensächliches wurde langatmig erzählt und anderes so kurz abgehandelt ich fand es einfach nicht angenehm zu lesen.
Die Handlungsorte empfand ich als recht blass und ich hatte echte Probleme mir diese während des Lesens vorzustellen.
Auch die Figuren des Romans sind sehr farblos geblieben und so habe ich weder zu Jane oder zu Edith einen Bezug aufbauen können also Lesetechnisch gesehen.
Alles in allem habe ich mich mit diesem Roman sehr schwer getan und nachdem ich länger über das Buch nachgedacht habe, habe ich mich dazu entschlossen drei von fünf Sternen zu vergeben was ich nur sehr selten tue.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Edith Sitwell - Einblick in ihr Leben

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In diesem toll aufgemachten Buch stellt uns Autorin Veronika Peters Teile des Lebens der englischen Lyrikerin Edith Sitwell vor. Allerdings nicht als Biografie sondern als Betrachtung durch die Augen des ...

In diesem toll aufgemachten Buch stellt uns Autorin Veronika Peters Teile des Lebens der englischen Lyrikerin Edith Sitwell vor. Allerdings nicht als Biografie sondern als Betrachtung durch die Augen des fiktiven Dienstmädchen Jane und deren Mutter Emma.

Die kleine Edith ist das erste Kind ihrer Eltern und leider nicht so hübsch und stupsnäsig wie erhofft. So wird das bedauernswerte Geschöpf in ein Streckkorsett, um die verbogene Wirbelsäule gerade zu biegen. Lediglich Emma, die Tochter des Gärtners besucht sie. Anfangs heimlich, dann als Dienstmädchen. An Ediths 21. Geburtstag ereignet sich ein Vorfall, der für Emma und knapp 15 Jahre später auch für Edith weitreichende Folgen haben wird.

Meine Meinung:

Die Idee die unkonventionelle Dichterin aus Sicht zweier Dienstmädchen betrachten zu lassen, die noch dazu, wenn die beiden Mutter und Tochter sind, finde ich toll und ungewöhnlich. Die Betrachtungen sind in eine Rahmenhandlung eingebettet, die u.a. 1964 kurz vor Edith Sitwells Tod spielen. Diese Rahmenhandlung ist für mich so optimal gelungen. Sie hat wenig Handlung, sondern ergibt sich in detailreichen Schilderungen von Sitwells aufwendiger Garderobe oder Schmuckstücken. Da wäre, um sich ein besseres Bild der Schriftstellerin zu machen, ein Foto echt klasse gewesen. Die Bilder, die im Internet zu finden sind, zeigen ein wahrhaft exzentrisch aussehende Frau, die mit ihren Turbanen, die ohnehin schon nicht kleine Nase noch extra hervorstechen lässt.
Auch ihr Lebensstil ist aufwendig und unkonventionell. Manchmal haust sie mit ihrer ehemaligen Gouvernante und dem nunmehrigen Dienstmädchen Jane, in muffigen, engen Wohnungen. Doch dann hat sie wieder eine Geldquelle aufgetan und die Wohnsituation bessert sich. Sie reist nach Frankreich, lebt in Paris.
Auch hier werden einige nebensächliche Detail geradezu ausgewalzt (die Liebe zu den verschiedenen Katzen, zum Beispiel). Andererseits werden ganze Lebensabschnitte nicht, oder nur am Rande erwähnt.

Die Kindheit Ediths ist viel farbenfroher, viel lebendiger geschildert. Vor allem die Wahrnehmungen aus Sicht der Dienstboten lässt das Leben auf den Cottage plastisch erscheinen. Ich hätte mir gewünscht, mehr aus Ediths Leben in dieser Form erzählt zu bekommen. So erfahre ich wenig bis nichts und das was ich erfahre, wirkt irgendwie belanglos, fast schon depressiv. Das Leben der drei Frauen Helen, Jane und Edith plätschert irgendwie so dahin. Wäre das nicht der Maler, in den Edith verliebt ist, so müsste man fast daran denken, dass Helen und Edith eine Liaison miteinander haben. Viele Frage in Ediths Leben bleiben unbeantwortet. Das finde ich sehr schade.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Allerdings wirken manche Passagen recht distanziert. Ob das daran liegt, dass die meisten Beobachtungen von dem Dienstmädchen gemacht werden? Vieles erfahren wir durch dritte. Eine direkte Interaktion findet oft nicht statt.

Folgendes Zitat beschreibt Edith Sitwell mit zwei Sätzen:

"Sie kämpfte wie eine Löwin. Meistens gegen sich selbst. Aber auch darin war sie auf erschreckende Weise großartig."

Fazit:

Ein interessanter Einblick in das Leben der englischen Dichterin Edith Sitwell, der mich trotzdem nicht wirklich begeistern konnte. Deshalb kann ich nur 3 Sterne vergeben.