typisch untypische Dystopie
An sich lässt sich dieser Roman sehr gut mit einer typischen Dystopie vergleichen. Es herrscht ein ungerechtes System und wieder einmal spielt gut gegen böse. Aber der Schreibstil und die untypischen Hauptcharaktere ...
An sich lässt sich dieser Roman sehr gut mit einer typischen Dystopie vergleichen. Es herrscht ein ungerechtes System und wieder einmal spielt gut gegen böse. Aber der Schreibstil und die untypischen Hauptcharaktere halten dagegen und machen dieses Buch zu etwas Besonderem.
Mare wächst in den Stilts – einem armen Arbeiterdörfchen der Roten – auf, und hält sich uns ihre Familie mit Diebstählen über Wasser.
Ihre Familie ist zerrüttet und hält nichts viel von Mares Diebeskarriere, aber da die drei Söhne bereits für den Krieg eingezogen wurden, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren.
Unter den Roten reißen sich alle um eine Arbeit oder eine Ausbildungsstelle, da jeder der 18 wird und nicht angestellt ist in den Krieg gegen die Lakelander einberufen wird.
Als Kilorn, ihr bester Freund seit Sandkastentagen, seine Ausbildungsstelle verliert wird ihr klar, dass sie etwas unternehmen muss.
Sie versucht für sich und Kilorn die Freiheit zu erkaufen aber die Aussicht auf Erfolg bleibt aus.
Ohne jede Vorwarnung, wird sie an den Hof gerufen um dort als Dienerin anzutreten. Sie nimmt die Arbeit an, um für ihre Familie zu versorgen. Sie ist schon dabei sich damit abzufinden, als etwas eigenartiges geschieht. Bei der Königinnenschau sind alle adligen Häuser des Landes versammelt, um die stärksten silbernen Mädchen zu begutachten und eine Verlobung für Prinz Cal auszumachen.Als eine von ihnen fast die ganze Arena zerstört, stürzt Mare. Mitten auf das elektrische Netz, dass sie eigentlich binnen Sekunden töten sollte.
Doch nichts passiert. Sie ist nicht normal.
Ab hier geht es Schlag auf Schlag und in Mares Welt ist nichts mehr wie es einmal war. Die Königsfamilie will verheimlichen, dass sie eine rote mit silbernen Fähigkeiten ist, kann sie aber nicht einfach von der Bildfläche verschwinden lassen.
So wird sie mit Prinz Maven verheiratet. Dem Schatten der Flamme, seines großen Bruders Cal.
In ihr herrscht pures Chaos und zwischen Benimm-Unterricht und Kampftraining, schließt sie sich der aufkeimenden Rebellion an und tut was sie kann für eine Sache die sie für richtig hält.
Ich muss sagen für mich gibt es vor Allem eine Sache, die dieses Buch zu einem Highlight für mich macht. Mare.
Mare ist keine typische Heldin aber man sympathisiert natürlich doch mit ihr. Aber durch dieses ganze Buch zieht sich eine Reihe von Entscheidungen die sie trifft, mit denen man als Leserin nicht gerechnet hätte.
Man steuert auf ein Ereignis zu und eigentlich ist klar was passieren wird aber auf einmal kommt doch Ales ganz anders, weil Mare sich anders entscheidet.
Aber nicht nur Mare ist unvorhersehbar. Auch im Buch ist es schwer. Natürlich fällt einem auf, dass manche Sachen nicht stimmen können und es hier und da zu glatt verläuft, aber die meisten Wendungen in diesem Buch kamen – zumindest für mich – völlig unerwartet.
Diese Überraschungsmomente machen das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem.
Fazit
Eine untypisch typische Dystopie mit ganz außergewöhnlichen Charakteren, die binnen Sekunden von Helden zu Feinden und zu besten Freunden werden.