Abrechnung aus der Vergangenheit
Die Auris-Reihe rund um den Phonetiker Matthias Hegel begleitet mich jetzt schon eine Weile und neben den Fällen an sich, gefällt mir vor allem die wissenschaftliche Komponente, dir ich immer wahnsinnig ...
Die Auris-Reihe rund um den Phonetiker Matthias Hegel begleitet mich jetzt schon eine Weile und neben den Fällen an sich, gefällt mir vor allem die wissenschaftliche Komponente, dir ich immer wahnsinnig interessant finde. Und auf in diesem Band wird sie wieder auf dir Spitze getrieben. Der Fall selbst ist in sich geschlossen und kann von allen bisherigen Bänden dieser Reihe am ehesten unabhängig gelesen werden.
Zum Inhalt: eine alte Freundschaft, die sich zu einer Rivalität entwickelte. Und Hegel der, gerade dem Tod entronnen, noch nicht wieder in Bestform ist. Trotzdem muss er diesen Kampf antreten und gewinnen, wenn er die retten will, die er liebt.
Das Buch ist wie eine phonetische Schnitzeljagd angelegt, was ich ein geniales Konzept fand. Als Leser hat man davon natürlich erstmal nichts, aber Hegel beschreibt und simuliert immer sehr detailliert, was genau er hört, sodass das für mich als Leser schon auch wieder faszinierend und spannend war.
Das Buch greift so ein bisschen das Konzept der klassische Rivalität zwischen einem Helden und seiner Nemesis auf. Dir einzelnen Etappen waren schon auch auf verrückte Art ausgefuchst, nah an den Grenze dessen, was für die Umsetzung noch realistisch wirkte.
Hegel selbst kommt hier mal wieder nicht gut weg. Je mehr Bücher aus der Reihe ich lese, desto unsympathischer finde ich ihn. Dafür wächst Jula zusehends über sich hinaus, hat inzwischen einiges von Hegel gelernt und wird für mich zu einer immer zentraleren Figur.
Das Buch hat sich wieder flüssig lesen lassen und ist mit seinen kurzen Kapiteln und den Perspektivwechseln auch temporeich angelegt, sodass es ein sehr kurzweiliger Thriller ist. So richtig mitgerissen hat mich diese Reise in Hegels Vergangenheit aber nicht.