Was wird aus Venedig?
Der Sizilianer Antonio Morello ist aufgrund einer Gefährdungssituation von Céfalu nach Venedig versetzt und leitet dort die Mordkommission. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich wieder zurück ...
Der Sizilianer Antonio Morello ist aufgrund einer Gefährdungssituation von Céfalu nach Venedig versetzt und leitet dort die Mordkommission. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich wieder zurück nach Sizilien zu können und dort die Fährte des Mafiapaten aufzunehmen, der für den Tod seiner Frau und seines ungeborenen Kindes verantwortlich ist. Ein letzter Fall trennt ihn noch von der Heimat, aber dieser Fall hat es in sich.
In den frühen Morgenstunden wird die Leiche eines Mannes gefunden, der als Buchhalter für eine der reichen Familien Venedigs arbeitete. Wie sich herausstellt, war dieser Mann äußerst unsympathisch und es gab kaum Menschen, die seinen Tod bedauern. Dennoch muss die Polizei ermitteln und da die Familie eines ehemaligen Dogen verwickelt ist, hat der Fall auch eine politische Komponente. Die Vorgesetzten würden die Familie Gabbia am liebsten mit Samthandschuhen anfassen und die Ermittlungen gleich einstellen. Als Ablenkungsmanöver werden die Beamten auf die Taschendiebe Venedigs angesetzt, die mithilfe künstlicher Intelligenz dingfest gemacht werden sollen.
Antonio Morello hat in seiner Zeit in Venedig aus seiner Abteilung ein Team gemacht. Auch wenn hin und wieder noch Meinungsverschiedenheiten auftauchen, so versammelt sich doch die ganze Abteilung hinter Morello und unterstützt ihn. Und er deckt ein wahres Komplott auf, das den Charakter Venedigs komplett verändern würde.
Das Buch ist spannend und der Verdacht, dass die Geschichte einen wahren Kern haben könnte, macht es noch spannender. Diese Variante kann auch denjenigen nicht gefallen, die sich wünschen, dass die Stadt nicht so von Touristen belagert werden würde.
Die Autoren lenken aber natürlich auch einen Verdacht auf die gerade herrschende Klasse, neueste politische Entwicklungen in Italien sind bereits berücksichtigt. Wie gut, dass es noch eine freie Presse und auch Widerstand in den Reihen der Staatsdiener gibt.
Ich kannte die Vorgängerbände nicht, bin aber darauf neugierig geworden.