Manipulation von Erinnerungen – ein erschreckendes Szenario
Die Autorin entführt uns in die Zukunft und malt ein düsteres Bild. Überall brennt es, es ist unglaublich heiß, die Spanne zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Und dies erlebt Harriet ...
Die Autorin entführt uns in die Zukunft und malt ein düsteres Bild. Überall brennt es, es ist unglaublich heiß, die Spanne zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Und dies erlebt Harriet am eigenen Leib. Offensichtlich in Wohlstand und behütet aufgewachsen, hält sie sich nun mühsam mit Klavierunterricht und als Klavierbauerin über Wasser. Dabei stand ihr doch eine große Karriere als Pianistin bevor. Sie weiß, dass sie an der Hand operiert wurde und dieser Traum deswegen nie in Erfüllung ging. Doch wie es dazu kam, darüber hat sie nur wenig Erinnerungen. Und hinterfragt dies auch nicht, bis sie eines Tages durch Zufall Erinnerungsblitze bekommt.
Das mühsame Aufrollen dieser Erinnerungen lässt einen als Leser wirklich schaudern. Man mag sich gar nicht vorstellen, was mit Harriet passiert ist und liest dennoch neugierig bangend weiter. Das Szenario ist – wenn auch noch fiktiv – sehr nah an dem, was man sich als Realität vorstellen kann. Das macht das Buch für mich so besonders.
Die Kapitel sind relativ kurz und das Buch liest sich absolut flüssig. Ich habe es fast in einem Rutsch gelesen. Das einzige, was mich störte, ist die etwas einseitige Beschreibung des Zukunftsszenarios. Hier wird – wie auch auf dem Cover – die Hitze als zentrales Stilmittel genutzt. Ein paar mehr fiktive Details hätte ich mir gewünscht.
Mich hat das Buch mit seinen überraschenden Wendungen sehr gefesselt, so dass ich jetzt noch die anderen Bücher von Zoe Beck lesen werden.