Cover-Bild Die Freiheit so nah
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 01.09.2023
  • ISBN: 9783426309414
A. A. Kästner

Die Freiheit so nah

Roman nach einer wahren Geschichte

Die letzten Jahre der DDR:

Der Roman »Die Freiheit so nah« erzählt eine wahre Geschichte um lebenslange Freundschaft und bittersten Verrat .

Eine Beerdigung führt 2016 den Rostocker Kay und seine Clique aus Schulzeiten wieder zusammen. Erinnerungen werden wach: an die unbeschwerte Jugend Anfang der 80er Jahre, aber auch an geplatzte Träume und die Enge des DDR-Systems. 

Die acht Freunde galten als unzertrennlich, vertrauen einander zutiefst – bis der erste aus der Clique wegen versuchter Republikflucht verhaftet wird. Weitere Festnahmen folgen und bald taucht der Verdacht auf, dass der Verräter in den eigenen Reihen zu suchen ist. Kay, dem das Seefahrtsbuch und damit die Berufsperspektive genommen wurde, beschließt, mit den zwei verbliebenen Freunden über die Ostsee zu entkommen. Doch dann geschieht das Unfassbare …

Bewegend und hochspannend fängt A. A. Kästners zeitgeschichtlicher Roman die besondere Atmosphäre in den letzten Jahren der DDR ein und stellt die Frage, unter welchen Umständen eine schwere Schuld vergeben werden kann – oder ob manche Taten unverzeihlich bleiben.

»Eine berührende Reise in die deutsch-deutsche Vergangenheit« Romy Fölck

Die wahre Geschichte beruht auf der Biografie des Ehemanns der Autorin.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2023

So viele zerstörte Träume, so viel Hoffnung

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Die Literatur, die Schriftsteller, die Sachbuchautoren, viele beschäftigen sich mit der Geschichte, ich lese viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg, Flucht, Vertreibung, aber die Thematik, die uns heute ...

Die Literatur, die Schriftsteller, die Sachbuchautoren, viele beschäftigen sich mit der Geschichte, ich lese viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg, Flucht, Vertreibung, aber die Thematik, die uns heute zeitlich sehr viel näher liegt, die kommt noch sehr selten vor in Romanen. Die begrenzte Zeit der DDR von 1949 bis 1989 aber ist mit all ihren Merkwürdigkeiten, mit der für die dort lebenden Menschen einengenden und freiheitsfeindlichen Politik noch immer ein recht blinder Fleck. Umso mehr wollte ich dieses Buch unbedingt lesen, denn ich habe meine Kindheit und Jugend bis hin zum 35. Lebensjahr in Ostberlin erlebt. Ich kenne den „real existierenden Sozialismus“ und ich habe die Diktatur der Arbeiterklasse erlebt. Nicht alle Rückblicke erscheinen mir da im goldenen Licht.
Ich dachte, ich würde dieses Buch schnell durchlesen können, aber im Gegenteil, ich blieb immer wieder stecken, nicht weil ich es nicht mochte, sondern weil jede Seite bei mir Gedanken, Erinnerungen, Wehmut, Erschütterung getriggert hat. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab, die absonderlichsten Momente fielen mir ein. Und ich dachte an die Menschen, die vielleicht durch meinen Vater, der KGB- und Stasimann war, gelitten haben oder geschädigt wurden. Ich wuchs ohne diesen Vater auf, erst 2011 begann ich, sein Leben zu erforschen, seine Biografie zu schreiben und auch seine Stasiakten einzusehen, aber das macht das Denken darüber nicht leichter.
So durchlitt ich mit Kay all die Jahre, all seine Niederlagen und Hoffnungen, seine Ausreise, seinen Neuanfang. Wie furchtbar die Entdeckung des Verräters in den eigenen Reihen ist, das kann ich nicht wissen, mir ist so etwas nie passiert, aber es ist auch so, dass ich nicht alles weiß und nun auch nicht mehr wissen will. Genau an diesem Punkt beginnt auch das Schwanken, ist es besser, alles zu erfahren oder lässt man manches lieber ruhen? Ich jedenfalls war froh, dass die Mauer fiel, auch wenn die ersten Jahre danach ein großes inneres Chaos auslösten. Alles wurde anders, am Ende kann ich sagen, alles wurde besser. Ich habe das Gefühl, auch Kay könnte diese Gedanken gehabt haben.
Dass dieses Buch überhaupt entstanden ist, empfinde ich als echtes Geschenk. Es gibt so viele Menschen, die über die DDR-Zeit nichts wissen oder nur oberflächlich damit in Berührung kamen. Hier haben sie Gelegenheit, recht nah an die Wirklichkeit heranzukommen. Und damit meine ich nicht nur junge Leute, die in den Achtzigern oder noch später geboren wurden. Nein, auch die Menschen, die im Wirtschaftswunderland BRD großwurden, haben oft nur rudimentäre Vorstellungen vom Leben in der DDR.
Ich wünsche dem Buch Erfolg und danke der Autorin und ihrem Kay für diese mühevolle und sicher auch schmerzliche Erinnerungsarbeit. Die indische Reisegruppe wird mir in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Persepktivlosigkeit der Jugend in der DDR

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Ein weiterer Roman, in dem es um die Teilung Deutschlands und das Leben in der DDR geht. Diesmal bin ich aber in den frühen Achziger Jahren gelandet - eine Zeit, in der ich selbst gerade Teenager und Jugendliche ...

Ein weiterer Roman, in dem es um die Teilung Deutschlands und das Leben in der DDR geht. Diesmal bin ich aber in den frühen Achziger Jahren gelandet - eine Zeit, in der ich selbst gerade Teenager und Jugendliche war. A. A. Kästner erzählt die Geschichte von Kay und seiner Clique, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Der Roman basiert auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart sind wir im Jahr 2016 und Kay ist von Hamburg zurück in Rostock. Er kommt zu einer Beerdigung und trifft auf seine alten Freunde.
Der Hauptanteil des Romans spielt jedoch in den Achziger Jahren bis hin zum Fall der Mauer im November 1989. Die acht Jungs der Clique sind eine eingeschworene Gruppe, die sich zum größten Teil seit ihrer Kindheit kennen. Mit dem Schulabschluss beginnt nun der Ernst des Lebens, doch nur einer von ihnen hat eine genaue Vorstellung, was er beruflich machen möchte: Kay. Er will wie sein Vater Seemann werden und die Meere bereisen. Schon als Kind hat er sich für nichts anderes als Schiffe interessiert. Sein Wunsch geht tatsächlich in Erfüllung und er darf anheuern. Kay genießt diese Freiheit in vollen Zügen, die seinen Freunden verwehrt bleibt. Keiner von ihnen hat eine wirkliche Perspektive und es herrscht Frust bei den Jungs. Es wird viel getrunken und auch über Flucht gesprochen. Die Freundschaft gerät immer mehr in Schieflage. Als der Erste von ihnen wegen Republikflucht verhaftet wird, muss auch Kay die Konsequenzen tragen. Er darf seine Ausbildung nicht fortsetzen und fällt in ein tiefes Loch. Immer mehr ist er davon überzeugt, dass es in der Clique einen Verräter gibt....

Am Anfang habe ich mir etwas schwer getan in die Geschichte zu finden. Es passiert sehr lange nicht wirklich viel, außer dass sehr, sehr viel Alkohol fließt und wir es mit pubertierenden rebellischen Jungs zu tun haben. Doch dann spürt man immer mehr die Verzweiflung und die Perspektivlosigkeit. Die Deutsche Demokratische Republik hat für kleine Rebellen keinen Studienplatz oder den Wunschberuf parat. Mich hat erschreckt, welche Kleinigkeiten es oftmals sind, um ins Visier des Staates zu kommen.
Die Jungs der Clique hegen den Wunsch endlich so leben zu dürfen, wie sie möchten. Freiheit ist das Zauberwort und nicht Bespitzelung und Denunziation.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, intensiv und emotional. Ich habe mit Kay mitgelitten, als er seinen großen Traum begraben musste. Natürlich habe ich auch mitgerätselt, wer der Verräter in der Clique ist und welches Begräbnis Kay besucht. Letzteres wird nämlich erst ganz zum Schluss gelöst, was ich sehr gelungen fand. Den Verräter konnte ich nicht so schnell identifizieren, aber wer begraben wird, war mir bald klar.
Berührend und schonungslos.

Fazit:
Ein weiterer empfehlenswerter und auf wahren Begebenheiten basierender Roman aus der Zeit, als Deutschland getrennt war. Emotional und empfehlenswert!

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