Ich war ursprünglich durch den zweiten Band, der mich schwerbegeistert zurückgelassen hatte, auf diese Reihe aufmerksam geworden und hatte mich demzufolge auch sehr auf „Onkel Stan und Dan und das gar nicht lieblich-niedliche Mondabenteuer“ gefreut. Während man den zweiten Band aber durchaus ohne Kenntnisse des ersten Bandes lesen kann, sollte man den zweiten Band unbedingt gelesen haben, um mit dem dritten nun nicht sofort völlig überfordert zu sein, da es inzwischen eben nicht länger nur Onkel Stan und Dan (und die Lamas) sind, sondern es noch mehr Figuren gibt, die zuvor eben sehr viel genauer vorgestellt worden sind, ob es nun der Perlenkralle oder die Zwillinge sind… Ins kalte Wasser geschmissen könnte man da nun sehr schnell denken, dass das Buch einfach nur voller bekloppter Figuren steckt. ;) (Ich war auch sehr froh, zuvor wenigstens nochmals Band 2 durchgeschmökert zu haben.)
Mit den vorherigen Bänden verglichen fand ich diesen dritten Band nun aber eher schwach; das titelgebende Mondabenteuer findet erst sehr weit am Schluss statt und nimmt auch nicht viel früher seinen Anfang; der größte Teil der Geschichte wird eigentlich vom verknallten Dan und seiner Dächsin der (Alp)Träume eingenommen, wobei ich diesen Strang jetzt eher als anstrengend und weniger als unterhaltsam empfand, da er sich in meinen Augen auch sehr langgezogen hat.
Der Erzählstil blieb der reihentypische und gefiel mir an sich auch hier ausnehmend gut, aber die Geschichte war halt nicht so locker-flockig wie bei den Vorgängern; die comichaften Illustrationen waren mal wieder toll und haben sehr viel Spaß gemacht. Was ich hingegen ein bisschen ärgerlicher fand: Hier machte man den einen oder anderen Antagonisten letztlich einfach im wahrsten Sinne des Wortes platt; das erschien mir als Konfliktlösung einfach zu billig. Leider blieben auch die Lamas in diesem Fall nun mehr im Hintergrund, was ich sehr schade fand, da grade sie das Farmleben für mich immer erst besonders eigen- und einzigartig gemacht haben.
Insgesamt zwar dennoch ein nettes Kinderbuch, allein auf dessen Basis ich die Reihe nicht weiterempfehlen würde – wenn ich eben die Vorgängerbände nicht bereits kennen würde. Reihen-Fans werden dieses Buch zwar sicherlich lesen wollen, aber meiner Meinung nach ist es definitiv kein Muss und könnte bestimmt auch ausgelassen werden. Hier habe ich nicht das Gefühl, dass ein nächster Band sehr mit Hinweisen auf diesen Band nun jonglieren könnte – und ansonsten die Hoffnung, dass ein dritter Band wieder flüssiger, und weniger eindeutig in separate Erzählstränge, der die Figuren in „Gruppen“ unterteilt, abgeteilt sein wird.
[Ein Rezensionsexemplar war mir, via Vorablesen, unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden.]