Cover-Bild Reise in ein fernes Land
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Ersterscheinung: 03.08.2024
  • ISBN: 9783455017663
Agatha Christie

Reise in ein fernes Land

Claudia Mertz-Rychner (Übersetzer)

Eine unvergessliche Reise durch den Nahen Osten mit der Queen of Crime
Mit Witz, Charme und einem unbestechlichen Blick für Ort und Menschen erzählt die Grande Dame des Kriminalromans von einem nahezu unbekannten Kapitel ihres Lebens: den abenteuerlichen Reisen zu Ausgrabungsstätten in Syrien und im Irak, die sie an der Seite ihres Ehemannes Max Mallowan, einem Archäologen, unternahm. Ihre lebendigen Eindrücke und stimmungsvollen Schilderungen nehmen die Leser mit auf eine Reise in den Orient der 1930er Jahre und zu den Schauplätzen ihrer großen Kriminalromane.
"Unheimlich heiter und klug!" The Guardian

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2024

ein Reisebericht, eine Art Tagebuch und ein persönlicher Einblick in das Leben der Queen of Crime

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Aus dem Vorwort:

Dieses Buch gibt Antwort, Antwort auf eine Frage, die mir sehr oft gestellt wird. „Ach, Sie graben in Syrien? Erzählen Sie doch. Wie leben Sie dort, in einem Zelt?“ etc. etc. (S.13)

Agatha ...

Aus dem Vorwort:

Dieses Buch gibt Antwort, Antwort auf eine Frage, die mir sehr oft gestellt wird. „Ach, Sie graben in Syrien? Erzählen Sie doch. Wie leben Sie dort, in einem Zelt?“ etc. etc. (S.13)

Agatha Christie ist in ihrem Leben viel und gern gereist. Ein nicht unerheblicher Teil der Reisen ist mit den Ausgrabungen ihres zweiten Ehemannes Max Mallowan verbunden und davon erzählt "Reise in ein fernes Land".
Auf den ersten Seiten lässt uns Agatha Christie an ihren Reisevorbereitungen teilhaben. Dabei erzählt sie nicht nur von der mit einigen Schwierigkeiten behafteten Beschaffung der richtigen Kleidung - gedeckte Farben für große Größen und der wenig charmante Hinweis es einmal in der Segelabteilung zu versuchen – sondern auch von dem Versuch ihres Mannes, seine große Menge an Büchern in ihren Gepäckstücken unterzubringen und einem wenig charmanten Hinweis, dass diese bestimmt schließen, wenn sie sich draufsetzt.

Aber dann geht‘s los in den Nahen Osten. Agatha Christie beschreibt fremde Länder, erzählt von Begegnungen mit den Menschen, die dort leben und anderen Reisenden. Verschiedene Kulturen und Religionen treffen aufeinander und müssen zueinander finden – und bei den Ausgrabungen halten sich wertlose Scherben und sensationelle Funde die Waage. Von all dem erzählt die Autorin sehr lebendig, so dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein, die Orte und Landschaften zu sehen und den Menschen, von denen sie erzählt, persönlich zu begegnen.

Das Buch ist ein Reisebericht, eine Art Tagebuch, entstanden auf den Reisen in den 1930er Jahre. Es ist in vielen kleinen Details sehr persönlich. Erstmalig veröffentlicht wurde es 1946 und die Autorin hat dafür ihren vollständigen Namen Agatha Christie Mallowan gewählt. Sie hat das Manuskript im Krieg abgeschlossen, von ihrem Mann getrennt hat sie oft an die schöne Zeit, in der sie gemeinsam auf Reisen waren, denken müssen.

Im Epilog aus dem Frühling 1944 heißt es:

„Die Niederschrift dieses einfachen Berichtes war für mich keine Pflicht, sondern ein Werk der Liebe.“

Diese Liebe zu den von ihr bereisten Ländern und der Zeit, die sie dort verbracht hat, die Begeisterung für die Arbeit ihres Mannes und ihre Faszination für Land und Leute zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Agatha Christie fasst es wunderbar zusammen:

“Auf dem Rand eines kleinen Kraters picknicken wir. Hier blühen Tausende von Blumen, es ist ein vollkommener Augenblick. Rundum haben wir eine märchenhafte Aussicht mit der Bergkette des Jabal Sinjār vor uns. Der stille Frieden ist erquickend. Eine Welle des Glücks überspült mich, ich spüre, wie sehr ich dieses Land liebe und wie hier das Leben mich ganz ausfüllt.“ (S.225)

In „Reise in ein fernes Land“ lernt man die berühmte Krimiautorin von einer anderen, persönlichen Seite kennen. Die Frau, die einen Faible für Schuhe hat und der Mäuse im Schlafzimmer nichts ausmachen, geht interessiert und neugierig auf Reisen. Sprachbarrieren werden mit Gesten und einem Lächeln überwunden, mit Begeisterung unterstützt sie ihren Mann bei der Arbeit, Hitze, Sand und anderen Herausforderungen stellt sie sich unkompliziert und oftmals mit ihrem ganz eigenen Humor.

In dem Buch finden sich viele Fotos, die die Autorin teilweise selbst aufgenommen hat und diese ergänzen ihre Gedanken auf ganz wunderbare Weise.

Ein wunderbares, interessantes und sehr lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Reisetagebuch

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Einige von Agatha Christies Romanen spielen im Orient, die Autorin scheint von diesem Landstrich fasziniert zu sein. Woher diese Faszination und auch das Hintergrundwissen der Autorin kommt, wird in diesem ...

Einige von Agatha Christies Romanen spielen im Orient, die Autorin scheint von diesem Landstrich fasziniert zu sein. Woher diese Faszination und auch das Hintergrundwissen der Autorin kommt, wird in diesem Reisebericht ein Stück weit klar. AC hält hier ihre Erlebnisse wärend einer Reise mit ihrem Mann Max Mallowan, einem Archäologen, fest. Das Paar und seine Begleiter suchen geeignete Plätze für lohnenswerte archäologische Ausgrabungen, die später dann ja auch stattfinden und ebenfalls von AC begleitet werden.

Das Buch enthält einen Reisebericht, im Tagebuchstil beschreibt die Autorin hier die Vorbereitungen der Reise und die Reise selbst, inklusive stundenlanger Autofahrten durch die Wüste, Problemen mit Ungeziefer in der Unterkunft, ermüdenden Verhandlungen mit einheimischen Beamten und faszinierenden Landschaften. AC schreibt sehr gefällig und humorvoll, manchmal aber auch etwas ermüdend über Land und Leute, ergänzt wird das Buch durch einige Abbildungen von Fotos, die die Autorin meist selbst entwickelt hat.

Beim Lesen macht man einen ziemlichen Zeitsprung, zurück in die 1930ger Jahre. Dementsprechend ist auch die Ausdrucksweise der Autorin, einiges, das gesagt wird, würde man heute unter keinen Umständen mehr in einem Buch dulden, viele ihrer Aussagen haben einen faden Beigeschmack, wirken sehr von oben herab, überheblich, fast verächtlich und könnten aus heutiger Sicht teilweise sogar rassistisch genannt werden. Man liest so mit einem gewissen Unverständnis davon, wie die Gruppe zb mitten in der Wüste auf der Einhaltung britischer Gepflogenheiten besteht, sei es beim morgentlichen Teeritual, oder beim richtigen Tischdecken, inklusive weißem Tafeltuch und Unmengen an Besteck. Das es den Einheimischen manchmal etwas schwer fällt den Sinn hinter all diesem fremdartigen Gebaren zu erkennen, kann ich nachvollziehen, für AC war es ein stetiges Ärgernis und den Unmut darüber tut sie im Buch auch des Öfteren kund. Andererseits spürt man deutlich die Liebe ACˋs für Land und Leute und auch ihre Trauer, als die Ausgrabungen ihres Mannes beendet waren.

Natürlich ist auch mir der ein, oder ander Satz im Buch unangenehm aufgestoßen, hat dieser autobiographische Bericht doch das Bild, das ich als Fan von der Kriminalautorin Agatha Christie habe, etwas zurechtgerückt. Allerdings plädiere ich dafür, das Buch, genau wie auch die älteren Ausgaben der Kriminalromane, im richtigen Kontext zu sehen. Ich will hier keinesfalls etwas beschönigen, aber man sollte halt auch nicht vergessen, dass das damals der übliche Sprachgebrauch, ein übliches Verhalten in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen war. Natürlich ist das beschriebene Verhalten aus heutiger Sicht aufs schärfste zu kritisieren und ich verstehe, das die Bücher heute oft in überarbeiteter Neuauflage erscheinen (bei Krimis durchaus kein Problem, die Geschichten von AC sind zeitlos).

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Alter Reisebericht der Queen of Crime, als sie ihren Mann begleitete

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Agatha Christie hat hier ihre alten Notizen in einen Reisebericht verwandelt. Sie begleitete ihren zweiten Ehemann Max Mallowan, der ein Archäologe war, in den 1930er Jahren in den Orient.
Wir erfahren, ...

Agatha Christie hat hier ihre alten Notizen in einen Reisebericht verwandelt. Sie begleitete ihren zweiten Ehemann Max Mallowan, der ein Archäologe war, in den 1930er Jahren in den Orient.
Wir erfahren, wie sie die Vorbereitungen angehen, wie die Anreise erfolgt und wie sie in Syrien auf der Suche nach archäologischen Schätzen sind. Wir erfahren auch, welche Abenteuer auf sie gewartet haben, wie das Leben dort so war und auch wie es damals in den Ländern aussah, was die Sitten waren. Ihr Witz und Humor kommt teilweise nicht zu kurz.
Aus heutiger Sicht mag das ein oder andere nicht mehr politisch korrekt sein. Man muss aber bedenken, wann Agatha Christie diesen Roman geschrieben hat und wie unterschiedlich damals die Kulturen und Ansichten zwischen dem Orient und Europa waren.
Ab und an bekommen wir auch alte Bilder gezeigt, was wir sehr gut gefallen hat, um dadurch noch einen besseren Einblick zu den Beschreibungen und Erzählungen zu erhalten.

Für mich war es eine spannende Reise in eine alte Zeit. Ich habe den Roman gerne gelesen und kann nun auch verstehen, warum mach einer ihrer Romane im Orient spielt. Es kam gut rüber, das es vieles im Orient gab, was der Autorin gut gefallen hat und sie ihre Zeit dort trotz der ein oder anderen Probleme genossen hat.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Mit anderen Augen

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Mit Witz, Charme und einem unbestechlichen Blick für Ort und Menschen erzählt die Grande Dame des Kriminalromans von einem nahezu unbekannten Kapitel ihres Lebens: den abenteuerlichen Reisen zu Ausgrabungsstätten ...

Mit Witz, Charme und einem unbestechlichen Blick für Ort und Menschen erzählt die Grande Dame des Kriminalromans von einem nahezu unbekannten Kapitel ihres Lebens: den abenteuerlichen Reisen zu Ausgrabungsstätten in Syrien und im Irak, die sie an der Seite ihres Ehemannes Max Mallowan, einem Archäologen, unternahm. Ihre lebendigen Eindrücke und stimmungsvollen Schilderungen nehmen die Leser mit auf eine Reise in den Orient der 1930er Jahre und zu den Schauplätzen ihrer großen Kriminalromane. (Klappentext)

Nach wenigen Seiten nahm mich Agatha Christie mit in die 1930 Jahre und entführte mich zu den Ausgrabungsstätten in Syrien und dem Irak. Der Schreibstil ist so lebendig und bildgewaltig, dass ich das Gefühl hatte, ich wäre direkt mit vor Ort. Die Spannung ist auch von Anfang an gegeben und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe schon viele Romane von Agatha Christie gelesen, aber erst durch dieses Buch ist mir vieles verständlicher und auch anschaulicher geworden.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Anders als die Kriminalromane

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Gleich vorab: Ich habe beruflich schon viele Reiseberichte gelesen und wusste daher genau, worauf ich mich womöglich einlasse. Und nun ja, dieser hier hat es nicht unter die besten geschafft.
Agatha Christie ...

Gleich vorab: Ich habe beruflich schon viele Reiseberichte gelesen und wusste daher genau, worauf ich mich womöglich einlasse. Und nun ja, dieser hier hat es nicht unter die besten geschafft.
Agatha Christie hat ihren Ehemann Max Mallowan in den 1930er Jahren mehrfach zu dessen archäologischen Ausgrabungen in Syrien und den Irak begleitet. Aus ihren Tagebuchnotizen und Aufzeichnungen bastelte sie später diesen Reisebericht zusammen.
Wer ihre Krimis kennt und auf ein ähnlich exquisites Leseerlebnis hofft, wird wohl zwangsweise enttäuscht werden. Der Reisebericht ist zwar gut lesbar und sogar bebildert, die Gliederung und der Erzählstil lassen aber zu wünschen übrig. Abrupte Themenwechsel und Wiederholungen stören das Gesamtbild.
Ich hatte mir zudem mehr Einblicke in die Ausgrabungen selbst gewünscht, da die jedoch das Metier ihres Ehemannes und nicht ihr eigenes waren, findet sich zwar interessantes, aber vergleichsweise wenig dazu. Stattdessen wird uns eher eine Charakterstudie der Mitreisenden, etwas Kultur sowie ein Bericht über Herausforderungen auf außereuropäischen Reisen geboten. All das vollzieht sich – nicht untypisch für diese Literaturgattung – unter westlichen Vorurteilen und Überlegenheitsgedanken, was, ebenso wie die Sprache der Zeit, durchaus in einem Vor- oder Nachwort problematisiert hätte werden sollen.
Wer Agatha Christie jedoch auf einer persönlichen Ebene kennenlernen und etwas über die Beziehung zu ihrem zweiten Ehemann erfahren möchte, wird hier fündig werden. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, mich der berühmten Krimiautorin einmal so nah zu fühlen. Wenn Christie mit Leichtigkeit und Selbstironie über Probleme beim Kleiderkauf, ihre Vorliebe für Schuhe oder Hemmungen bei sozialen Interaktionen schreibt, wirkt sie unglaublich sympathisch.
Allerdings bleiben ein paar offene Fragen: Wenn Christie die bereisten Gebiete so sehr liebte, wie sie durchweg behauptet, warum hat sie sich dann (trotz vor Ort geltender Geschlechterrollen) nie die Mühe gemacht, die Sprache zu lernen? Vor allem, da ihr Ehemann diese hervorragend beherrschte und die Kommunikation auch bei der Haushaltsführung vor Ort immer wieder zu Problemen führte.
Insgesamt kann ich die Lektüre des Reiseberichts nur bedingt empfehlen. Wer Christies Krimis kennt, sollte seine Erwartungen – vor allem sprachlich – reduzieren.

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