Cover-Bild An den Ufern der Seine
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 02.03.2019
  • ISBN: 9783608115697
Agnès Poirier

An den Ufern der Seine

Die magischen Jahre von Paris 1940 - 1950
Monika Köpfer (Übersetzer)

Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen erlebt Paris in den Jahren 1940 bis 1950 seine Wiedergeburt: Mit großer Erzählkunst lässt Agnès Poirier den Flair und das geistig-künstlerische Leben in einer der aufregendsten Metropolen der Welt lebendig werden. Ein unvergleichlich inspirierendes Porträt einer ganzen Epoche, deren Errungenschaften unser Dasein und Lebensgefühl bis heute revolutionieren.

Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer Generation. Sie brachen mit dem kapitalistischen System und errichteten eine antibürgerliche Gegenwelt. Bei Absinth, Pastis und Ersatzkaffee mit Sacharin fragten sie sich im Café de Flore: Wer bin ich? Wie können wir überleben? Wie wollen wir leben? Jetzt, heute, morgen, überhaupt. Mit unwiderstehlichem Charme und großer Sachkenntnis erzählt Agnès Poirier von den menschlichen Dramen, die die Entstehung großer Werke der Kunst und Literatur begleiteten: In dem magischen Jahrzehnt zwischen 1940 und 1950 wagten es de Beauvoir, Sartre, Giacometti, Picasso, Beckett, Koestler u.v.a., radikal anders zu denken, zu handeln, zu leben.

Was sie damals intellektuell und künstlerisch entfalteten, prägt noch heute unser Denken und unsere Lebensweise und beeinflusst uns bis in die Art, wie wir uns kleiden und uns geben. Agnès Poirier entführt uns mitten hinein in eine Stadt mit all ihren Leidenschaften, menschlichen Tragödien und künstlerischen Triumphen.

»Paris ist eine mythische Stadt, und fast keine Periode ist reicher an Mythen als das Jahrzehnt, das Agnès Poirier in ihrem ausgezeichneten Buch entfaltet.«

Daily Telegraph

»Agnès Poiriers umfangreiches Porträt, das die "magischen Jahre" "An den

Ufern der Seine" schildert, ist [...] keine Studie über Sartre oder die

Seine, sondern letztlich eine kaum verschleierte Liebeserklärung an

Simone de Beauvoir. In Abwandlung eines berühmten Sartre-Titels lässt

sich Poiriers Gelungene Geste so resümieren: Der Existenzialismus ist

ein Feminismus«

Eckhart Goebel, Die Welt, 20.04.2019

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2019

Geballtes Wissen, literarisch einwandfrei verpackt

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Agnés Poirier lebt und arbeitet sowohl in London als auch in Paris. Mit ihrem Sachbuch An den Ufern der Seine schrieb sie ein wichtiges Werk zur Geschichte Europas.

Die Berichte zur damaligen Zeit beginnen ...

Agnés Poirier lebt und arbeitet sowohl in London als auch in Paris. Mit ihrem Sachbuch

An den Ufern der Seine schrieb sie ein wichtiges Werk zur Geschichte Europas.

Die Berichte zur damaligen Zeit beginnen kurz vor der Besetzung durch Hitlerdeutschland. Frau Poirier beschreibt die Ängste der Menschen und auch die Deportationen einiger von ihnen. Wer konnte, floh nach Amerika oder verschwand im Untergrund. Denunziationen waren leider auch in Paris damaliger Zeit nicht selten. Nach der Befreiung durch die Alliierten normalisierte sich das Leben nur langsam. Lebensmittelknappheit und Wohnungsnot waren an der Tagesordnung und auch das Material zum Heizen bekam man nur auf Bezugsschein.

An den Ufern der Seine belegt in eindrucksvoller Weise, wie Künstler mit den schrecklichen Ereignissen des Krieges umzugehen wussten. Sie leben so als gäbe es kein Morgen. Die Treue zum Partner spielte keine Rolle und niemand nahm Anstoß an gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Autoren schrieben ihre Bücher und das häufig nur durch wenige Stunden Schlaf unterbrochen. Aufputschmittel gab es damals bereits und der Alkohol half dabei, den Kreislauf zu senken und wieder ruhiger zu werden.

Für mich war das Buch

An den Ufern der Seine ein weiteres Highlight. Ich habe sehr viel gelernt und erfuhr Dinge, die mir nicht präsent waren. Einige zähle ich auf, damit Sie sich ein Bild von dem umfangreichen Inhalt des Buches machen können:

- Werke aus dem Louvre wurden kurz vor dem Einmarsch der Nazis aus dem Louvre gerettet. Dafür sorgte Jacques Jaujard, der damalige Leiter des Museums mit etwa 1000 Helfern. Sie verteilten die Gemälde auf private Häuser und Schlösser und niemand wusste davon.
- Sartre war ein hilfsbereiter Mensch, der viele Freunde vor dem Hungertod bewahrte. Er spendierte seinen Schülerinnen auch das Geld, welches sie für Abtreibungen benötigten.
- Der Werdegang von Dior wird sehr detailliert beschrieben.
- Links der Seine lebten Künstler und ärmere Einwohner von Paris, rechts des Flusses nur Reiche.
- Amerikaner waren die „Hüter der großen Geldbörse“, und warum das so war, erfuhr ich in dem Buch.
- Der Prozess um Wiktor Krawtschenko fand 1949 in Paris statt und durch ihn wurde unter anderem bekannt, wie Gulag und Konzentrationslager funktionierten. Ja, dass es sie tatsächlich gab, war zu dem Zeitpunkt nicht allen Menschen klar.

Zu erwähnen ist ebenfalls die sehr gute Arbeit von Monika Köpfer. Sie übersetzte das Buch so, dass es sich nicht vom Original unterscheidet. Das ist keineswegs selbstverständlich.


An den Ufern der Seine muss konzentriert gelesen werden. Es birgt so viel Wissen in sich, dass es wertvoller Bestandteil für die Literatur zur Geschichte Europas ist.
#NetGalleyDE

Veröffentlicht am 23.03.2019

Paris, Paris

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Paris war schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum für Intellektuelle, die Avantgarde, die Bohème, für Künstler aller Genre. In ihrem Buch beschäftigt sich Agnès Poirier nun mit großer Sachkenntnis ...

Paris war schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum für Intellektuelle, die Avantgarde, die Bohème, für Künstler aller Genre. In ihrem Buch beschäftigt sich Agnès Poirier nun mit großer Sachkenntnis einem Jahrzehnt in der Geschichte der Metropole, als große Zäsur der Zweite Weltkrieg, der auch vor der schillernden Metropole nicht halt macht, denn recht schnell wird sie von den Deutschen besetzt. Welche Auswirkungen hat das auf das Leben der Künstler, wie gehen sie mit der Situation um? Welchen Einfluss hatten die Nazis? Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir und natürlich Camus dürfen hier nicht fehlen, aber nicht nur Schriftsteller, sondern Künstler aus allen Bereichen kommen hier zu Wort. Ich denke, es ist hilfreich, wenn man sich bereits ein wenig auskennt in der Geschichte, denn sonst wird man leicht von der Fülle an Informationen "erschlagen", aber für mich war es eine fasznierende Lektüre, die meinen Horizont erweitert hat.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Zwischen Begeisterung und leichter Enttäuschung

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Das mächtige Buch ist nicht schlecht. aber teilweise ist es auch ein großes Namedropping, ohne das zeitgeschichtliche Ereignisse entsprechend vertieft werden.
Es gibt ein paar Schriftsteller, die als Fixsterne ...

Das mächtige Buch ist nicht schlecht. aber teilweise ist es auch ein großes Namedropping, ohne das zeitgeschichtliche Ereignisse entsprechend vertieft werden.
Es gibt ein paar Schriftsteller, die als Fixsterne das Buch durchziehen: Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Albert Camus.
Picasso taucht auch viel auf. Samuel Beckett auch. Miles Davis trifft Juliette Greco etc. Vieles ist schon sehr bekannt.
Mir gefällt, dass ein genau definierter Zeitabschnitt gewählt wird. 1940 bis 1950.
Ob die frühen vierziger Jahre aber magisch waren, wie der Untertitel des Buches behauptet, ist zweifelhaft. Wie sich die Schriftsteller und Künstler aber dann nach 1945 entwickeln ist es sicher.

Je nach Erwartung kann man von dem Buch begeistert oder leicht enttäuscht sein. Ich finde mich da irgendwo in der Mitte wieder.
Der Tafelteil mit den gut gewählten Fotos ist noch erwähnenswert.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Nicht mein Buch

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Zum Inhalt:  

Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer ...

Zum Inhalt:  

Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer Generation. Sie brachen mit dem kapitalistischen System und errichteten eine antibürgerliche Gegenwelt.  

Meine Meinung: 

Ich weiß nicht so richtig, was bei diesem Buch erwartet habe, aber sicher nicht das, was ich dann gelesen habe. In wenigen Worten würde ich sagen, dass das Buch für mich einfach zuviel von allem hatte. Zu viele Personen, zu viele Ereignisse, zu viele Sprünge. Am ende war ich eigentlich nur verwirrt und dieses Gefühl hatte ich durch das ganze Buch. Zu viel Information und zu wenig wirklich aufeinander aufgebaute Geschichte. 

Fazit: 

Nicht mein Buch.