Cover-Bild Unter Wölfen - Der verborgene Feind
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 12.10.2020
  • ISBN: 9783809027362
Alex Beer

Unter Wölfen - Der verborgene Feind

Kriminalroman - Nürnberg 1942: Isaak Rubinstein ermittelt
Ein jüdischer Antiquar, getarnt als hochrangiger Nazi-Ermittler ... »Alex Beer kann einfach historische Spannung.« Emotion

Nürnberg, April 1942: Der jüdische Antiquar Isaak Rubinstein, der sich noch immer als Sonderermittler Adolf Weissmann ausgibt, lässt sich auf eine Liaison mit der Nazigröße Ursula von Rahn ein. Durch sie erhält er Zugang zu den höchsten gesellschaftlichen Kreisen und bekommt Einsicht in die Pläne der Gegenseite. Doch dann wird Nürnberg plötzlich von brutalen Morden erschüttert. Zwei junge Frauen werden erdrosselt aufgefunden. Ausgerechnet Isaak bekommt von Berlin die Order, den »Würger« aufzuspüren. Darüber hinaus hat er noch ganz andere Probleme: Seine Popularität hat Neider auf den Plan gerufen und besonders ein Mann könnte ihm gefährlich werden …

Alle Bücher der Serie:
Unter Wölfen (Bd. 1)
Unter Wölfen – Der verborgene Feind (Bd. 2)

Die Kriminalinspektor-Emmerich-Reihe:
Der zweite Reiter: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 1)
Die rote Frau: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 2)
Der dunkle Bote: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 3)
Das schwarze Band: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 4)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2021

Falsch verstandene Liebe

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Isaak Rubinstein, alias Adolf Weissmann, hält sich in Nürnberg nach erfolgreicher Mordermittlung noch zu Spionagezwecken auf. Statt einer umfangreichen Suche nach Sabotageunterlagen wird er von einem weiteren ...

Isaak Rubinstein, alias Adolf Weissmann, hält sich in Nürnberg nach erfolgreicher Mordermittlung noch zu Spionagezwecken auf. Statt einer umfangreichen Suche nach Sabotageunterlagen wird er von einem weiteren Mord überrascht, um dessen Ermittlung er von höchster Stelle gebeten bzw. aufgefordert wird.
Nur noch wenige Tage bleiben ihm, einerseits den Mörder der jungen Gisela Hofmann zu finden und andererseits die Sabotagepläne zu beschaffen und an den Widerstand weiterzugeben.

Frau Beer hat einen sehr atmosphärischen Kriminalroman geschaffen.

Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten in die Geschichte, die zur Zeit des 2. Weltkriegs, der Judenverfolgung und Nazi-Herrschaft spielt, hineinzukommen. Durch Alex Beer genialen Schreibstil und Erzählkunst hatte ich nach einiger Zeit den Eindruck, mich mitten in dieser Nazi Gesellschaft zu befinden, die sich ständig gegenseitig beobachten, nahezu belauern und verdächtigen.

Wäre die damaligen Verhältnisse nicht so grausam und gewalttätig gewesen, könnte man der Darstellung von Isaak Rubinstein eine gewisse Komik abgewinnen. Er spielt einen cholerischen, distanzierten und kalten Ermittler, obwohl er doch selber weich, besonnen und verständnisvoll um sein Überleben und das seiner Lieben kämpft.

Das ist auch das Einzige, was mich an Isaak Rubinstein und an diesen Krimi stört. Mir ist Isaak zu gut, zu glatt, zu lieb, zu nett, auch wenn ich zugeben muss, dass man besser den Unterschied zwischen Adolf und Isaak nicht hätte darstellen können.

Ich denke, da steckt noch viel Potenzial in Isaak Rubinstein. Um zu überleben, wird seine weiße Weste nicht mehr blütenrein bleiben können. Ich bin gespannt, wie er sich nach der „Katastrophe am Samstag“ weiter schlagen wird.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Isaak Rubinstein muss weiter zittern ...

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In diesem zweiten Fall für Isaak Rubinstein, dem jüdischen Antiquar, der in die Rolle des SS-Sturmbannführers und Kriminalkommissars Adolf Weissmann geschlüpft wird, wird die Hoffnung, endlich Nazi-Deutschland ...

In diesem zweiten Fall für Isaak Rubinstein, dem jüdischen Antiquar, der in die Rolle des SS-Sturmbannführers und Kriminalkommissars Adolf Weissmann geschlüpft wird, wird die Hoffnung, endlich Nazi-Deutschland verlassen zu können, wieder enttäuscht. Während er auf seine Kontaktperson des Widerstandes wartet, wird Gisela Hofmann, die Tochter eines hochrangigen Nazis ermordet. Ihr Vater gibt sich nicht mit dem örtlich zuständigen Kriminalbeamten Paul Köhler zufrieden. Er will, dass „der Beste der Besten“, nämlich Adolf Weissmann ermittelt. Das gefällt Köhler naturgemäß nicht und so lauert er auf jeden noch so kleinen Fehler des Konkurrenten. Damit ist er nicht der einzige, denn auch der Journalist Felix Bachmeyer erkennt mit der untrüglichen Nase des Enthüllungsjournalisten, dass mit Adolf Weissmann etwas nicht stimmt. Bevor Rubinstein nun enttarnt wird, wird Bachmeyer ermordet. Glück für Isaak Rubinstein oder nur eine zusätzliche Komplikation? Denn Bachmeyer hat zuvor ein Auge auf Ursula von Rahn geworfen, die Tochter eines Industriellen, der maßgebliche Informationen zur „Operation Georg“ haben soll, die der Widerstand so dringend braucht. Um an diese Dokumente zu kommen, geht Isaak mehrmals mit Ursula aus, die ihrerseits sich in Rubinstein verliebt hat.

Mehrmals steht Isaak Rubinstein knapp vor der Enttarnung. Nur mit sehr viel Mazel Tov und Chuzpe gelingt es ihm, seine falsche Identität zu wahren. Dazu kommt, dass es weitere Frauenmorde gibt und er gemeinsam mit Köhler weiterermitteln muss. Die Zusammenarbeit gestaltet sich schwieriger denn je, hat doch auch Paul Köhler seine Geheimnisse.

Meine Meinung:

Es ist nicht ganz leicht, die Verwandlung des jüdischen Antiquars in den aufgeblasenen, cholerischen SS-Sturmbannführers zu akzeptieren. Allerdings gab es im NS-Staat einige Ungereimtheiten und Doppelbödigkeiten, sodass ein solches Vabanquespiel durchaus möglich gewesen sein könnte.

"Wenn man alle logischen Lösungen eines Problems eliminiert, ist die unlogische, obwohl unmöglich, unweigerlich richtig" (S.112)


Alex Beer arbeitet auch in diesem zweiten Fall die allgegenwärtige Angst vor der Entdeckung der wahren Identität Isaak Rubinsteins grandios heraus. Die Person Rubinstein ist sehr gut charakterisiert. Mit Ermittlungen hat er ja nichts am Hut, außer, dass er ein Fan Sherlock Holmes ist. Immer wieder zitiert er aus den Büchern von Arthur Conan Doyle, was naturgemäß bei Paul Köhler vergeblich Liebesmüh ist. Als Isaak dann erkennt, dass der Frauenmörder ein bestimmtes Muster hat, hat er die zündende Idee in alten, ungeklärten Fällen zu stöbern. Hier, in der Kartei der „nassen Fische“, wie die cold cases damals genannt wurden, zu wühlen, da fühlt er sich wohl. Der Leser wird langsam, aber stetig durch die Einschübe, die mit „Marianne“ überschrieben werden, in die passende Richtung gelenkt.

Der historische Hintergrund ist perfekt recherchiert. Die Begeisterung, die die Nürnberger bei den Feiern zu Hitlers Geburtstag an den Tag legt, ist beängstigend echt geschildert.

Als Leser muss man manchmal den Atem anhalten, wenn Isaak wieder einmal beinahe enttarnt wird. Hin und wieder gibt es auch einen Helfer, der dem Regime kritisch gegenübersteht.

Die Spannung wird durch zahlreiche überraschende Wendung sehr hochgehalten. Wie schon in ihren anderen Bücher (Reihe rund um August Emmerich) ist Alex Beers Schreibstil lebendig und mitreißend.

Auch nachdem die Serie der Frauenmorde aufgeklärt ist, kann Isaak Rubinstein seine Rolle als Adolf Weissmann noch nicht an den Nagel hängen. Ein dritter Band scheint in Vorbereitung, wie man aus dem Cliffhanger schließen kann. Darauf freue ich mich.

Fazit:

Dieser zweite Fall für Isaak Rubinstein hat mir wieder sehr gut gefallen. Gerne gebe ich wieder 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Was würde Sherlock Holmes tun?

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… fragt sich Issak Rubinstein, der immer noch als SS-Sonderermittlers Adolf Weissmann in Nürnberg weilt, wenn er bei seinen Ermittlungen nicht weiterweiß. Er will über Ursula von Rahn an Unterlagen ihres ...

… fragt sich Issak Rubinstein, der immer noch als SS-Sonderermittlers Adolf Weissmann in Nürnberg weilt, wenn er bei seinen Ermittlungen nicht weiterweiß. Er will über Ursula von Rahn an Unterlagen ihres Vaters kommen, der eine Fabrik für U-Boot- und Panzermotoren hat. Als er dabei zufällig von geheimen Angriffsplänen hört, will er auch diese beschaffen und verschiebt seine Abreise. „Noch viereinhalb Tage und er steckte bis zum Hals in Schwierigkeiten.“ (S. 103)
Dann wird auch noch die Tochter eines hochrangingen Nazis erwürgt und Isaak muss den Fall übernehmen.

Für ihn beginnt ein Drahtseilakt. Er muss sich Ursula vom Hals halten, die sich bei seinem ersten Fall in ihn verguckt hat und ihn unbedingt heiraten will, ihn deswegen immer mehr unter Druck setzt. Isaak hat Mitleid mit ihr, aber er braucht sie wegen ihrer Verbindungen.
Sein härtester Gegenspieler ist der Journalist Felix Bachmayer, der Ursula unbedingt heiraten will und alles daransetzt, seinen angeblichen Mitbewerber zu diskreditieren. Bei seinen Nachforschungen kommt er Isaaks Geheimnis immer näher: „Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass sie nur wegen Ursula hier in Nürnberg geblieben sind.“ (S. 133) Felix ist Antisemit und will Karriere machen, befolgt die Anweisungen des Reichspropagandaministeriums ganz genau – jeder seiner Hetzartikel ist ein Schlag in Isaaks Gesicht. Doch der lässt sich nicht provozieren …
Auch der für den Mord zuständige Kriminalpolizist Paul Köhler ist sauer, weil ihm Isaak einfach vor die Nase gesetzt wurde. Köhler versteckt seine Intelligenz hinter seinem nachlässigen Äußeren und seiner ruppigen Art. „Um sich Feinde zu machen, braucht man keine Wochen. Dafür reichen oft ein paar Augenblicke.“ (S. 83) Er will unbedingt beweisen, dass er den Mörder selber fangen kann, ihm fallen Ungereimtheiten bei Isaaks Ermittlungsmethoden auf …

Alex Beer spielt mit den Erwartungen ihres Ermittlers und des Lesers. Man kann sich bei einigen Protagonisten nicht sicher sein, auf welcher Seite sie stehen und ob sie Isaak im Zweifelsfall helfen oder verraten würden. Dazu kommen die kurzen Zwischenkapitel des Mörders – wer ist er und was treibt ihn an?
Mir gefällt, wie die damaligen politischen Verhältnisse und Lebensumstände in die Handlung eingebunden sind. Besonders erschreckend (weil so realistisch) fand ich den beschriebenen Kult um Hitlers Geburtstag, den Isaak / Weissmann als treuer Anhänger natürlich entsprechend zelebrieren muss. Außerdem habe ich bis jetzt nicht gewusst, dass die BDM-Mädchen, zu denen die Tote gehörte, als kostenlose Arbeitskräfte ausgebeutet wurden.

Auch der zweite Band dieser Reihe ist wieder extrem spannend. Man spürt Isaaks Anspannung in jeder Minute, sein Gehetzsein, die Zeitnot und Angst. Es fällt ihm immer schwerer, seine Rolle als Weissmann zu spielen „Wenn er nicht bald von hier fortkam, würde nichts mehr von ihm übrigbleiben.“ (S. 274) Isaak gerät von einer scheinbar ausweglosen Situation in die nächste und seine Tarnung droht mehrfach aufzufliegen – muss der ehemalige Antiquar zum Mörder werden, um sich und seine Mission zu retten?

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Spannend und atmosphärisch

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Der jüdische Antiquar Isaak Rubinstein gibt sich noch immer als Sonderermittler Adolf Weissmann aus und lebt in Nürnberg. Durch seine Liaison mit Ursula von Rahn erhält er Einblicke in die höchsten Kreise ...

Der jüdische Antiquar Isaak Rubinstein gibt sich noch immer als Sonderermittler Adolf Weissmann aus und lebt in Nürnberg. Durch seine Liaison mit Ursula von Rahn erhält er Einblicke in die höchsten Kreise der Nazis. Als es zu einer Mordserie an jungen Frauen kommt, erhält Isaak den Auftrag, den "Würger" aufzuspüren.

Die Beschreibung hat mich sehr neugierig gemacht. Ein Jude, der sich als arischer Sonderermittler ausgibt und mitten zwischen den Nazis lebt - eine sehr spannende Grundidee, die mich sofort angesprochen hat.
Dies war bereits der zweite Band um Isaak Rubinstein. Obwohl ich den ersten Band noch nicht gelesen habe, hatte ich keine Probleme, mich zurechtzufinden. 
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war flüssig und zügig zu lesen und war sehr gut verständlich. Auch waren die Beschreibungen sehr detailliert und bildhaft, so dass ich mir alles prima vorstellen konnte. Die Atmosphäre wurde richtig toll rüber gebracht . Die Macht der Nazis, die Angst der Juden, und Isaaks ständige Angst vor Entdeckung sowie den dann schrecklichen Folgen. Ich konnte alles richtig gut mitfühlen.
Isaak hat mir sehr gut gefallen, ein sehr sympathischer und empathischer Charakter. Seine Gedanken und Gefühle waren nachvollziehbar und verständlich. Ich fand ihn sehr mutig und habe ihm die Daumen gedrückt, dass er nicht auffliegt.
Der Kriminalfall hat mir sehr gut gefallen. Er war undurchsichtig und gut strukturiert. Bereits der Prolog warf Fragen auf, so dass ich gespannt an den Seiten hing. Was hat es mit den Morden auf sich? Wer ist der Täter und was ist sein Motiv? Ich war sehr gespannt, was sich am Ende ergeben würde. Neben den authentischen und spannenden Ermittlungen, die Isaak mit Hilfe von Kommissar Köhler durchführte, war stets die Sorge vor der Entdeckung präsent. Das war eine richtig gute Mischung, die mir sehr gut gefallen hat. 
Die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar. Das Ende lässt auf einen weiteren Fall für Isaak schließen, den ich unbedingt lesen möchte.

Ein richtig guter und atmosphärischer Krimi mit einem sympathischen Protagonisten. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.10.2020

Heikle Ermittlungen

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Der ehemalige Antiquar Isaak Rubinstein konnte seine Ähnlichkeit zu dem Sonderermittler der Nazis Adolf Weißmann nutzen und sich in deren Kreise einschleusen. Nun, im April 1942, scheint es an der Zeit, ...

Der ehemalige Antiquar Isaak Rubinstein konnte seine Ähnlichkeit zu dem Sonderermittler der Nazis Adolf Weißmann nutzen und sich in deren Kreise einschleusen. Nun, im April 1942, scheint es an der Zeit, in den Untergrund zu gehen und seine eigentliche Identität wieder anzunehmen. Nur eine Sache noch will Isaak Rubinstein erledigen. Doch eben zu dieser Zeit wird die 18jährige Gisela Hoffmann von ihrer Mutter tot aufgefunden. Dieser Mord in wohlhabenden Kreise erregt auch Aufmerksamkeit in Berlin und von höchster Stelle bekommt Rubinstein alias Weissmann den Befehl, den Mord aufzuklären. Und das, wo Isaak Rubinstein in jedem Moment befürchten muss, enttarnt zu werden.

Bereits zum zweiten Mal wird Isaak Rubinstein in der Person des Adolf Weissmann zum unfreiwilligen Ermittler. Mit Mühe hat er sich einige Nazi-Gewohnheiten angeeignet, doch wie schnell kann es geschehen, dass er sich nicht wie ein erfahrener Ermittler verhält. Er ist ja schließlich einer, der seine kriminalistischen Fähigkeiten eher aus den Kriminalromanen zieht, die er ehedem in seinem Antiquariat angeboten hat. So ist der örtliche Polizist, dem Weissmann vor die Nase gesetzt wird, zum einen nicht begeistert, zum anderen aber auch sehr misstrauisch. Und bald fallen dem Polizisten Köhler einige Ungereimtheiten an angeblich besten Ermittler auf.

Ob es gelingen konnte, sich als Jude unter den Nazis zu verstecken, mag man bezweifeln, auch wenn vielleicht eine kleine Hoffnung besteht, dass es der eine oder andere geschafft hat. Doch die Geschichte, die die Autorin um ihren Isaak Rubinstein entwickelt, überzeugt. Man bekommt in jedem Moment mit, wie sich die Schlinge um Rubinsteins Hals zusammenzuziehen droht. Wie er immer in Gefahr schwebt aufzufliegen. Dass er dann noch auf einen Fall angesetzt wird, in dem er irgendwie bestehen muss, trägt noch zur Spannung bei. Man spürt Rubinsteins Sehnsucht, den Weissmann abzustreifen, um wieder bei seiner Familie sein zu können. Doch davor will er den Nazis so viel Schaden zufügen wie möglich. Der Gegensatz aus zwei Welten, die Rubinstein gezwungenermaßen in sich vereint, trägt dazu bei, dass die Lektüre dieses Kriminalromans ausgesprochen fesselt und mit ihren authentischen Figuren zu begeistern vermag.