Cover-Bild Königskinder
21,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 20.08.2018
  • ISBN: 9783446260092
Alex Capus

Königskinder

Roman
Als Max und Tina in ihrem Auto eingeschneit auf einem Alpenpass ausharren müssen, erzählt Max eine Geschichte, die genau dort in den Bergen, zur Zeit der Französischen Revolution, ihren Anfang nimmt.
Jakob ist ein Knecht aus dem Greyerzerland. Als er sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern, verliebt, ist dieser entsetzt. Er schickt den Jungen erst in den Kriegsdienst, später als Hirte an den Hof Ludwigs XVI. Dort ist man so gerührt von Jakobs Unglück, dass man auch Marie nach Versailles holen lässt. Meisterhaft verwebt Alex Capus das Abenteuer des armen Kuhhirten und der reichen Bauerntochter mit Max' und Tinas Nacht in den Bergen. Ein hinreißendes Spiel zwischen den Jahrhunderten. Alex Capus' schönste Liebesgeschichte seit "Leon und Louise".

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2018

Die Kraft der Erzählung

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Max und Tina sind schon über zwanzig Jahre verheiratet. Der jüngste Sohn ist gerade aus dem Haus, sie haben ihn soeben in der Hotelfachschule im Berner Oberland abgesetzt und beschließen dann, die Abkürzung ...

Max und Tina sind schon über zwanzig Jahre verheiratet. Der jüngste Sohn ist gerade aus dem Haus, sie haben ihn soeben in der Hotelfachschule im Berner Oberland abgesetzt und beschließen dann, die Abkürzung über den gesperrten Jaunpass zu nehmen. Doch es beginnt zu schneien… und als Max und Tina schließlich den Pass erreicht haben, kommen sie nicht mehr weiter. Sie beschließen, die Nacht im Auto zu verbringen. Max möchte die Zeit schneller vergehen lassen und erzählt die Geschichte von Jakob, einem Hirtenbuben aus dem 18. Jahrhundert, der im Greyerzerland aufwächst, in der Nähe des Jaunpasses. Er verliebt sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern. Und so nimmt die Geschichte seinen Lauf, und bringt Jakob bis nach Versailles.

Dies war mein erster Capus. Das Buch ist relativ kurz, knappe 180 Seiten, und liest sich sehr leicht. Max und Tina sind eines dieser lang verheirateten Paare, die sich einfach in und auswendig kennen. Es kommt häufig zu kleinen Sticheleien. Insgesamt fand ich ihren Wortwechsel sehr unterhaltsam. Max ist ein geborener Erzähler; seine Geschichte hat Hand und Fuß. Ich fand die Geschichte um Jakob die unterhaltsamere der zwei Erzählstränge. Jakob ist ein sympathischer, bodenständiger Protagonist. Zu Marie fand ich keinen so guten Zugang, sie wird meist nur eher oberflächlich und flach beschrieben. Gekonnt lässt der Autor historische Details in die Geschichte einfließen, wie z.B. der Ausbruch des Laki-Kraters oder die erste Ballonfahrt der Brüder Montgolfier. Ab und zu wird die Geschichte von Tinas Zwischenfragen unterbrochen, oft kommt es dann zu einem unterhaltsamen hin- und her zwischen den Eheleuten, jedoch trägt dies insgesamt wenig zur Geschichte bei. Capus ist eine gut geschriebene, abwechslungsreiche Geschichte mit einigen lustigen Details gelungen, jedoch ohne große Überraschungen. Ein unterhaltsames, durchaus empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Schöne Geschichte mit lebendigen Beschreibungen

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"Königskinder" war mein erstes Buch von Alex Capus und ich war sehr gespannt darauf, da ich schon viele positive Meinungen über seine Bücher gelesen und auch eine Auswahl davon auf der Wunschliste habe. ...

"Königskinder" war mein erstes Buch von Alex Capus und ich war sehr gespannt darauf, da ich schon viele positive Meinungen über seine Bücher gelesen und auch eine Auswahl davon auf der Wunschliste habe. Nach der Lektüre kann ich nun auf jeden Fall sagen, dass ich noch mehr von dem Autor lesen möchte. Der Schreibstil konnte mich schnell fesseln und Capus hat mit seinen Worten ein unglaublich klares, lebendiges Bild gezeichnet, sodass man die Landschaft und die Figuren quasi vor sich sehen konnte. Dass historische Ereignisse nebenbei in die Handlung eingeflossen sind, ist ein weiterer Pluspunkt.

Die Idee, die Entwicklung der Beziehung von Jakob und Marie als Geschichte in der Geschichte zu erzählen, hat mir gefallen und die Umsetzung ist gut gelungen. Max hat die Geschehnisse interessant wiedergegeben und er hatte auf alle Fragen seiner Frau eine Antwort parat, sodass man sich als Leser unwillkürlich fragt, ob er tatsächlich all seine Aussagen belegen könnte. Da Tina immer wieder versucht, Lücken in der Erzählung zu finden, sie ihren Mann hinterfragt und nachbohrt, um weitere Details zu bekommen, gibt es auch einige humorvolle Momente und so erfährt man viel über die Dynamik des Paares. Ihre Wortwechsel sind amüsant und ihre Interaktionen wirken sehr echt, sodass auch ihre 'Liebesgeschichte' mir gut gefallen hat. Die beiden Handlungsstränge wurden definitiv geschickt miteinander verbunden, sodass die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart fließend waren und alles wie eine große Geschichte wirkte. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass es keine Kapitel oder Unterteilungen gibt.

Da das Buch relativ kurz ist, kann man es recht schnell lesen. Trotzdem steckt sehr viel darin und deshalb war die Länge für mich ausreichend, obwohl ich die Figuren noch gerne weiter begleitet hätte. Am Ende fand ich es ein bisschen schade, dass einiges offen blieb, doch letztlich ist es so realistischer, als wenn Max wirklich alle Informationen gehabt hätte. Auch Marie ist ein bisschen blass geblieben, doch das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Insgesamt hat "Königskinder" mich gut unterhalten und ich habe das Buch gerne gelesen.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Virtuos erzählte Geschichte

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„Königskinder“ erzählt eine Geschichte innerhalb der Geschichte. In der Rahmenhandlung beschließen Max und Tina, ein Schweizer Ehepaar, die landschaftlich schönere, aber gesperrte Route über einen Alpenpass ...

„Königskinder“ erzählt eine Geschichte innerhalb der Geschichte. In der Rahmenhandlung beschließen Max und Tina, ein Schweizer Ehepaar, die landschaftlich schönere, aber gesperrte Route über einen Alpenpass zu befahren. Aufgrund eines plötzlichen Wintereinbruchs bleiben sie im Schnee stecken und müssen die Nacht im Auto verbringen. Um die Zeit zu verkürzen, beginnt Max, eine Geschichte zu erzählen. Sie handelt vom armen Waisenjungen Jakob, der sich in der Schweiz des 18. Jahrhunderts in die Bauerntochter Marie verliebt. Da Jakob kein standesgemäßer Bewerber ist, versteht es Maries Vater zunächst, die beiden zu trennen, doch das Schicksal führt sie nach einigen Irrungen und Wirrungen wieder zusammen.
Jakob arbeitet mittlerweile als Kuhhirte in der Nähe von Versailles, wo sich die Schwester des französischen Königs einen idyllischen Bauernhof hat bauen lassen. Da die bisherigen Kuhhirten mit den Schweizer Kühen nicht zurecht kamen, fordert sie Jakob an. Doch Jakob kann seine Marie nicht vergessen und würde lieber heute als morgen in die Heimat zurückkehren.
Interessant an diesem Erzählstrang sind die geschichtlichen Bezüge. So erfährt man von dem Ausbruch des Vulkans Laki auf Island im Jahr 1783, in dessen Folge Europa eine Eiszeit erlebte, vom Flug der ersten Montgolfiere sowie den Anfängen der französischen Revolution. Die Sprache dieser Geschichte von Jakob und Marie erinnert an ein Märchen, ist opulent und ausschweifend und manchmal ein wenig kitschig, wie Tina ganz richtig anmerkt. Stellenweise gerät die Erzählung auch ein wenig langatmig. Nichtsdestotrotz empfinde ich „Königskinder“ als intelligenten, unterhaltsamen und virtuos erzählten Roman.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Ungewöhnlich und sehr eigen

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Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, aber irgendwie fand ich die Geschichte etwas fade, der Funke springt einfach nicht über. In die Hauptfiguren im Auto kann ich mich sehr gut hineinversetzen. ...

Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, aber irgendwie fand ich die Geschichte etwas fade, der Funke springt einfach nicht über. In die Hauptfiguren im Auto kann ich mich sehr gut hineinversetzen. Auch die kleinen Neckereien zwischen dem Paar sind treffend erzählt. Die Stunden im verschneiten Wagen sind sehr greifbar. Die Geschichte um Jakob und Marie fesselt mich allerdings nicht. Weder das Kennenlernen, die erste Verliebtheit, der Streit mit dem Vater noch die Jahre der Einsamkeit. Interessant ist die Schilderung von Versailles und des künstlichen Bauernhofs. Die Worte sind schön gewählt, aber nach dem wunderbaren Roman „Leon und Louise“ und der Leseprobe hatte ich mir einfach mehr erhofft.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Königskinder

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Das Buch "Königskinder" des Autors Alex Capus fängt zunächst sehr vielversprechend an und mit etwas Humor, was mir wirklich gut gefiel. Leider flacht dieser Eindruck mit voranschreiten der Seiten ab. 
Der ...

Das Buch "Königskinder" des Autors Alex Capus fängt zunächst sehr vielversprechend an und mit etwas Humor, was mir wirklich gut gefiel. Leider flacht dieser Eindruck mit voranschreiten der Seiten ab. 
Der Schreibstil ist ganz in Ordnung. Hin und wieder sind die Sätze viel, viel zu lang. Die Umgebung wird sehr genau beschrieben und kein Detail ausgelassen, was auf der einen Seite gut ist, auf der anderen jedoch eher ermüdend. 
Das Paar welches im Auto eingeschneit ist, ist wirklich kein klassisches Paar und auch die anderen Charaktere im Buch gefallen mir gut. Max erzählt seiner Tina die Geschichte des Kuhhirten und seiner großen Liebe damit sie einschlafen kann. Leider muss ich da sagen, dass dies "Max" an der ein oder anderen Stelle geglückt ist. 
Außerdem gefällt es mir nicht, dass das Buch keine Kapitel hat, auch wenn ich verstehe warum es so ist. 

Die Idee hätte großes Potential, doch so ist das Buch für mich nur eine kleine, kurze Geschichte für zwischendurch.