Cover-Bild Susanna
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.07.2022
  • ISBN: 9783446275560
Alex Capus

Susanna

Roman
Der neue Roman vom Autor von „Léone und Louise“ – die faszinierende Geschichte einer Emanzipation

Alte Gewissheiten gelten nicht mehr, neue sind noch nicht zu haben. In New York wird die Brooklyn Bridge eröffnet, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt. Mittendrin Susanna, eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während Maschinen die Welt erobern, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies, die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota-Territorium. Sie will zu Sitting Bull, um ihn zu warnen. Ein Portrait, das sie von ihm malt, hängt heute im State Museum North Dakotas. Das ergreifende Abenteuer einer eigenwilligen und wagemutigen Frau, voller Schönheit und Mitgefühl erzählt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2023

Viel Nebensächliches und ein Ende wo es erst spannend wird

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Das Buch ist komplett anders als erwartet.

Es wird viel über Susannas Kindheit in Basel berichtet, über die Kriegserlebnisse des Vaters und natürlich über die Trennung der Eltern. Das liest sich gut ...

Das Buch ist komplett anders als erwartet.

Es wird viel über Susannas Kindheit in Basel berichtet, über die Kriegserlebnisse des Vaters und natürlich über die Trennung der Eltern. Das liest sich gut und flüssig, ist aber nur bedingt spannend, denn eigentlich hatte ich das Buch gekauft um über Susannas Reise zu den Lakota zu lesen. Mit der Ankunft in Amerika und den Fortschritten durch die Industrialisierung folgt ein zumindest inhaltlich spannenderer Abschnitt, doch auch hier verliert sich Capus schnell wieder in Nebensächlichkeiten, die verbliebenen Seiten werden immer weniger und das Zusammentreffen mit Sitting Bull ist noch immer nicht in Sicht. Am Ende nimmt diese Begegnung dann gerade mal fünf Seiten ein.

Alex Capus ist unbestritten ein großartiger Geschichtenerzähler. Er schafft es, Menschen und vergangene Zeiten lebendig werden zu lassen und ergänzt das mit einem feinen, hintergründigen Humor. Seine Bücher üben ab der ersten Seite einen großen Sog aus. Doch ich kann nicht verstehen, warum er sich in seinem Buch fast nur auf Nebensächlichkeiten fokussiert. Susannas Motive bleiben für mich komplett unklar, ihre Rollen als Bürgerrechtlerin und als Aktivistin für die indigenen Völker bekommen gar keinen Platz im Buch. Auch dass sie eine Vertraute und Privatsekretärin von Sitting Bull wurde habe ich nur durch ihren Wikipedia-Artikel erfahren. Es wäre alles vorhanden gewesen, um aus dem Buch einen spannenden biografischen Roman über eine beeindruckende Frau zu machen, doch so bleibt am Ende einfach nicht viel von Susanna Faesch bei mir zurück.

Fazit
Die nicht mal 300 Seiten lange Geschichte ist zwar sehr atmosphärisch geschrieben, fühlte sich aber nur wie die Einleitung an. Kaum wird es spannend ist das Buch zu Ende, dabei hätte Capus auch die dreifache Anzahl an Seiten problemlos füllen können. Letztendlich ist das Buch eine kurze biographische Erzählung, die meiner Meinung nach den Fokus nicht auf die interessanten Aspekte in Susannas Leben gelegt hat und damit die Chance verpasst nicht nur kurz zu unterhalten sondern nachhaltig zu beeindrucken.

Veröffentlicht am 14.08.2022

Ein wagemutiger Aufbruch

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Der Bestseller-Autor Alex Capus mischt auch in seinem neuen Roman gekonnt historische Fakten mit Fiktion und erzählt atmosphärisch dicht von der Porträt-Malerin Susanna Faesch, spätere Caroline Weldon, ...

Der Bestseller-Autor Alex Capus mischt auch in seinem neuen Roman gekonnt historische Fakten mit Fiktion und erzählt atmosphärisch dicht von der Porträt-Malerin Susanna Faesch, spätere Caroline Weldon, im Aufbruch.

In mehreren szenischen und bildgewaltigen Episoden fächert der Autor auf knapp 300 Seiten das turbulente Leben der Protagonistin Susanna auf – angefangen von ihrer Kindheit Anfang der 1840er-Jahre im wohlhabenden aristokratischen Elternhaus in Kleinbasel bis hin zur emanzipierten Frau, die dem Sioux-Häuptling Sitting Bull zu den Aufständen ins Dakota-Gebiet folgt. Mit acht Jahren wandert sie zusammen mit der Mutter nach New York aus, wo sie sich später zur erfolgreichen Malerin entwickelte. Mit viel Gespür fürs Detail und einer flüssig-humorvollen Schreibweise versetzt Capus den Leser präzise in die zeitlichen Rahmenbedingungen mit entsprechenden Ereignissen und in die familiären Umstände von Susanna – besonders Vater Lucas und sein Freund Karl Valentiny nehmen eine bedeutende Rolle ein, doch auch die gescheiterte Ehe von Susanna und die Geburt des Sohnes Christie haben ihre angemessene Präsenz. Christie mit seiner Leidenschaft für die Geschichte und Lebensweise der Indigenen wird Susanna für ihre spätere Reise inspirieren. Die bunt gezeichneten Nebencharaktere fließen samt ihren Schauplätzen wie der Revolution in Europa, der Elektrifizierung in New York oder den mystischen Geistertänzen in den Dakotas mitein.

Alex Capus ist ein wortgewandter, unterhaltsamer und soghafter Geschichtenerzähler – doch trotz Spannung und einer gut komponierten Handlung fehlt es Susanna und ihren Nebenfiguren etwas an psychologischer Tiefenschärfe. Die unkonventionellen Lebensstationen samt packender Atmosphäre sind wunderbar herausgearbeitet, unklar bleiben Susannas private und politische Motive für diesen emanzipierten Aufbruch in die Freiheit im 19. Jahrhundert. So ist „Susanna“ zwar eine lesenswerte biografische Geschichte zwischen Dokumentation und literarischer Fiktion, aber es bleibt das Gefühl, dass dieser Stoff voller verwebten Lebensbiografien und einer außergewöhnlichen Frau noch mehr hergegeben hätte. Aber Capus inspiriert mit seiner gut recherchierten und lebendigen Susanna-Geschichte zum Nachdenken über eigene Lebensträume, die viel Mut und Unerschrockenheit zum Verwirklichen benötigen.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Interessantes Frauenportrait

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Mit seinem Roman "Susanna" erstellt Autor Alex Capus ein interessantes Frauenportrait über die Schweizer Künstlerin Susanna Faesch.
Wir begleiten die junge Susanne, die als KInd mit ihrer Mutter nach Amerika ...

Mit seinem Roman "Susanna" erstellt Autor Alex Capus ein interessantes Frauenportrait über die Schweizer Künstlerin Susanna Faesch.
Wir begleiten die junge Susanne, die als KInd mit ihrer Mutter nach Amerika emigriert und dort vom Stiefvater künstlerisch gefördert wird. Mit derselben Leichtigkeit, mit der die Mutter den Vater verlässt, um dessen ehemaligen Kriegsgefährten nach Amerika zu folgen, lässt sich die verheiratete Susanna auf einen schottischen Mitstudenten der Kunstakademie ein und wird schwanger und verlässt ebenfalls ihren Mann. Auf Wunsch ihres Sohnes lässt sie ihr Leben New York hinter sich, um den Dakotoahäuptling Sitting Bull in seinem Reservat zu treffen.
Alex Capus beschreibt eine starke und unabhängige Frau, sicher kein typisches Exemplar ihrer Zeit - dennoch habe ich Susannas Leben eher distanziert verfolgt...

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Enttäuschend

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„Da war dieses Mädchen. Ich wünschte, ich hätte sie gekannt.“

Dieses Mädchen heißt Susanna und das Leben führt sie schon als kleines Kind aus Basel heraus nach Amerika. Dort wird sie zur mittelmäßig begabten ...

„Da war dieses Mädchen. Ich wünschte, ich hätte sie gekannt.“

Dieses Mädchen heißt Susanna und das Leben führt sie schon als kleines Kind aus Basel heraus nach Amerika. Dort wird sie zur mittelmäßig begabten und mit der aufkommenden Fotografie konkurrierenden Porträtmalerin. Eines ihrer bekanntesten Bilder malt sie von Sitting Bull.

Susanna ist vielleicht besser bekannt unter dem Namen Caroline Weldon. Denn Alex Capus‘ neuster Roman beruht auf einer wahren Geschichte.

Und Caroline Weldons Geschichte ist tatsächlich recht interessant.1 Allerdings erzählt Capus sie sehr gemächlich und es entsteht der Eindruck, dass Susanna ein routiniertes und unaufgeregtes Leben führte. Die maßgeblichen Wendepunkte darin werden durch nahestehende Personen herbeigeführt. Und sie selbst zeigt keinerlei Regungen.

Hinzu kommt die etwas seltsame Erzählperspektive, denn der Erzähler tritt aus der Geschichte heraus, kommentiert und fasst große Abschnitte der realen Geschichte mal eben - aus heutiger Sicht - zusammen. Der affektierte Erzähler, der sich einer kitschigen Sprache bedient, und die passive Protagonistin ergeben ein Bild von Caroline Weldon, das sehr uncharmant ist. Eine arrogante, gefühllose Frau in einem eher langweiligen Leben.

Wie, um die Geschichte aufzupeppen, werden ab und zu grausame und blutige Passagen eingestreut. Diese unnötigen und ekeligen Szenen habe ich überblättert.

Ich habe schon sehr gute Bücher von Alex Capus gelesen. Und ich hatte Lust, die Lebensgeschichte von Caroline Weldon kennen zu lernen.

Aber es drängt sich beim Lesen des Romans schon die Frage auf, warum Capus uns die Geschichte dieser Frau erzählen wollte? Er zeichnet kein freundliches Bild von ihr. Und erzählt hat er auch schon deutlich besser.

Schade.

1Nachzulesen zum Beispiel bei Wikipedia.

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