Cover-Bild Die Überlebenden
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 17.08.2022
  • ISBN: 9783423148535
Alex Schulman

Die Überlebenden

Roman | »Ein Meisterwerk.« Thomas Böhm, Radio eins
Hanna Granz (Übersetzer)

Ein Roman mit der Kraft, uns mit uns selbst zu versöhnen

Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinander-zu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Highlight!

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Das Buch beginnt mit dem Ende: Drei erwachsene Männer, die blutüberströmt am See des ehemaligen roten Sommerhauses in Schweden mit der Asche ihrer Mutter stehen, um diese zu verstreuen.
Drei Jungs, die ...

Das Buch beginnt mit dem Ende: Drei erwachsene Männer, die blutüberströmt am See des ehemaligen roten Sommerhauses in Schweden mit der Asche ihrer Mutter stehen, um diese zu verstreuen.
Drei Jungs, die sich schon als Kinder nicht gut verstanden haben. Geprägt von den Alkoholexzessen der Eltern, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können.
Ständig buhlten sie um die Aufmerksamkeit der Eltern. Sie litten unter den Launen der Mutter, die ihrem ältesten Sohn den Vorzug gab, während sie die Jüngeren meist abwies. Der Alkoholpegel des Vaters entschied, ob er liebevoller Familienvater oder handgreiflich wurde.

Das Buch wird in zwei Zeitsträngen erzählt:
Der Erste handelt chronologisch von der Kindheit der Jungs, erzählt werden Erlebnisse, Geschichten, kleine Streiche, Auseinandersetzungen, aber auch Anekdoten seltener Verbundenheit.
Der zweite Strang beginnt mit dem Ende und arbeitet sich von Kapitel zu Kapitel zurück, zu dem Zeitpunkt, wo das Schlimme geschah, was alles veränderte.

Es ist eine Geschichte über drei Jungs mit gebrochenen Seelen, die zu oft auf sich alleine gestellt waren und vernachlässigt wurden und die erst als Erwachsene realisieren, was ihnen fehlte und was alles unausgesprochen blieb. Erinnerungen die falsch im Kopf schlummerten, werden erst im erwachsenenalter aufgearbeitet und wieder an den richtigen Platz gerückt.

Alex Schulman hat, in teilweise harter Sprache, ein unglaublich intensives und tiefgreifendes Debüt geschrieben.
Ein Buch so getreu erzählt, dass ich für Minuten in Schweden am See saß und den Mücken beim Tanzen während des Sonnenuntergangs zusehen konnte.
Ein großes Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Extrem eindringlich und traurig

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Dieses Buch hat mich sprachlos gemacht und ich werde noch lange von dieser extrem traurigen Geschichte erfüllt sein. Es ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich ein Buch beendet habe und dann ...

Dieses Buch hat mich sprachlos gemacht und ich werde noch lange von dieser extrem traurigen Geschichte erfüllt sein. Es ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich ein Buch beendet habe und dann erst mal mit Gänsehaut an Kopf und Armen einfach nur dasaß.
Zu keinem Zeitpunkt fühlt sich die Story unrealistisch oder übertrieben dramatisch an, obwohl es genug Drama gibt. Gleich von der ersten Seite an fühlt man sich beim Lesen bedrückt, so als könne jederzeit irgend etwas Ungeheuerliches passieren, unterschwellig bedrohlich ist die Stimmung. Eigentlich gibt es viele schöne Ferienmomente, die die drei Brüder beim Häuschen am See erleben… eigentlich haben sie liebevolle Eltern… eigentlich. Wäre da nicht die extreme Launenhaftigkeit der Mutter und der Alkoholkonsum der Eltern.
Schulman erzählt die Geschichte abwechselnd: Kindheit in chronologischer Reihenfolge, Jetztzeit in Rückschritten… und wir erhalten langsam und eindringlich ein gesamtes Bild dieser Familie, und der Kreis schließt sich am Ende mit einem großen „Wow“.
Wunderbar übersetzt wurde dieses Meisterwerk von Hanna Granz aus dem Schwedischen.
Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein Buch, das in den Bann zieht

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Alex Schulmann ist ein faszinierendes Werk gelungen, das in jeder Seite besticht und erst am Ende seinen vollen Sinnsog entfaltet. Es beginnt am Ende eines Tages mit dem Treffen dreier Brüder im weit abgelegenen ...

Alex Schulmann ist ein faszinierendes Werk gelungen, das in jeder Seite besticht und erst am Ende seinen vollen Sinnsog entfaltet. Es beginnt am Ende eines Tages mit dem Treffen dreier Brüder im weit abgelegenen Sommerhaus am schwedischen See, mit einer scheinbar wesentlichen Rolle der Urne mit der Asche der gemeinsamen Mutter und einem Polizeiaufgebot. Anschließend wird die Entwicklung des Tages rückwärts erzählt, während alternierend Geschichten aus der familiären Vergangenheit beigeboten werden. Es spannt sich eine Handlung auf, die erst auf den letzten Seiten ihren wahren Kern offenbart und mich als Leserin betroffen, fast geklatscht zurücklässt. Uff, was für ein fulminantes Ende.
Der Roman überzeugt auch durch klare Sprache, nichts Überpoetisches nervt oder setzt Schnörkel. Und doch gelingt es, eine reale Imagination der Geschehnisse aufzubauen und Emotionen herauszustellen, die mich immer weiter haben lesen lassen.
Ich gebe eine deutliche Leseempfehlung für dieses skandinavische Highlight.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Eine aufwühlende Familiengeschichte

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Am Abend vor der Beerdigung ihrer Mutter erfahren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils, dass die Asche ihre Mutter im Waldsee verstreut werden soll.
Jenem See an dem die Familie früher ihre Sommer verbracht ...

Am Abend vor der Beerdigung ihrer Mutter erfahren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils, dass die Asche ihre Mutter im Waldsee verstreut werden soll.
Jenem See an dem die Familie früher ihre Sommer verbracht hatte.
Zwei Jahrzehnte waren die Brüder nicht mehr in dem Ferienhaus am See gewesen.
So machten sich die Brüder auf zu einer Reise durch die unberührte Natur Skandinaviens und durch ihre Vergangenheit.
Als Kinder haben sie sich gegenseitig aufgerieben um die Zuneigung ihrer Mutter zu gewinnen.
Heute sind sie sich fast fremd geworden.
Besteht die Hoffnung, dass die Brüder wieder aufeinander zugehen?

„Die Überlebenden“ ist eine aufwühlende Familiengeschichte von Alex Schulman.

Die Geschichte beginnt um 23:59 Uhr und endet um 0:00 Uhr.
Dazwischen wird die Geschichte vom Aufbruch bis zur Ankunft im Haus am See rückwärts erzählt. Wobei immer wieder Erinnerungen und Fragen aus der Kindheit aufkeimen.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von der Kindheit der Brüder.
Von zum Teil glücklichen Zeiten am See.
Als sie klein waren haben sie sich aufeinander verlassen können.
Das änderte sich je älter sie wurden.
Aufgewachsen sind sie in einer dysfunktionalen Familie.
Der Vater streng, die Mutter oft sehr abweisend und grob.
Die Brüder haben sich gegenseitig aufgerieben um die Liebe der Mutter zu gewinnen.
Dabei haben sie sich irgendwie selbst verloren.

Die Geschichte ist genial aufgebaut.
Als Außenstehender bekommt man keinen vollständigen Einblick in die Familiengeschichte.
Man erfährt nur die Sequenzen die in der Erinnerung der Brüder aufkeimen.
Das reicht aber auch aus um sich ein Bild zu machen, um die Ausmaße zu erahnen.

Alex Schulman erzählt die Geschichte sehr aufwühlend.
Die Atmosphäre in der Geschichte ist recht düster.
Seine zurückhaltenden Worte lassen das Gelesenen in mir noch lange nachklingen.
Ich konnte den inneren Schmerz der den Brüdern bis heute anhaftet spüren.
Aber es gab auch die Hoffnung, dass die Brüder sich wieder annähern.

„Die Überlebenden“ ist ein ergreifender und auch ein genialer Roman der lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Die beklemmende Familiengeschichte dreier Brüder, die in ihre Vergangenheit zurückkehren

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„Was sich hier auf der Steintreppe abspielt, das Weinen der drei Brüder, die geschwollenen Gesichter und all das Blut, ist nur der letzte Ring auf dem Wasser, der äußerste, der am weitesten vom Einschlagspunkt ...

„Was sich hier auf der Steintreppe abspielt, das Weinen der drei Brüder, die geschwollenen Gesichter und all das Blut, ist nur der letzte Ring auf dem Wasser, der äußerste, der am weitesten vom Einschlagspunkt entfernt ist.“ (Zitat S. 13)
Alex Schulmann erzählt ausgehend von diesem Endpunkt, die Kindheitsgeschichte der drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre. Er beschreibt einzelne Episoden und Entwicklungen der Familie in chronologischer Abfolge. Abwechselnd dazu beschreibt er rückwärts diesen letzten Tag, dessen Ende man im ersten Kapitel erlebt. Wie Ringe im Wasser breiten sich die Ereignisse aus und ziehen sich umgekehrt zusammen, so dass ein immer dichteres Bild der Brüder und ihrer Eltern ergibt, wenn sich die Ringe durchdringen.
Neben dieser ungewöhnlichen Erzähltechnik entwickelt Schulmann ein Stimmungsbild der Familie, das beim Leser eine immer größer werdende Beklemmung erzeugt. Das Leben der Familie ist geprägt von Stimmungsschwankungen, Zuneigung, unterdrückten Gefühlen und Aggressivität, die aus einer großen Hilflosigkeit und Unfähigkeit, miteinander zu reden resultiert. Und dann gibt es noch den anfangs zitierten Einschlagpunkt …
Die wunderschöne, minimalistische Aufmachung der Hardcoverausgabe, die anspruchsvolle und emotionale Geschichte, die einen zum Nachdenken, zum Grübeln und Mitleiden anregt und die schönen malerischen Naturbilder machen das Buch zu einem unbedingten Leseerlebnis. Wie grandios der Autor diese komplexe Erzählweise umgesetzt hat, kann man auch erkennen, wenn man nachher das Buch auch mal von hinten nach vorne liest.

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