Cover-Bild Die Galerie am Potsdamer Platz
Band 1 der Reihe "Die Galeristinnen-Trilogie"
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 18.02.2020
  • ISBN: 9783959674096
Alexandra Cedrino

Die Galerie am Potsdamer Platz

Roman

Berlin, 1930: Zwischen zwei Kriegen kämpft eine Frau um ihr neu gewonnenes Leben

Die junge Kunststudentin Alice zieht nach dem Tod ihrer Mutter in die Hauptstadt. Sie sucht Anschluss an ihre Familie, einstmals angesehene Kunsthändler, die sie nie kennengelernt hat, trifft aber zunächst nur auf kalte Ablehnung. In der pulsierenden Kunstszene Berlins fühlt sie sich dennoch sofort zu Hause und entdeckt bald ihr Talent als Fotografin. Und sie verliebt sich in den Deutsch-Iren John. Trotz der Widerstände ihrer Großmutter plant sie gemeinsam mit ihren Onkeln, die einst legendäre Galerie der Familie am Potsdamer Platz wiederzueröffnen. Dabei begegnet sie dem Kunstkenner Erik, Erbe einer spektakulären Kunstsammlung. Doch ist er wirklich daran interessiert, ihr zu helfen? Es sind unruhige Zeiten, und der Aufstieg der Nationalsozialisten droht bald ihre Liebe, die Galerie und ihre gesamte Familie in den Abgrund zu reißen ...

Alexandra Cedrino, Mitglied der berühmten Kunsthändlerfamilie Gurlitt, lässt die Berliner Kunstszene in den Dreißigerjahren wiederaufleben: schillernd, bewegend und mitreißend!

  • »familiäre Dramen sind […] die Würze in ihrem Debütroman, der trotzdem noch mehr zu bieten hat. […] Der Leser erhält Einblicke in die Kunstszene und die Gesellschaft der frühen 1930er-Jahre.« Süddeutsche Zeitung
  • »Aufregende Familienchronik um eine junge Berlinerin.« Grazia
  • »Alexandra Cedrino zeichnet ein fiktives, aber dennoch authentisches Bild einer Elitenfamilie der Jahre 1930 bis 1933 in Berlin. Und einer jungen Frau, die ihren eigenen Weg sucht und findet, auch wenn er hin und wieder in Sackgassen führt.« Wiener Zeitung

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2020

Die Galerie am Potsdamer Platz

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Handlung:
Berlin 1930
Alice reist nach dem Tod ihrer Mutter nach Berlin, wo diese geboren wurde. Dort lebt noch immer ihre Großmutter, eine Dame, die Alice nie kennengelernt hat. Und wie erwartet empfängt ...

Handlung:
Berlin 1930
Alice reist nach dem Tod ihrer Mutter nach Berlin, wo diese geboren wurde. Dort lebt noch immer ihre Großmutter, eine Dame, die Alice nie kennengelernt hat. Und wie erwartet empfängt diese sie nicht sonderlich herzlich, dafür bereitet ihr die restliche Familie einen angenehmeren Empfang.
Trotzdem bleibt Alice in der Hauptstadt, erkundet das Nachtleben, vor allem interessiert die Kunststudentin jedoch das künstlerische Leben. Stundenlang streicht sie durch Galerien, entdeckt später ihr Talent und ihre Leidenschaft für das Fotografieren.
Alice entstammt einer Familie von angesehenen Kunsthändlern und ihre Onkel wollen die Galerie am Potsdamer Platz wieder eröffnen. Doch die Familie muss aufpassen, die Nazis bekommen mehr Einfluss, die Familie muss aufpassen, wen sie ausstellt, Alice Beziehung mit dem Deutsch-Iren John ist nicht gerne gesehen und auch innerhalb der Familie beginnt es zu brodeln...

Meinung:
Das Cover finde ich vor allem anhand der grün-bläulichen Farben, sowie der geometrischen Formen sehr schick. Die goldenen Umrandungen, als auch die Schrift geben dem Cover viel Stil und Klasse, was auch sehr gut zu dem Roman passt. Besonders einige Gesellschaftsszenen vermitteln eine ebenso glamouröse Ausstrahlung.
Für mich hätte es die junge Frau mit dem Fotoapparat nicht gebraucht, sie ist für mich fast ein Störfaktor. Die Farben harmonieren nicht so recht, sie scheint sich nicht richtig in das Gesamtbild einzufügen. Ohne die Dame wäre das Cover für mich perfekt gewesen, es ist auffallend und sehr edel gestaltet, so bin ich nicht ganz zufrieden damit.

Ich habe lange überlegt, ob mich die Inhaltsangabe anspricht und ich das Buch lesen möchte. Es klang durchaus interessant, aber nicht vollkommen überzeugend. Der Klappentext war sehr informativ, es werden aber fast schon zu viele Informationen gegeben und ich habe mich gefragt, was an der Geschichte noch überraschen kann. Am Ende hat mich das Buch etwas verfolgt, ich habe es auf diversen Buch-Communitys gesehen und anregende Meinungen dazu gelesen. Daher war ich sehr dankbar, das Buch vom Verlag zu erhalten, sodass ich mir selbst eine Meinung bilden konnte.

Es gibt einen direkten Start in den Roman, es werden nicht erst viele Worte gemacht, sondern man wird als Leser etwas ins Wasser geworfen. Erst einige Seiten später gibt es dann erste kleine Hintergrundinformationen, die über den Roman verteilt wurden.
Mir hat der Einstieg gut gefallen, ich mochte die Direktheit sehr und merkte schnell, dass ich das Buch nur selten aus der Hand legen möchte. Und genau dies war auch durchweg so. Ich bin am Ende zwar nicht vollkommen begeistert von dem Buch, muss aber positiv sagen, dass ich den Schreibstil sehr mochte und auch eine gewisse Spannung vorhanden war, die mich nicht losgelassen hat. Wenn ich das Buch abends aus der Hand gelegt habe, hatte ich danach erst mal überlegt, wann ich am nächsten Tag Zeit zum weiterlesen habe. Und das passiert mir sonst nie.
Wie erwähnt, der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Es gibt eine Direktheit, die erfrischend war. Ich mochte es wirklich sehr, dass die Protagonisten nicht ständig nachgedacht haben, was sie sagen, sondern in ihnen auch mal die Emotionen hochgekocht sind. Genau das hat ihnen einen Hauch von menschlichen Zügen gegeben, was sehr wichtig war, ihrer Darstellung aber nur wenig geholfen hat. Gleichzeitig waren die Charaktere oft etwas zu hitzköpfig, manche Konflikte hätten auch gut und gerne vermieden werden können.
Im gleichen Zuge möchte ich aber auch sagen, dass die Charaktere zwar oft kein Blatt vor den Mund genommen haben, aber auch vieles nicht ausgesprochen haben. So entstanden viele Geheimnisse und teils auch Konflikte, die für den Leser nicht näher benannt wurden. Ein wenig mehr Offenheit darüber wäre gut gewesen, auch um manche Entscheidungen besser nachvollziehen zu können.

Es war störend, dass manche Details, als Beispiel nehme ich jetzt mal den Nachtclub von Alice' Onkel, erst immer wieder erwähnt werden und irgendwann vollkommen unter den Tisch gefallen lassen werden. Seitenlang gibt es immer wieder einige Sätze zu diesem Ort, schließlich besucht Alice ihn und danach hört man kaum noch etwas davon. Dafür ist dann plötzlich die Kunstgalerie der Familie das große Thema. Zudem wirkte das plötzliche Interesse an einem Neustart der Galerie zu plötzlich, man hat als Leser keinen Anteil an Gedankengängen und Gesprächen, sondern man wird vor vollendete Tatsachen gestellt.

In dem Buch gibt es eine Einheit des Settings, jede Szene spielt in Berlin. Dabei wird auf unterschiedliche Stadtteile eingegangen, manche Szenen spielen am Rand von Berlin, andere wiederum mitten im Zentrum. Nicht alle Orte wurden sonderlich bildhaft und lebendig beschrieben. Oft wirkten die Orte kühl und traurig, wenig bewohnt und nicht gemütlich. Das fand ich schade, dadurch kam das Setting für mich etwas zu oberflächlich daher.
Lediglich die Räumlichkeiten, die abgedunkelt sind und daher sehr düster erscheinen, konnte ich mir genauer vorstellen. Hier hatte ich das Gefühle, den Raum vor Augen zu haben und diese Szenen waren besonders stimmungsvoll.

Die Autorin beschreibt ein breitgefächertes Abbild der Gesellschaft. Nicht nur die feinen Leute werden mit ihrem ausschweifenden und luxuriösen Lebensstil dargestellt, sondern auch das komplette Gegenteil dessen erhält einen Platz in dem Roman. Es werden Menschen bei der verzweifelten Arbeitssuche, aber auch mit wenigen finanziellen Mitteln gezeigt. Diese Szenen sind in der Unterzahl, haben jedoch einen guten Kontrast zu der feinen Welt gezeigt, in der Alice normalerweise verkehrt.

Immer wieder werden historische Bezüge geboten, vor allem zu dem beginnenden und immer mehr an Einfluss gewinnenden Nationalsozialismus werden einige Worte verloren. Diese Details wurden gekonnt in die Handlung eingebunden, sie passten perfekt zu der jeweiligen Situation und man wurde von ihnen nicht überschüttet, sondern hat genügend Zeit um das gerade gelesene zu verarbeiten und in einen Zusammenhang zu bringen.
Ich fand es etwas schade, dass nicht weitere historische Aspekte eine größere Rolle einnehmen. Sei es in der Forschung oder in menschlichen Beziehungen. Gerade das Thema Homosexualität wird ganz kurz angeschnitten und fällt irgendwann unter den Tisch. Hier war es unnötig, sich so arg auf die Politik zu konzentrieren, es gibt noch weitere Themenfelder, die zu dem Roman und der Handlungszeit gepasst hätten.

Mit den Charakteren bin ich nicht sonderlich warm geworden. Sie hatten interessante Züge, konnten mich aber nicht überzeugen. Lediglich durch ihre lockere Umgangston erhielten sie Lebendigkeit, ansonsten wirkten sie eher wie Puppen, die keinen ausgereiften Charakter besitzen.
Die Charaktere besitzen ein steifes Auftreten und scheinen Masken aufzuhaben, um ihre wahren Gefühle nicht zu zeigen. Denn solche kamen bei mir nicht an...
Leider gab es nur selten Verbesserungen, gerade mit Alice, Hauptfigur des Romans, bin ich nur schwer zurechtgekommen. Sie ist für mich nie greifbar gewesen und ich hatte arge Probleme, mir ihr Wesen vorzustellen.
Zudem habe ich viele Entscheidungen infrage gestellt. Anfangs wollte Alice niemandem auf der Tasche liegen und in der Stadt schnell auf eigenen Beinen stehen, eine eigene Bleibe haben und Geld verdienen. Trotzdem lässt sie sich erst mal einige Zeit von ihrer Familie aushalten und macht keine Anstalten einen Job zu ergreifen. Dieser plötzliche Sinneswandel innerhalb von wenigen Seiten war absolut nicht nachvollziehbar und nicht glaubhaft dargestellt, was es mir vielleicht auch so schwer gemacht hat, ihren Charakter als sympathisch einzuschätzen.
Immer mal wieder gab es solche Szenen, die mein Misstrauen gegenüber Alice geweckt haben und die es mir nicht erlaubt haben, zu ihr eine Bindung aufzubauen. Zu viele Aussagen und Handlungen habe ich kritisch hinterfragt.

Fazit:
Ich bin immer noch nicht sicher, was ich so genau von dem Roman halten soll. Einige Aspekte, wie die Schreibweise und auch die Spannung haben mich vollkommen überzeugt und waren überragend. Andere wiederum, seien es die Charaktere oder das Setting, waren nicht so gut und haben meinen eigentlich sehr positiven Eindruck arg verschlechtert. Mir gefällt die Grundidee und ansatzweise wurde diese ganz gut umgesetzt. Doch an einigen Stellen war davon gar nichts mehr zu spüren und die Handlung plätscherte vor sich hin.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht und hin und her überlegt, habe auch extra einige Tage gewartet, um meine Meinung zu schreiben, aber leider konnte ich keine anderen Worte für meine Meinung finden....

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Gute Konstruktion, mäßig umgesetzt

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„Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der erste Teil einer Trilogie, gleichzeitig der Debütroman von Alexandra Cedrino, die der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt entstammt. Beim Lesen lässt sich durchgehend ...

„Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der erste Teil einer Trilogie, gleichzeitig der Debütroman von Alexandra Cedrino, die der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt entstammt. Beim Lesen lässt sich durchgehend die Herkunft der Autorin spüren, die Kunstszene der 30er Jahre erscheint sehr gut recherchiert und damit glaubwürdig.

Etwas schwächelnd empfinde ich die Geschichte um Alice Waldmann und ihre „neue“ Familie. Normalerweise fühle ich mich zu den Protagonisten hingezogen oder ich lehne sie vollständig ab, hier ist jedoch der Funke nicht richtig übergesprungen. Vermutlich liegt dies an den vielen losen Enden, die sich ergeben haben. Alles startet und endet irgendwie abrupt. Ein Beispiel ist Johanns Nachtclub, der nach der pseudomäßigen Razzia dermaßen in den Hintergrund rückt, dass man denkt, es gäbe ihn nicht mehr. In das Nachtleben selbst hätte man insgesamt auch tiefer eintauchen können. Dann hätte ich mir gewünscht, die lesbischen Beziehungen wären intensiver betrachtet worden. Zudem war ich etwas ratlos bezüglich der Verbindung zwischen Alice und ihrem Vater Lux. Nachdem Alice nach Berlin gereist war, gab es im Prinzip keinen Austausch mit ihrem Vater, dabei hätte sie doch seine Unterstützung, wenigstens aus der Ferne, im Rahmen der Konfrontationen mit der Großmutter gebraucht. Erst im Nachhinein erfährt der Leser, dass beide sich wohl Briefe geschrieben haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings schon Zweifel, ob Lux überhaupt der leibliche Vater ist.

Das Hauptthema des Romans, die Wiedereröffnung der Galerie, kommt mir ebenfalls zu spontan. Über die Leidenschaft, die Ludwig, Johann und Alice beim Pläne schmieden hatten, wird der Leser nur informiert. Besser wäre gewesen, ihn daran teilhaben zu lassen. Gut gelungen war dieses Beiwohnen-Lassen beim Sichten der Kunstwerke. So hätte ich mir den ganzen Roman gewünscht.

Begeistern konnte mich dagegen die fast wortlose Annäherung der Großmutter an Alice. Die Atmosphäre war aufregend und irgendwie zurückhaltend liebevoll zugleich. Die wenigen Worte und die Gesten sind von gegenseitigem Respekt geprägt. Es ist eine Art der Aussöhnung, bei der keine der beiden charakterstarken Frauen über den eigenen Schatten springen muss.

Insgesamt wirkt der Roman auf mich zu konstruiert. Ideen wurden gesammelt, auf einen roten Faden gefädelt und dann ausformuliert. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, einzelne Ideen fallen zu lassen, sich dafür mit den verbleibenden intensiver auseinander zu setzen. Auch die Verbindungen zwischen den Personen und zwischen den verschiedenen Schritten der Haupthandlung hätten mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.

Der Roman ist letztlich nicht schlecht, bleibt jedoch leider hinter seinen Potential zurück.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Familienzusammenführung

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Eigentlich wollte Alice nur nach Berlin reisen, um ihrer Großmutter die Meinung zu sagen, da sie ihre Tochter, die Mutter von Alice, verstoßen hat und bis zu deren Tod zu keiner Versöhnung bereit war. ...

Eigentlich wollte Alice nur nach Berlin reisen, um ihrer Großmutter die Meinung zu sagen, da sie ihre Tochter, die Mutter von Alice, verstoßen hat und bis zu deren Tod zu keiner Versöhnung bereit war. Doch dann stellt sie fest, dass sie eine relativ große Familie in Berlin hat, von der sie nichts wusste, und beschließt zu bleiben.
Ich war etwas irritiert, mit welchem Tempo die Geschichte losmarschiert. Alice wirft kurzerhand ihren Job und ihr Leben in Wien hin, zieht mit ihrem Reisegepäck bei ihrer Tante ein, stellt fest, dass sie zwei Onkel hat und lernt einen Mann kennen – alles an einem Tag, wow.

„Die Galerie am Potsdamer Platz“ ist der Debütroman von Alexandra Cedrino, welche selbst aus einer Kunsthändlerfamilie stammt und sich somit in diesem Metier auskennt. In jedem Fall weiß sie , sich lebendig auszudrücken, so dass die Geschichte für den Leser interessant bleibt. Mir ist es leicht gefallen, der Handlung zu folgen, auch wenn es ein paar Logiklücken gibt. Zum Beispiel sind die beiden Onkel von Alice extrem herzlich und erfreut über ihr Auftauchen und können es kaum erwarten, mit ihr zusammenzuarbeiten. Warum haben sie sich dann all die Jahre nie für ihre Nichte interessiert und keinen Kontakt zu ihrer Schwester gesucht. Auch hat es für meinen Geschmack zu lange gedauert, bis das Zerwürfnis zwischen Alice Mutter und Großmutter erneut thematisiert wurde. Es war der Aufhänger für die Geschichte, wurde dann allerdings zunächst komplett fallen gelassen und letztendlich auf drei Seiten aufgelöst.
Der Roman spielt Anfang der 1930er Jahre, kurz vor Kriegsausbruch und reißt einige interessante Themen an. Die Nazis, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, Menschen die beginnen vorsichtshalber Allianzen zu schließen und die Auswirkungen der neuen Politik auf die Kunst bzw. den Besitz von Kunstschätzen. Leider kratzt Alexandra Cedrino nur an der Oberfläche. Es fehlte mir an Tiefgang. Die einzige Dramatik die entsteht, ist die um Alice und ihr kompliziertes Liebesleben mit dem Iren John sowie dem unliebsamen Verehrer Erik. Ich lese gerne Liebesromane, aber von diesem Buch hatte ich etwas weniger seichtes erwartet.
Außerdem wurde für meinen Geschmack zu viel geraucht. Gefühlt jede zweite Seite wird erwähnt, dass Alice sich eine Zigarette anzündet.
Inzwischen habe ich erfahren, dass es sich bei „Die Galerie am Potsdamer Platz“ um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Von daher könnte es sein, dass der Auftaktband dazu gedient hat, die Charaktere einzuführen und es im nächsten Teil mehr ins Detail geht. Die Prämisse dieser Serie ist auf jeden Fall sehr vielversprechend und ich würde gerne erfahren, wie es mit der wiedereröffneten Galerie nach der Machtergreifung Hitlers weitergeht. Deswegen werde ich den zweiten Teil sicherlich lesen.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Neubeginn in Berlin

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Alice möchte wissen warum ihre Großmutter ihre Mutter nicht mehr beachtet hat. Was war vorgefallen, dass solch ein Schritt notwendig war? Doch in Berlin angekommen, schlägt ihr nur Kälte entgegen. Doch ...

Alice möchte wissen warum ihre Großmutter ihre Mutter nicht mehr beachtet hat. Was war vorgefallen, dass solch ein Schritt notwendig war? Doch in Berlin angekommen, schlägt ihr nur Kälte entgegen. Doch einige Lichtblicke gibt es, John, der Mitarbeiter ihres Onkels gefällt ihr gut. Ihre Onkel sind nett. Und die findet wieder gefallen an der Fotografie.

Das Beste am Buch war für mich das Cover. Es wirkt so elegant und zeitlos. Und es findet sich auch im Buch wieder.
Gut waren auch die Beschreibungen, wenn es um Kunst ging.

Die Geschichten um die Charaktere lassen mich emotionslos zurück. Irgendwie bleiben sie einem fern. Gleichzeitig werden gerade interessante Geschichten plötzlich abgehackt. Beispielsweise wie Alice und John sich näher kommen, da fehlen komplett Gefühle für den Leser. Man hätte aus den Charakteren und ihren Geschichten viel mehr holen können.

Weiteres Problem ist manchmal die unschlüssige Handlung. Beispielsweise fährt Alice mit dem Bus und schaut, wo sie denn jetzt genau hin muss. Dann fährt sie aber einige Stationen weiter und schaut dann wieder wo sie hin muss. Man sucht doch nicht schon Stationen vorher nach der Straße? So etwas stört den Lesefluss enorm, wenn man darüber stolpert.

Fazit: Der Schreibstil sorgt dafür, dass einem die Charaktere fremd bleiben. Die Handlung ist für mich nicht immer schlüssig. Gefühle werden ganz selten gezeigt.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

konnte nur teilweise überzeugen

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Nach dem Tod ihrer Mutter möchte Alice einen Neuanfang wagen. Es zieht sie weg aus Wien ins ferne Berlin. Dort hat sie entfernte Verwandte, die sie auch größtenteils mit offenen Armen in Empfang nehmen ...

Nach dem Tod ihrer Mutter möchte Alice einen Neuanfang wagen. Es zieht sie weg aus Wien ins ferne Berlin. Dort hat sie entfernte Verwandte, die sie auch größtenteils mit offenen Armen in Empfang nehmen und ihr ein Zuhause geben wollen. Nur ihre Großmutter Helena wirkt abweisend, ja fast schon feindselig, als Alice sie mit dem Verhältnis zu ihrer Mutter konfrontiert. Was ist damals zwischen den beiden nur vorgefallen? Alice beschließt sich nicht einschüchtern zu lassen und mitten im Berlin der Nachkriegszeit möchte sie die Kunstgalerie ihrer Vorfahren wiedereröffnen und in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Autorin Alexandra Cedrino stammt selbst aus einer Kunsthändlerfamilie und ihre Ahnung auf diesem Gebiet ist mit jeder Bildbeschreibung spürbar.
Das ganze Buch wirkt für mich wie ein Gemälde in einem Museum.Sehr durchdacht inszeniert, aber immer durch einen Sicherheitsabstand vom Betrachter getrennt, sodass er nie ganz darin versinken kann. Mir hat Alice Geschichte durchaus gefallen. Sie ist eine sture und kluge junge Frau, die sich ihren Weg erkämpfen muss und obwohl ich mit ihren Ansichten nicht immer einverstanden war, fand ich sie sympathisch. Aber dennoch konnte ich nicht so recht mit ihr mitfiebern und wurde immer etwas auf Distanz gehalten.
Alices Liebes- und Familienbeziehungen spielen in diesem Buch eine große Rolle, wahrscheinlich eine größere als die titelgebende Galerie am Potsdamer Platz selbst. Ich hatte nur hin und wieder das Gefühl, spannende Ereignisse wurden zu ihren Gunsten gekürzt oder ganz übersprungen.

Mir hat das Buch mir ein paar Abstrichen dennoch gut gefallen und ich bin gespannt, wie es in der Fortsetzung wohl weitergeht.

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