An- und erregende Fortsetzung, aber grenzwertig
Im zweiten Teil dürfen wir unter anderem wieder Sari begleiten. Allerdings muss das erste Buch nicht gelesen worden sein, um die Handlung zu verstehen.
Alexandra Gehring versucht im zweiten Teil eine ...
Im zweiten Teil dürfen wir unter anderem wieder Sari begleiten. Allerdings muss das erste Buch nicht gelesen worden sein, um die Handlung zu verstehen.
Alexandra Gehring versucht im zweiten Teil eine Steigerung, die ihr einerseits gelingt, damit das Buch aber – zumindest für mich – sehr grenzwertig ausfallen lässt.
Wir haben hier mehrere Protagonisten mit ihren Geschichten, die irgendwie aber immer wieder zusammenhängen. Neben der Hauptperson Sari finden wir auch ihre Freundinnen aus dem Camp wieder und lernen mit ihr neue kennen, so zB. Leonard. Um es gleich vorweg zu sagen, er ist jene Persönlichkeit, die mir bis zum Ende nicht sympathisch werden konnte. Ja, er macht zwar die größte erkennbare Entwicklung durch, doch auch das hat mich mit ihm nicht versöhnen können.
In „Die Abrichtung 2“ finden wir wieder verschiedene SM Situationen bildlich, heiß, erotisch und nachvollziehbar beschrieben. Die Szenarien sind großteils real vorstellbar bis hin zu erotischen Kopfkino aufgrund nicht alltäglicher Location oder SM-Richtung. So zB. hat für mich Territion keine erotischen Komponenten, auch den hier als „Snuff“ bezeichneten Szenen, kann ich nichts abgewinnen. Aber gut – meine persönliche Einstellung dazu. Beschrieben sind sie trotzdem gut, die Wortwahl entsprechend und, so wie das gesamte Buch, leicht lesbar.
Einen Punkteabzug muss ich trotzdem vornehmen, da für mich absolute Freiwilligkeit ein ungeschriebenes MUSS darstellt. Und das ist leider in einem Handlungsstrahl anfangs definitiv nicht gegeben. Auch wenn sich Leonhard im Laufe des Buches dahingehend entwickelt sein Unrecht wieder gutmachen zu wollen, so bleibt ein Beigeschmack. Mir ist vollkommen bewusst, dass die Haltung einer Sklavin/eines Sklaven einen gewissen Kick beinhaltet. Aber dennoch geht für mich auch diese Richtung nur unter der Voraussetzung der Freiwilligkeit, mit der Möglichkeit für beide Seiten jederzeit aussteigen zu können.
Meine Leseempfehlung geht an alle Liebhaber erotischer Geschichten, die Gefallen an Grenzsituation haben, die extreme Szenarien und ungewöhnliche Handlungsorte bevorzugen, die ihr Kopfkino aktivieren und sich ein paar Stunden an- und erregender Zeit gönnen wollen.