Wenig Thrill, dafür spannender Umweltkrimi
Alex Carter hat das große Los gezogen, denn ihre neuer Auftrag führt sie in das ewige Eis der kanadischen Arktis. Es gilt, die Einwirkungen des Klimawandels auf die Eisbärenpopulation zu erforschen, denn ...
Alex Carter hat das große Los gezogen, denn ihre neuer Auftrag führt sie in das ewige Eis der kanadischen Arktis. Es gilt, die Einwirkungen des Klimawandels auf die Eisbärenpopulation zu erforschen, denn der Lebensraum der Tiere verändert und verkleinert sich immer mehr. Doch die Expedition scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn es häufen sich die Ungereimtheiten und Katastrophen. Wer hat ein Interesse daran, die Forschungsarbeit zu sabotieren ?
Alice Henderson entführt ihre Leser:innen in die klirrende Kälte und zeigt ihnen den Lebensraum Arktis mit all seiner Schönheit und Gefahren. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund, wenn es um das Zerstören der Habitate der Eisbären und den Folgen des Klimawandels geht. Es werden viele Fakten auf den Tisch gelegt und informativ aufbereitet, sodass die Lesenden einen sehr fundierten Einblick in die Arbeit von Alex erhalten, aber auch über die von Menschenhand gemachte Bedrohung für die Eisbären und das Schmelzen des Meereseies aufgeklärt werden.
Alex ist eine recht taffe Person, die sich nicht nur gut auf ihrem Fachgebiet auskennt, sondern sich auch zu behaupten weiß. Sie wirkt entschlossen und verfolgt konsequent ihr Ziel. Das imponiert mir einerseits, da sie mit ihrem Engagement und viel Herzblut sich für das Wohl der Tieren und den Erhalt ihres Lebensraumes einsetzt, aber andererseits wirkt sie genau dadurch Augen ein wenig überheblich, da sie für jedes Problem eine Lösung parat hat.
Die Handlung ist spannend und actionreich und die Autorin wechselt oft die Tempi, um nicht nur ihre Figuren in rasanter Geschwindigkeit durch die Szenen zu jagen. Auch die Leser:innen werden durch die einzelnen Kapitel gepeitscht und vergessen manchmal vor lauter Anspannung zu atmen.
Da sich die Thematik hauptsächlich auf dem Gebiet des Tier- & Umweltschutzes bewegt und mir manchmal der absolute Nervenkitzel fehlt, würde ich das Buch eher in die Sparte Umweltkrimi statt Thriller einordnen. Die Jagd nach dem Bösewicht ist interessant, abwechslungsreich und mitreißend geschildert, aber der echte Nervenkitzel und das Gefühl, dass beim Lesen die Angst im Nacken sitzt, bleibt leider aus.
Trotzdem ist das Buch ein mehr als empfehlenswerter Roman, der ein aktuelles Thema, das uns alle angeht, eindringlich und dramatisch erzählt.