Als der schwerreiche Ira Redman, einen Promoter Wettbewerb ins Leben ruft, bei dem die Teilnehmer viel Geld verdienen können, muss er nicht lange auf die Kandidaten warten.
Womit Ira jedoch scheinbar nicht rechnet, ist, dass sich unter den Teilnehmern auch sein Sohn Tommy befindet, von dessen Existenz er nichts weiß, denn er dachte einst, Tommys Mutter wäre seinem Rat gefolgt, ihr Kind abzutreiben.
Tommys und Iras Wege kreuzen sich zum ersten Mal, als Ira in dem Laden, in dem Tommy arbeitet, eine besondere Gitarre kaufen möchte, Tommy ihm diesen Wunsch jedoch abschlägt und daraufhin von seinem Chef rausgeworfen wird.
Bei ihrer zweiten Begegnung nun, hat Tommy mehr Glück. Ira akzeptiert ihn als passenden Kandidaten und so bekommt Tommy die Aufgabe, den Musik-Club Vesper zusammen mit einem Team zu leiten und in der Folgezeit möglichst viele Besucher und Prominente, wie zum Beispiel die angesagte Schauspielerin Madison, in den Club zu locken.
Diese Vorgaben haben auch die beiden Frauen Layla und Aster, die auf die Clubs Jewel und Night for Night verteilt werden.
Während Layla, eine Chance wittert, mit dem Job zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen; sich zum einen ihr Journalistik-Studium zu finanzieren und nebenher an interessanten Stoff für ihren Blog über Promis zu gelangen, sieht Aster den Wettbewerb als Chance, ihrem Elternhaus entfliehen zu können, denn sie hat einfach keine Lust mehr darauf, sich den Wünschen ihrer Eltern zu fügen und womöglich schon bald einen Mann zu heiraten, den ihre Eltern ihr ausgesucht haben. Auch andere Kandidaten legen sich für den Wettbewerb in anderen Clubs, die Ira ebenfalls besitzt, ins Zeug, doch Woche für Woche muss einer der Teilnehmer gehen. Wer wird am Ende überbleiben und welche Rolle spielt Ira wirklich? Geht es ihm tatsächlich nur um den Wettbewerb, oder wird er von dunklen Motiven geleitet? Diese Frage stellen sich nämlich auch Tommy, Aster und Layla, als plötzlich die Schauspielerin Madison verschwindet und alle Welt glaubt, sie wäre ermordet worden. Ausgerechnet die drei Teilnehmer von Iras Wettbewerb geraten in den Fokus der Ermittler…
Da ich bislang noch nichts von der Autorin gelesen hatte, konnte ich also ganz unbedarft herangehen, an den ersten Teil ihrer neuen Serie. Sehr positiv aufgefallen ist mir neben dem sehr schicken, hochwertigen Cover des Romans, vor allem der Schreibstil der Autorin, der sehr eingängig geraten ist. Und obwohl Hollywood- die Welt der Reichen und Schönen im Mittelpunkt dieser Serie steht, versäumt es Alyson Noël auch nicht, zwischenzeitlich kritische Untertöne in ihrer Story anzuschlagen, was ich sehr wichtig fand. Das Tauziehen und der Machtkampf um Ruhm und Erfolg, wird hier ebenfalls in den Fokus gerückt und anhand der Akteure Aster, Layla, Tommy und Madison erkennt man, wie schnell sich dafür anfällige Personen, von der eiskalten, menschenverachtenden und oberflächlichen Maschinerie vereinnahmen lassen und wie plötzlich sie Skrupel und Freundlichkeit über Bord werfen können, nur um weiter im Rennen zu bleiben.
Ein paar Rezensenten prangern an, dass ihnen die Protagonisten in „Unrivaled- Gewinnen ist alles“ zu unsympathisch geraten wären, doch obwohl ich auch normalerweise viel Wert darauf lege, dass die Hauptfiguren „passen“, fand ich die Entscheidung der Autorin, Aster, Tommy und Layla egoistisch agieren zu lassen, hier passend und gut, denn nur so funktioniert der Hintergrund der Story. Es ist nämlich noch nicht wirklich heraus, welche Rolle Ira wirklich spielt, ob er, wie er sagt, tatsächlich das Durchsetzungsvermögen und den Siegeswillen um jeden Preis bei seinen Kandidaten schätzt, oder ob er nicht nur ein abgekartetes Spiel mit ihnen spielen möchte. Besonders Iras undurchsichtige Rolle hat mich neugierig werden lassen auf die Fortsetzung der Story und so ganz nehme ich ihm auch seine Ahnungslosigkeit in Bezug auf Tommy nicht ab, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Zugegeben, man erfährt über Aster, Tommy und Layla noch nicht allzu viel und sie bleiben zeitweise noch ein wenig blass, doch ich glaube, dass sich das in Teil 2 bestimmt noch ändern wird. Man darf halt nicht vergessen, dass es sich hier um den Einstiegsband in einer neue Serie handelt und natürlich will die Autorin sich da von ihren Lesern, bezüglich ihrer erschaffenen Charaktere, noch nicht wirklich in die Karten schauen lassen.
Die Story wird abwechselnd aus der Sicht aller Hauptfiguren vorangetrieben- so ist man stets ganz nah bei den Figuren und kann sich gut in sie und ihre Welt hineindenken. Übrigens erinnerte mich diese Herangehensweise auch sehr an die „Between The Lines“ Reihe von Tammara Webber; wer also diese Art des Schreibens mag, wird bestimmt auch diese New Adult Serie mögen.
Zwar hätte ich mir ab und an gewünscht, dass die Hauptfiguren untereinander, mehr aussagekräftige Dialoge miteinander gehabt hätten, als sich ständig nur zu streiten, doch abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt hat mir „Unrivaled- Gewinnen ist alles“ sehr gut gefallen.
Kurz gefasst: Welches Spiel spielt Ira Redman wirklich? Kritische und unterhaltsame Einblicke in die Welt der Reichen und Schönen. Lesenswerter und spannender 1. Teil der neuen Serie von Alyson Noël