Faszinierender historischer Roman rund um die Entstehung der Halloren-Kugel - klasse!
"Salz und Schokolade. Der Geschmack von Freiheit" (Die Halloren-Saga 1) von Amelia Martin, die sicherlich viele unter ihrem echten Namen Constanze Wilken kennen, ist als Taschenbuch mit 512 Seiten beim ...
"Salz und Schokolade. Der Geschmack von Freiheit" (Die Halloren-Saga 1) von Amelia Martin, die sicherlich viele unter ihrem echten Namen Constanze Wilken kennen, ist als Taschenbuch mit 512 Seiten beim Ullstein Taschenbuch BVerlag erschienen.
Es handelt sich um den Auftakt einer, wie ich finde, äußerst gelungenen Trilogie, die in Halle an der Saale spielt und 1949 beginnt.
Friedrich Mendel und seine Tochter Irene versuchen nach dem Krieg unter schwierigen Bedingungen und extremer Rohstoffknappheit den Familienbetrieb weiterzuführen. Doch es ist schwer für die Schokoladenfabrikanten und nachdem die SED an die Macht gekommen ist, droht nun auch noch eine Verstaatlichung des Traditionsunternehmens. Außerdem befindet sich Irenes Bruder in russischer Kriegsgefangenschaft und die Mutter ist schwer psychisch erkrankt.
Desweiteren lernen wir Paul, einen jungen Salzwirker kennen, der als Hallore schwere Arbeit in den Salinen verrichtet, sowie dessen Schwester Petra.
Paul und Irene entwickeln Gefühle füreinander und haben nun neben dem schwierigen Alltag auch noch mit den Widrigkeiten der Gesellschaft zu kämpfen. Schließlich ist es alles Andere als standesgemäß, wenn sich eine Unternehmerstochter und ein Arbeiter ineinander verlieben...
Amelia Martin hat einen bestens recherchierten, fesselnden und faszinierenden historischen Roman geschrieben, der mit dem Hauptthema Schokolade die süße Seite in mir wunderbar zum Schwingen bringt.
Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, die Entwicklung der Schokoladenfabrik mitzuverfolgen, die Entstehung der Halloren-Kugel hautnah zu erleben und ich finde Irene mit ihren Ideen und ihrem unermüdlichen Kampfgeist einfach klasse!
Auch die übrigen Charaktere hat die Autorin mit viel Liebe zum Detail erschaffen, sie sind facettenreich und sympathisch und man muß einfach mit ihnen mitfiebern.
Auch der historische Hintergrund, die Entbehrungen der Nachkriegsjahre, die Entstehung der DDR sowie viel Wissenswertes über die Schokoladen- und Pralinenherstellung und den Salzabbau haben mir unheimlich gut gefallen und das perfekte Zusammenspiel aller Nuancen macht den Roman rund und stimmig.
Besonders abwechslungsreich wurde das Geschehen durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die den Leser und die Leserin die Geschichte wechselweise aus der Sicht Irenes, Paul und Petras erleben lassen.
Mein Fazit: Ein großartiger, fesselnder historischer Roman mit besonderer Thematik, der perfekt recherchiert ist und ausgesprochen unterhaltsame Lesestunden bereitet - unbedingte Leseempfehlung von mir. Ich freue mich schon auf Teil 2 der Halloren-Saga!