Anders als gedacht, aber gut!
Der erste Teil des Buches handelt von Sera. Sie ist eine Cerulean und ihr Blut hat magische Fähigkeiten. Die Welt der Cerulean ist sehr harmonisch und ausschließlich weiblich. Sie werden angeführt von ...
Der erste Teil des Buches handelt von Sera. Sie ist eine Cerulean und ihr Blut hat magische Fähigkeiten. Die Welt der Cerulean ist sehr harmonisch und ausschließlich weiblich. Sie werden angeführt von einer Hohepriesterin. Seras Familie besteht, wie alle Familien, aus drei Müttern, die verschiedene Aspekte der Erziehung übernehmen.
Eine komplett andere Perspektive erleben wir durch die Augen von Agnes und Leo. Sie leben bei ihrem strengen Vater, einem Theater-Produzenten. Die Gesellschaft ist sehr patriarchalisch, Frauen sind schmückendes Beiwerk. Agnes ist jedoch wissenschaftlich interessiert und begabt und möchte ausbrechen. Leo hingegen möchte endlich von seinem Vater anerkannt werden und würde dafür alles tun.
Nachdem man total in die Geschichte von Sera eingetaucht ist und dieser Part sehr dramatisch endete, ist dieser Perspektivwechsel sehr irritierend. Die Welt, die man nun erlebt, ist eher aus dem vorherigen Jahrhundert, man reist mit Kutschen, Frauen haben nichts zu sagen. Das ist ein ziemlicher Bruch und man fragt sich als Leser, wie das in die ganze Geschichte hinein passt.
Die Autorin verwebt aber nun ganz langsam die beiden Perspektiven miteinander und ich fand die Wendung, die die Geschichte nimmt, sehr interessant. Alle Charaktere machen eine tolle Entwicklung durch. Seras Wissensdurst wird auf ungewöhnliche Art gestillt während Agnes endlich den Mut fasst, ihren eigenen Weg zu gehen. Auch Leo beginnt sich zu fragen, ob sie um jeden Preis seinem Vater gefallen möchte und wo seine persönliche Grenze ist.
Kristallblau beginnt als klassische Fantasy Romance. Dann erlebt man einen interessanten Perspektivwechsel, den ich so nicht erwartet habe. Weiterlesen lohnt sich, denn man wird mit einer interessanten Fusion belohnt, die mir gut gefallen hat.