Cover-Bild NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 800
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783404179008
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt

Roman

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2023

Deutschland als Komputerweltmacht

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Mit der analytischen Maschine wird bereits im 19. Jahrhundert das Computerzeitalter eingeleitet, Und so entwickelt sich die Technik immer weiter bis in der Zeit des Dritten Reiches diese schon genutzt ...

Mit der analytischen Maschine wird bereits im 19. Jahrhundert das Computerzeitalter eingeleitet, Und so entwickelt sich die Technik immer weiter bis in der Zeit des Dritten Reiches diese schon genutzt werden kann, um die eigene Bevölkerung flächendeckend zu überwachen. Und das ist die Aufgabe des NSA, des Nationalen Sicherheitsamts, in dem die junge Helene Bodenkamp als Programmstrickerin arbeitet, denn das Programmieren ist Frauensache. Hier geht sie ihrer Arbeit nach, ohne viel über die Konsequenzen ihrer nachzudenken. Doch da begeht ein Mensch, der ihr sehr viel bedeutet, Fahnenflucht und muss fortan untertauchen. Eigentlich sollte es ein leichtes sein, für das NSA, ihn und seinesgleichen ausfindig zu machen. Doch gerade das versucht Helene zu verhindern.

Die Geschichte startet gleich mit einem Banger: ein Programm, von Helene entwickelt, wird getestet. Es soll mittels des durchschnittlichen Kalorienbedarfs pro Kopf eventuelle Verstecke von untergetauchten Personen ausfindig machen. Man wird sogleich von der Geschichte mitgerissen, relativ unkomplizierter Schreibstil und ein wirklicher Nervenkitzel, bevor sich die Geschichte der Kindheit unserer beiden wichtigsten Protagonist:innen Helene und Eugen zuwendet, zeigt, wie die beiden zu den Charakteren wurden, die man im Laufe des Buches besser kennenlernt, und wie die beiden zum NSA gekommen sind. Etwas ruhiger beginnend, steigert sich mit dem Alter der beiden auch die Spannung immer weiter, bis dann der Großteil der Geschichte in atemberaubender Spannung dahinprescht. So erfahren wir beim lesen nicht nur sehr viel über das damalige programmieren - hätte es damals ein solches gegeben - sondern auch, wie sich die moderne Technik und die damit einhergehenden Spionagemöglichkeiten auf die Bevölkerung und das globale Kriegsgeschehen ausgewirkt haben. Dabei entwickelt der Autor ein glaubhaftes und komplexes Konstrukt, eine kontrafaktische Version der Geschichte.

Bei Spannung und Lesetempo war dann das Ende des Buches auch schon recht schnell erreicht, wobei ich sagen muss, dass mir dieses zu schnell abgehandelt ist. Es passiert noch einmal sehr viel, dass aber nur schemenhaft an mir vorbeigezogen ist. Die letzten Geschehnisse, auch wenn sie noch so viel Potential zur weiteren Ausarbeitung gehabt hätten, werden leider nur recht kurz abgebunden. Im Übrigen auch so wie Helenes Freund, der Fahnenflüchtige, den sie versteckt. Bei ihm hatte ich einfach nie das Gefühl, dass er ein vollwertiges Mitglied dieser Geschichte sei, zu oft vorgekommen, um nur ein unbedeutender Randcharakter zu sein, aber zu langweilig, als dass er irgendeine Bedeutung erlangen könnte.

Kurzum spannend, auch wenn der Schreibstil nichts weltbewegendes war und auch die Ausarbeitung von Geschichte und Figurenensemble hätte Stellenweise mehr Leben und Interesse vertragen können. Nichtsdestotrotz aber vor allem wegen der Grundidee und dem gut umgesetzten Universum ein lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Düstere Fiktion

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Der dystopische Roman NSA handelt in der Vergangenheit und schreibt die deutsche NS Geschichte um. Fiktiv wird erzählt, was passiert wäre, wenn die SS-Schergen schon im Besitz von Computern und deren Auswertung/Überwachung ...

Der dystopische Roman NSA handelt in der Vergangenheit und schreibt die deutsche NS Geschichte um. Fiktiv wird erzählt, was passiert wäre, wenn die SS-Schergen schon im Besitz von Computern und deren Auswertung/Überwachung gewesen wären. Anhand der Lebensgeschichte einer Frau wird das Ausmaß des Schreckens entfaltet, welches die Macht des Regimes spürbar ausgeweitet hätte. Mitunter werden historische Personen und Gruppierungen in die Geschichte eingefügt, deren Ausgang sich durch die veränderten Vorzeichen zum Teil bedeutend verschieben. Im Laufe des Buches wurde ich immer dankbarer, dass es sich nur um eine Fiktion handelte.

Das Buch ist spannend geschrieben. Ich mag die Erzählweise, die Charaktere und den Spannungsbogen des Autoren. In diesem Fall hat mich die teilweise sehr ausführliche technische, detaillierte Beschreibung allerdings gestört. Dem Autor ist es in meinen Augen gelungen die Bösartigkeit und falsche Ideologie der NS-Diktatur aufzuzeigen.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Eschbachs Apokalypse

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Das NSA ist keine Erfindung der USA. Der Computer wurde in seinen Anfängen mit Dampf betrieben. Nicht Konrad Zuse baute ein Gerät, das heute als erster funktionstüchtige Computer bezeichnet wird, sondern ...

Das NSA ist keine Erfindung der USA. Der Computer wurde in seinen Anfängen mit Dampf betrieben. Nicht Konrad Zuse baute ein Gerät, das heute als erster funktionstüchtige Computer bezeichnet wird, sondern ein Engländer namens Charles Babbage (1791 bis 1871) brachte ihn zur Serienreife. Als in Deutschland noch der Kaiser herrschte, entstanden nicht nur die modernen Computer, sondern auch das NSA, das Nationale Sicherheitsamt, mit Sitz in Weimar. Zumindest in der Vorstellungswelt von Andreas Eschbach.

Er wirft mit seinem neuen, 800 Seiten starken Roman einen Blick in eine künftige Vergangenheit. Klingt verwirrend? Ist es aber nicht.

Tatsächlich entwickelte Charles Babbage die sogenannte „Analytical Engine“, die als Vorläufer des Computers, also auch Zuses Erfindung, gilt. Der spielt bei Eschbach allerdings noch keine Rolle, denn sein Plot ist zeitlich vor Zuse angelegt.

Computer, Mobiltelefone, eMails, SMS – das alles gibt es bei Eschbach schon seit den 30er Jahren. Mit dem Beginn des Naziterrors in Deutschland gewinnt das NSA, das alles und jeden überwacht, zunehmend an Bedeutung. Vor allem als – und hier nimmt Eschbach eine Entwicklung voraus, die in der Jetztzeit ernsthaft diskutiert wird – das Bargeld abgeschafft wird. Mit Einführung der bargeldlosen Kartenzahlung ist der NSA nichts mehr geheim. Jeder Zahlungsvorgang eines jeden Individuums wird registriert. Ärzte, Anwälte, deren Aufgabe in Vertraulichkeit gegenüber Patienten und Klienten beruht, müssen ihre Daten qua Gesetz in einer „Datensilo“ genannten Cloud speichern, auf die die NSA selbstverständlich Zugriff hat.

Nun gibt es Menschen, die werden sagen: „Na und?!“ In Eschbachs Szenario hat das fatale Folgen. Denn der Zugriff auf alle Arten von Daten und deren gegenseitiger Abgleich führt zur Aufspürung von – versteckten Juden.

Jeder Mensch muss essen. Über die Kontrolle der Lebensmittel-Einkäufe und den Abgleich mit den verbrauchten Kalorien ist leicht feststellbar, in welchen Haushalten mehr Nahrungsmittel verbraucht werden, als die gemeldeten Personen durchschnittlich benötigen. Dort besteht der dringende Verdacht, dass Menschen versteckt werden. Jüdische Mitbürger zum Beispiel. Oder Deserteure. Grund genug für Polizei und SS, sofort einzufallen und alles auf den Kopf zustellen. In Zusammenhang mit dem Abgleich der ebenfalls gespeicherten Grundrisse der Häuser und Wohnungen sind vom NSA sehr schnell und einfach auch verborgene Räumlichkeiten, die als Versteck dienen, aufzuspüren.

Und das bringt nun Helene in eine verzweifelte Situation. Sie ist beim NSA Programmiererin – in Eschbachs Sprache eine „Programmstrickerin“. Programmieren ist eine rein weibliche Aufgabe. Männer haben in dieser Zeit – wir befinden uns im Jahr 1942, der Weltkrieg tobt an allen Fronten – anderes zu tun. Sie überwachen den eMail-Verkehr, genannt Elektro-Post. Und es gibt das als „Weltnetz“ bezeichnete Internet.

Männer überwachen das „Deutsche Forum“ nach verräterischen Beiträgen, sie hacken vor allem das „Amerikanische Forum“ und manipulieren deren Mitglieder durch gefälschte, deutschfreundliche Beiträge. Desinformation nennt man das im Geheimdienst. Und die Fake-News-Debatte ist uns in unserer Zeit auch nicht neu.

Helene, Typ einfaches deutsches Mädchen nach Gretchen-Vorbild, das vieles so hinnimmt, weil es so ist, unpolitisch, wenig denkend, fängt erst an, über die Folgen ihres Handelns nachzudenken, als mit Hilfe eines ihrer Programme der Widerstandskreis der „Weißen Rose“ zerschlagen und deren Mitglieder festgenommen werden. Und als die Gefahr besteht, dass ihre große Liebe Artur gefasst wird. Artur ist nämlich von der Wehrmacht desertiert, und sie, Helene, hat ihn auf dem Bauernhof ihrer Freundin versteckt.

Der oft nüchterne, trockene Stil von Andreas Eschbach verursacht eine Gänsehaut, wenn man sich die Geschichte in Erinnerung ruft. Was die Nazis mit diesen Menschen, die nicht in ihr Klischee eines Ariers passten, die politische Gegner waren, die einfach nur politisch kritisierten, die eine gehässige Bemerkung über Hitler oder einen der anderen Parteibonzen machten, anstellten. Die Vermengung tatsächlicher Geschichte umrankt von Geschichten macht dieses Buch so spannend. Auch wenn es durchaus Längen hat, beispielsweise wenn Eschbach Helene in aller Ausführlichkeit und detailliert erklären lässt, wie eine Datenbankabfrage und die Kombination mit verschiedenen Parametern funktioniert. Hier wäre Einsparpotenzial gewesen. Aber Eschbach ist nun mal detailversessen.

Erschienen bei BASTEI LÜBBE, Hardcover, 796 Seiten, ISBN: 978-3-7857-2625-9, Preis 22,90 Euro

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Eine sehr interessante Grundidee, die einen definitiv zum Nachdenken anregt, leider in der Umsetzung mit einigen Mängeln.

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„NSA – Nationales Sicherheits-Amt“ von Andreas Eschbach ist 2018 bei Lübbe erschienen.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Science-Fiction-Roman, der zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt. Hintergrund ...

„NSA – Nationales Sicherheits-Amt“ von Andreas Eschbach ist 2018 bei Lübbe erschienen.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Science-Fiction-Roman, der zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt. Hintergrund ist die Annahme, wie der zweite Weltkrieg verlaufen wäre, wenn es damals bereits Computer, Internet, Mobiltelefone und damit vollständige Kontrolle der Menschen gegeben hätte.

Helene ist Programmiererin im Nationalen Sicherheits-Amt und erstellt Überwachungsprogramme, mit denen die Menschen ausspioniert werden können, um Verräter, Juden und andere Feinde des deutschen Reiches ausfindig zu machen. Als sie sich ausgerechnet in einen Deserteur verliebt und diesen verstecken muss, zweifelt sie an der Richtigkeit der Programme und versucht alles, um ihren Liebsten zu schützen.

Die Idee hinter diesem Roman finde ich sehr spannend und gleichermaßen erschreckend. Der gläserne Mensch, der überall und ständig seinen elektronischen Fußabdruck hinterlässt. Jeder Schritt und Tritt, jeder Einkauf (da es kein Bargeld mehr gibt), jede SMS und jeder Eintrag im Internet werden gespeichert und können bei Bedarf ausgewertet werden. Somit ist es kein Problem herauszufinden, ob jemand zusätzliche Personen bei sich im Haushalt versteckt – denn damit steigt der Lebensmittelkonsum, oder ob jemand ein Versteck gebaut hat – denn dafür braucht man bestimmte Produkte, z.B. eine Dachleiter und Campingtoilette.

Wenn dann noch das entsprechende totalitäre Regime herrscht, dass diese Informationen verwendet, um Feindbilder zu suchen, dann hat man die Hölle auf Erden.

Dieses Bild wird in Eschbachs Roman gemalt. Und man fragt sich unweigerlich, wer eigentlich heutzutage alles die Daten aus dem Internet abgreift und auswertet – und wofür.

Vom Schreibstil her hat mir das Buch gut gefallen. Allerdings wurde ich mit den Protagonisten nicht so richtig warm. Hauptprotagonisten sind Helene, die Programmiererin, und Eugen, ein Analyst, für den Helene arbeitet. Während Helene noch recht sympathisch, wenn auch etwas gutgläubig und leicht beeinflussbar, rüberkommt, so ist mir Eugen von Anfang an unsympathisch. Er ist ein Perverser, der seine Macht ausnutzt, um seine Minderwertigkeitskomplexe zu überspielen.

Insgesamt hatte der Roman meiner Meinung nach zu viele Längen. Außer im letzten Drittel wollte nicht so recht Spannung entstehen. Es fiel mir teilweise sehr schwer, am Ball zu bleiben und das Buch weiterzulesen.

Eigentlich bin ich ein großer Eschbach-Fan, aber leider ist dies jetzt schon das zweite Buch von ihm, das mich ziemlich enttäuscht hat. Sowohl die Charaktere waren nicht nach meinem Geschmack, als auch die Handlung zu langatmig und schlussendlich kommt noch ein typisches Eschbach-Ende hinzu, dass mir dieses Mal echt den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Fazit:
Eine sehr interessante Grundidee, die einen definitiv zum Nachdenken anregt, leider in der Umsetzung mit einigen Mängeln.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Nicht ganz mein

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NSA
Andreas Eschbach


An dieses 792 Seiten-Buch wollte sich irgendwie keiner so richtig trauen. Und so stand es jetzt seit über einem Jahr auf dem buchregal der Bibliothek. Dieses Buch erfüllt doch alle ...

NSA
Andreas Eschbach


An dieses 792 Seiten-Buch wollte sich irgendwie keiner so richtig trauen. Und so stand es jetzt seit über einem Jahr auf dem

buchregal der Bibliothek. Dieses Buch erfüllt doch alle Genres die Männer mögen, dachte ich bei der Buchbestellung Anfang 2020:

spionage

thriller

informatik

2weltkrieg ...

Einer muss ja beginnen, also ich.

Fakten und Fiction verstrickt der Autor

andreaseschbach interessant miteinander. Man liest sich schnell ein.
Weimar 1942: das Bargeld ist bereits abgeschafft, Komputer und Handys gibt es bereits.
Die Protagonistin Helene ist Programmiererin bei der NSA und trägt dazu bei, dass die Nazis einen totalen Überwachungsstaat schaffen. Anhand von bargeldlosen Einkäufen ist es z.Bsp. möglich herauszufinden, wer zu Hause Staatsfeinde versteckt hält. Denn warum kauft man für 10 Personen die Woche Lebensmittel ein, wenn man doch eigentlich nur zu viert wohnt?
Und dann gibt es noch den perversen Eugen, der es von „ganz unten“ zum Datenanalyst gebracht hat. Er arbeitet auch in der NSA, benutzt aber die geheimen Auswertungen der Daten um sich an Frauen zu vergehen. Alles kommt ins wanken als Helene ihren Fahnenflüchtigen Freund versteckt und die SS die NSA mit allen Daten übernimmt...

Mein Fazit:
Eigentlich ein toller Ansatz, aber statt das Thema richtig auszubauen und Helene das Führerhauptquartier lahmlegen zu lassen, plätschert das Buch leider nur so dahin. Es nimmt nur selten richtig Fahrt auf und ab Seite 500 hätte ich es am liebsten weggelegt. Auch das Ende, was unerwartet war, konnte das

buch nicht mehr retten.

einfehlkauf

3/ 5

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