Die Gier der Menschen
Inhalt:
Felicitas Booth ist Präparatorin. Genau wie es ihr Vater war. Dieser nahm in den 60er Jahren an Expeditionen nach Afrika teil, bei denen es zur Großwildjagd ging. Viele Präparationen von ihm stammen ...
Inhalt:
Felicitas Booth ist Präparatorin. Genau wie es ihr Vater war. Dieser nahm in den 60er Jahren an Expeditionen nach Afrika teil, bei denen es zur Großwildjagd ging. Viele Präparationen von ihm stammen aus den geschossenen Tieren. Das damals irgendetwas vor sich ging, wird Felicitas spätestens klar, als jemand in ihre Werkstatt einbricht und an ungewöhnlichen Stellen etwas sucht. Sie beginnt eigene Recherchen und stößt anhand des Nachlasses ihrer Eltern auf einige Ungereimtheiten.....
Leseeindruck:
Wenn man "Die Präparatorin" liest muss man sich klar sein, dass das Thema über die Ausbeutung Afrikas emotional mitnimmt. Jedoch hat der Autor das gut gelöst, in dem er einen neutralen Schreibstil gewählt hat. Hierbei urteilt er nicht. Überlässt es seinen Lesern sich eigene Gedanken zu machen. Sehr bildlich hat er dabei die Jagd anhand Projektoraufnahmen dargestellt, bei denen ich den Eindruck hatte, sie selbst anzuschauen. Das hat mir gut gefallen. Weniger gut fand ich die detaillierten Beschreibungen zur Präparationsarbeit, zumal sich diese im Laufe der Geschichte wiederholt haben. Trotzdem baut sich in dieser Anfangsphase eine unterschwellige Spannung auf, da vieles nur angedeutet wird und mich neugierig werden lassen hat. Leider verliert sich das im Mittelteil aber. Irgendwie kam es mir so vor als würde sich alles im Kreis drehen. Gerade was Felicitas Gedankenwelt angeht. Aus ihrer Sicht ist der Krimi auch geschrieben. Mir ist es zunehmend schwerer gefallen mich in sie hineinzuversetzen. Was vielleicht auch der Grund war, dass ich am Ende nicht alles ganz verstanden habe und ich mich in einer Szene wiedergefunden habe, die meines Erachtens schon abgehandelt war. Der Schluss kommt überraschend daher, auch wenn ich eine kleine Vorahnung hatte, wer im Endeffekt involviert ist.
Fazit:
Die Grundidee fand ich gut. Auch den neutralen Schreibstil des Autors, den ich dafür genau passend gefunden habe. Ein bisschen kam mir das Lesen wie eine Achterbahnfahrt vor. Erst hatte ich Anfangsschwierigkeiten, um in die Geschichte zu kommen. Dann habe ich gerätselt was wohl damals in Afrika passiert sein könnte und ich durchaus spannend fand. Leider konnte dieser Spannungsbogen nicht ganz gehalten werden. Wozu auch die vielen Wiederholungen beigetragen haben. Ein bisschen schade fand ich, dass der Krimi zwar in Mainz spielt, man aber nur am Anfang etwas davon gemerkt hat. Ich fand "Die Präparatorin" gut. Zu mehr hat es aber leider nicht gereicht.