Cover-Bild Saubere Zeiten
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 381
  • Ersterscheinung: 14.02.2023
  • ISBN: 9783351038908
Andreas Wunn

Saubere Zeiten

Roman

Die dramatische Geschichte einer Unternehmerfamilie und ein großer Vater-Sohn-Roman 

Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie, in der die Karriere seines Großvaters einst begann. Jakob erfährt, was hinter Aufstieg und Fall des Familienimperiums steckt. In seinem Roman erzählt Andreas Wunn eine große Geschichte von Vätern und Söhnen, Schuld und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und dem Glück einer Familie, das in den Händen zerrinnt wie Pulver.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2023

Verdrängung

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Der Großvater von Jakob Auber war Erfinder und Tüftler, im Deutschland der Nachkriegszeit ist er berühmt und reich geworden mit einer bekannten Waschmittelmarke, hat den großen Reichtum allerdings wieder ...

Der Großvater von Jakob Auber war Erfinder und Tüftler, im Deutschland der Nachkriegszeit ist er berühmt und reich geworden mit einer bekannten Waschmittelmarke, hat den großen Reichtum allerdings wieder verloren, schon bevor Jakob auf der Welt war. Als sein Vater im Sterben liegt, fährt Jakob nach Hause und findet in seinem früheren Kinderzimmer ein Tonbandgerät mit Kassetten vor, die sein Vater besprochen hat. Die Wände des Zimmers sind mit alten Fotografien bedeckt und im Regal stehen Notizbücher seines Großvaters. Jakob macht sich auf die Reise in die Vergangenheit und findet erstaunliches über seine Familie heraus.

„Dieses Buch ist nicht die Geschichte meiner Familie. Es ist auch nicht meine Geschichte, die ich hier erzähle. Aber es könnte die Geschichte vieler sein. Und die Geschichte vieler Familien in Deutschland.“ (Seite 381, Nachwort)

Der Autor weist im Nachwort darauf hin, dass die Geschichte mit dem Waschmittel stimmt, er sich den Rest jedoch ausgedacht hat. Bereits diesen Fakt fand ich reizvoll und wollte das Buch auch deswegen unbedingt lesen. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm, die Art und Weise der Erzählung ungewöhnlich und außerordentlich interessant gewählt. Der Ich-Erzähler Jakob war mir hierbei nicht immer sympathisch, wie ich zugeben muss, zu zerrissen und kompliziert fand ich seinen Charakter, aber faszinierend war er dabei immer. Der Wechsel der Zeitebenen hielt die Spannungskurve konstant oben, auch die Perspektivwechsel, die abrupt und mitten im Kapitel erfolgten, fand ich erfrischend anders und sehr modern gewählt. Nie hatte ich dabei das Gefühl, überfordert zu sein, bereits nach wenigen Worten war klar, um welche Zeit und Person es sich dreht.

Was für eine großartige Geschichte, was für eine grandiose Vater- und Sohn-Story, verbunden mit der Geschichte einer Unternehmerfamilie, wie sie vor und während des Zweiten Weltkrieges sowie danach so oder so ähnlich unzählige Male passiert sein kann und sicherlich massenhaft passiert ist. Die Sprachlosigkeit, die nach Kriegsende in den Familien herrschte und herrscht, die Frage nach Schuld, Strafe und Gerechtigkeit; all dies und noch viel mehr hat Andreas Wunn in sein Romandebüt eingearbeitet und dies tat er mit großem Talent. Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, bis wir wieder vom Autor hören. Volle Punktzahl mit extra Sternchen sowie eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.

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Veröffentlicht am 29.04.2023

Spannender Familienepos

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Journalist Jakob Auber kehrt in seine Heimat Trier zurück, als er erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Im Elternhaus angekommen entdeckt er mehrere Tonbänder, die sein Vater besprochen hat, sowie ...

Journalist Jakob Auber kehrt in seine Heimat Trier zurück, als er erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Im Elternhaus angekommen entdeckt er mehrere Tonbänder, die sein Vater besprochen hat, sowie die Tagebücher seines Großvaters und viele Fotos. Nun gehen wir gemeinsam mit Jakob auf eine Entdeckungsreise in seine Familiengeschichte, die vor allem von seinem Großvater Theodor Auber geprägt ist, der in den 50ern mit einem Waschmittel reich wurde, aber schnell das Geld wieder verlor. Dabei kommt Jakob aber auch dem ein oder anderen Geheimnis auf die Spur.

Was soll ich sagen? Man muss mir einfach eine gut geschriebene Familiengeschichte geben und schon bin ich begeistert. Der Autor verarbeitet teilweise autobiografische Elemente zu einem Werk, das vor allem die Nachkriegszeit und deren Folge auf folgende Generationen aufgreift. Dabei wirft er unheimlich viele interessante Fragen zu Männlichkeit, Schuld und Vergangenheitsbewältigung auf, die mich sicher noch länger beschäftigen werden.

Besonders herauszuheben ist der tolle Schreibstil, bei dem Humor an passenden Stellen auch nicht zu knapp kommt und der außerdem unheimlich spannend ist. Gerade auf den letzten 100 Seiten hatte ich wirklich Schwierigkeiten, das Buch aus der Hand zu legen, weil der Autor viele clevere Cliffhanger an Kapitelenden einbaut.

Wer Familiengeschichten mag, wird "Saubere Zeiten" lieben!

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Ein versierter Schriftsteller

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Zuerst einmal muss ich sagen , dass ich mit dieser Rezension dem Buch niemals gerecht werden kann . Ich werde nicht die passenden Worte finden , die dieses wundervolle Buch verdient hätte .
Aber ich werde ...

Zuerst einmal muss ich sagen , dass ich mit dieser Rezension dem Buch niemals gerecht werden kann . Ich werde nicht die passenden Worte finden , die dieses wundervolle Buch verdient hätte .
Aber ich werde es versuchen !
Meinung :
Ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz wo ich anfangen soll , denn dieses Buch ist einfach wundervoll, sehr traurig und dennoch von einer solchen literarischen Kraft, die aber stets zart und nachvollziehbar transportiert wird.
Der Erzählstil des Autors ist so einzigartig und gewählt und macht einem als Leser sofort klar, dass hier ein versierter und talentierter Schriftsteller am Werk war.
Dem Autor ist es in diesem Buch gelungen , Charaktere zu erschaffen , die man nie vergessen wird . Sie sind so echt , so lebendig und so sympathisch . Man vergisst förmlich , dass es sich dabei nur um Romanfiguren handelt, so plastisch und emotional ausgewählt sind diese zu Papier gebracht.
Der Schreibstil des Autors ist so wundervoll und hat etwas so tiefgründiges, philosophisches , dass man als Leser , jedes Wort in sich aufsaugen möchte , weil es so viel enthält . Ein trauriges, aber auch ein sehr hoffnungsvolles und definitiv ein bereicherndes Buch!

Veröffentlicht am 24.02.2023

Familiengeheimnisse

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Jakob Auber ist fast 40, Journalist und relativ frisch von der Mutter seines kleinen Sohnes getrennt, als er erfährt, dass sein Vater, ein pensionierter Richter, zu dem er ein eher distanziertes Verhältnis ...

Jakob Auber ist fast 40, Journalist und relativ frisch von der Mutter seines kleinen Sohnes getrennt, als er erfährt, dass sein Vater, ein pensionierter Richter, zu dem er ein eher distanziertes Verhältnis pflegte, in Trier im Sterben liegt. Er fährt in seine alte Heimat und findet in seinem ehemaligen Kinderzimmer Tonbandaufnahmen mit Erinnerungen seines Vaters, die dieser kurz vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus für ihn aufgenommen hat und alte Tagebücher seines Großvaters, der einst ein Waschmittel erfunden hatte und damit vorübergehend reich wurde, aber später wieder alles verlor. Der Großvater absolvierte vor dem Zweiten Weltkrieg eine Lehre als Drogist bei einem jüdischen Kaufmann und übernahm im Rahmen der Arisierung dessen Laden. Nach Kriegsende kehrte aber die nach England verschickte, einzige überlebende Tochter der jüdischen Familie zu den Aubers zurück und übte eine große Faszination auf Jakobs Vater aus.

Dem Autor ist es sehr gut gelungen, diese Familie, insbesondere die Männer zu porträtieren, wie es von Generation zu Generation immer wieder Geheimnisse gab und über vieles nicht gesprochen wurde, insbesondere auch über die Schuld, die Jakobs Großvater im Nationalsozialismus der jüdischen Familie gegenüber auf sich geladen hatte und wofür er und Jakobs Großmutter sich nie wirklich entschuldigten, es wurde einfach totgeschwiegen und ignoriert, was mit der jüdischen Besitzerfamilie der Drogerie passiert war und deren überlebende Tochter wurde mehr als lästiges Anhängsel behandelt. Aber auch Jakobs Verhältnis zu seinem Vater wird noch davon beeinflusst, obwohl er erst weit nach Kriegsende geboren wurde. Der Autor beschreibt das alles sehr anschaulich und gut nachvollziehbar und findet oft sehr passende sprachliche Bilder und andere Formulierungen, um wiederzugeben, was in den Beteiligten vorgeht. Dabei wechseln immer wieder die Zeitebenen und Perspektiven zwischen der Gegenwart Jakob Aubers und der Vergangenheit aus der Sicht seines Vaters und seines Großvaters und der überlebenden Tochter der jüdischen Familie.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Könnte so gewesen sein

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Das nostalgisch anmutende Cover hat mir gleich gut gefallen. So könnte Jakob da gesessen haben, während sein Großvater über neue Erfindungen nachdenkt. Jetzt ist sein Großvater lange tot und sein Vater ...

Das nostalgisch anmutende Cover hat mir gleich gut gefallen. So könnte Jakob da gesessen haben, während sein Großvater über neue Erfindungen nachdenkt. Jetzt ist sein Großvater lange tot und sein Vater liegt sterbend im Krankenhaus. Jakob kehrt nach langer Zeit in sein Elternhaus zurück und findet dort das Vermächtnis seines Vaters an ihn. Aufzeichnungen und Tonbänder, die den Aufstieg seines Großvaters in der Wirtschaftswunderzeit dokumentieren. Viele Erfindungen hat er umgesetzt, aber seinen großen Erfolg verdankt er dem Auber-Waschmittel. Er war gaz oben, dann verliert er plötzlich alles. Und immer wieder taucht der Name Bella auf. Wer ist diese Bella? Was hat sie mit dem Aufstieg Aubers vom kleinen Drogerieangestellten zum Grossindustriellen zu tun? Jakob reist nach Rio de Janeiro und findet Bella dort. Eine großartig erzählte Familiengeschichte, die sich so zugetragen haben könnte. Hat mir sehr gut gefallen.

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