Dieses Buch ist schwer zu ertragen
Inhalt:
Die kleine Liv lebt mit ihrem Zwillingsbruder Carl und ihren Eltern auf einer einsamen Halbinsel in Schweden. Als ihr Bruder bei einem Unfall im Säuglingsalter ums Leben kommt, wir Livs Vater ...
Inhalt:
Die kleine Liv lebt mit ihrem Zwillingsbruder Carl und ihren Eltern auf einer einsamen Halbinsel in Schweden. Als ihr Bruder bei einem Unfall im Säuglingsalter ums Leben kommt, wir Livs Vater immer sonderlicher, ihn plage große Verlustängste um seine verbleibende Tochter. Er geht so weit, als vermißt nach einem Bootsausflug zu melden, damit sie nicht die örtliche Schule besuchen muß. Auch seine Mutter bringt er um, da sie versucht hat „Ordnung“ in das Leben der Familie zu bringen. Liv führt ab diesem Zeitpunkt ein Leben im Verborgenen, ihr leben spielt sich hauptsächlich nachts ab …… bis es irgendwann zum großen Showdown kommt.
Meine Meinung:
Auf mich hat das Buch in weiten Teilen verstörend gewirkt, erleben wir die Handlung doch zu weiten Teilen direkt aus der Sicht von Liv und für sie ist das Leben das sie führt vollkommen normal, für den Leser aber hoffentlich nicht. Schon der erste Satz gibt einen passenden Geschmack auf das ganze Buch „Im weissen Zimmer war es dunkel, als mein Vater meine Großmutter umbrache“, ein erschreckend emotionsloser Satz für so ein Ereignis.
Liv lebt in einem Container, abgeschlossen von der Welt, auch ihre Mutter kann das Schlafzimmer aufgrund ihrer Fettleibigkeit nicht verlassen. Zusammen mit ihrem Vater sammelt sie Harz, um die neugeborene Schwester einzubalsamieren. Alls diese Dinge scheinen für Liv normal zu sein. Ich fand diese Beschreibungen schwer zu ertragen und habe mehrmals überlegt, dieses Buch nicht weiterzulesen. Aber es hat mich immer wieder gepackt. Irgendwann wurde mir klar, dass man in diesem Buch erleben konnte, wie ein Vater an dem Verlust seines Kindes zerbrach, sich mit einem Schutzwall von Dingen umgibt und immer weiter in seine Welt verschwindet.
Der Charakter des Vater wird sehr gut entwickelt, von dem jungen, attraktiven Mann hin zu dem Verrückten, zu dem er sich entwickelt. Liv erstaunt mit ihrer Bereitschaft, das Handeln des Vaters für normal zu halten. Aber woher soll sie auch wissen, dass sein Verhalten nicht normal ist?
Dieses Buch ist schwer zu ertragen, aber auch sehr fesselnd und zeigt, wohin ein Verlust einen Menschen bringen kann. Ein etwas anderer Thriller, die Handlung wird gut entwickelt und ist auf seine Art einfach anders. Man muß sich als Leser auf dieses Buch einlassen, um es ertragen zu können