Inhaltsangabe:
Mit großer Begeisterung proben Mia und ihr Schulchor für das alljährliche Schulfest, dass an Weihnachten stattfindet. Was der Direktorin allerdings ein Dorn im Auge ist und um Mia schnellstmöglich los zu werden, stellt sie kurzerhand einen neuen Musiklehrer namens Daniel ein. Dieser soll nun den Job von Mia machen. So einfach will Mia aber ihren Platz nicht räumen und fängt deshalb eine hitzige Debatte mit der Direktorin an. Allerdings geht dieser Schuss nach hinten los. Anstatt die Chorproben behalten zu dürfen, hat Mia stattdessen die fristlose Kündigung in der Tasche. Na toll und als ob dies nicht schon genug wäre, stirbt auch noch völlig unerwartet ihr über alles geliebter Vater. Nicht nur, dass Mia jetzt die Beerdigung planen muss, sie muss auch noch ihrer Zwillingsschwester Valerie, die in den Vereinigten Statten von Amerika lebt, Bescheid geben. Ein unangenehmer Anruf steht bevor, denn die Schwester haben seit Jahren gar keinen Kontakt mehr. Wie wird Valerie auf diese Nachricht reagieren? Wird sie zur Beerdigung kommen und wie wird das erste Aufeinandertreffen der beiden Schwestern sein?
Das Weihnachtslied ist der neue Roman von Angelika Schwarzhuber. Da ich winterliche bzw. weihnachtliche Romane sehr gerne lese, hat mich der Buchtitel sofort angesprochen und meine Neugierde geweckt. Der Klapptext tat auch noch sein Übriges dazu und ich wusste, dass ich diesen Roman unbedingt lesen muss. Ich muss dazu gestehen, dass ich noch kein Buch von dieser Autorin gelesen habe und so war ich doppelt gespannt darauf, ob meine Erwartungen erfüllt werden.
Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin konnte mich von Anfang an überzeugen. Während des Lesens merkte ich recht schnell, dass Angelika Schwarzhuber ihr Handwerk versteht, denn dieser Roman zog mich sofort in seinen Bann. Hier tauchte ich sehr gerne in Mias Geschichte ein und ab. Was mir natürlich bei diesen Charakteren nicht besonders schwer fiel. Ich fand sie allesamt authentisch und sehr gut dargestellt. Jede einzelne Figur bereicherte die Geschichte auf ihre eigene Art und Weise. Für mich ist es immer sehr wichtig, dass ich mich in die Personen hineinversetzen kann, um ihre Handlung nachvollziehen zu können und das war hier der Fall.
Die Handlung ist eine gefühlvolle Geschichte über eine Familie, die durch Streitigkeiten auseinandergerissen worden ist. Jedes Elternteil wohnt mit einer Tochter zusammen und nach all den Jahren verliert sich der Kontakt. Nach dem Tod des Vaters wird der Kontakt wiederhergestellt, aber die vergangenen Jahre zogen nicht spurlos an den Familienmitgliedern vorbei. Zuviel ungesagte Worte und zu viele Missverständnisse die ihnen den gemeinsamen Weg versperrten. Werden sie einen Weg finden, den sie gemeinsam gehen können? Ich fand sehr gut, dass Angelika Schwarzhuber den Roman aus zwei Erzählebenen geschrieben hat. Zum einen aus Mias und zum anderen Valeries Sicht und dadurch wurden ihre jeweiligen Gefühle brillant dargestellt. Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die von Familie, Freundschaft, Trauer, Wut, Liebe und Enttäuschung handelt. Was mich ein bisschen irritiert, ist der Buchtitel: Das Weihnachtslied. Das Lied hat zwar seinen Platz bekommen, aber meiner Meinung nach spielt es eine etwas untergeordnete Rolle. Was mich allerdings nicht im Geringsten stört, denn dieser Roman lebt von den emotionalen Tönen, die das Leben schreibt. Die Autorin hat hier eine sehr emotionale Geschichte kreiert, die von Anfang bis Ende sehr stimmig war. Ich könnte mir eine Fortsetzung sehr gut vorstellen.
Wer jetzt Lust auf die Spezialitäten dieser Geschichte bekommen haben sollte, der kann sie sehr gerne nachkochen bzw. nachbacken, Einige Rezepte befinden sich am Ende dieses Buches.
Das Weihnachtslied von Angelika Schwarzhuber war mein Debütroman, aber nach diesem gefühlvollen Einstieg wird es nicht der letzte sein. Nach diesem Buch habe ich eine neue Autorin gefunden, die mich begeistern konnte und in Zukunft werde ich sie und ihre Werke weiterhin im Auge behalten.
Dieses Buch gehört definitiv in die Weihnachtszeit, aber man kann es auch durchaus immer lesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung oben drauf.