Cover-Bild Der Henker von Hamburg
Band der Reihe "Historischer Kriminalroman"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 22.09.2022
  • ISBN: 9783740813611
Anja Marschall

Der Henker von Hamburg

Historischer Kriminalroman
Hinter den Kulissen der Hamburger Opernwelt begibt sich ein Henker auf einen mörderischen Rachefeldzug.

1899: Die gefeierte Sopranistin Carlotta Francini reist für eine Konzertsaison nach Hamburg. Während Hauke Sötjes Frau deren Gesang in der Oper lauscht, wird der Kommissar in die Nähe der Speicherstadt beordert. Ein Erhängter wurde in einem Baum gefunden – bei ihm ein Zettel mit der Aufschrift »schuldig«. Weitere Opfer lassen nicht lange auf sich warten, und sie alle haben eines gemeinsam: Sie kreuzten in der Vergangenheit Carlotta Francinis Weg .... .

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2023

Sophie, Hauke und ich im historischen Hamburg...

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Lang erwartet und endlich erschienen: Anja Marschalls 5. Band der Krimireihe um Hauke Sötje und seine Frau Sophie „Der Henker von Hamburg“. Gleich vornweg: man kann jedes Buch der Reihe einzeln lesen, ...

Lang erwartet und endlich erschienen: Anja Marschalls 5. Band der Krimireihe um Hauke Sötje und seine Frau Sophie „Der Henker von Hamburg“. Gleich vornweg: man kann jedes Buch der Reihe einzeln lesen, es sind in sich abgeschlossene Fälle. Aber ich persönlich nehme regen Anteil am Privatleben der Familie Sötje – vom Kennenlernen der beiden bis jetzt als Eltern der bald 2-jährigen Henriette – und da hilft natürlich die Reihenfolge!
Hamburg 1899: Sophie und Hauke sind im bürgerlichen und etablierten Leben der Hansestadt angekommen, sie haben eine große Wohnung, ein Kindermädchen und eine Köchin. Aber Sophie fühlt sich als Hausfrau und Mutter unterfordert, ihr fehlen die geistigen Anregungen, die Gespräche mit Hauke über seine Fälle, zu deren Lösung sie häufig beigetragen hat, während Hauke sie zur Zeit nur beschützen möchte. Sophie fühlt sich durch die herrschenden Konventionen eingeengt, „die Karriere ihres Mannes durch repräsentative Einrichtung“ zu fördern, kann doch nicht alles sein? So ist sie anfangs glücklich, dass die berühmte Opernsängerin Carlotta Francini sie als Vertraute wählt und viel Zeit mit ihr verbringen möchte – was wiederum Sophie in Gewissenskonflikte bringt, ob sie nicht Henriette dadurch vernachlässigt – und es deshalb vorsichtshalber Hauke nicht / zu wenig erzählt... Allerdings fallen Sophie (und uns LeserInnen) bald einige Ungereimtheiten in den Geschichten der Frau Francini auf...
Hauke hat drei Morde innerhalb kurzer Zeit aufzuklären, die anscheinend in irgendeiner Form zusammenhängen, aber wie und warum? Da einer der Ermordeten erhängt worden ist, bittet Hauke den preußischen Scharfrichter Friedrich Reindel um eine Expertise. „Mit seinem Zylinder auf dem Kopf, dem schwarzen Gehrock und dem Spazierstock, auf den er sich stützen musste, wirkte er fast wie ein vornehmer Herr aus dem Senat. Niemand, der ihm begegnete, ahnte, dass ein Henker das Haus am Neuen Wall besuchte.“ (S.168). Herr Reindel entpuppt sich als Mann mit hohem Berufsethos: “Wenn Sie mich fragen, spielte jemand Henker, der vielleicht ein wenig Wissen um das Handwerk besitzt, aber weder das Talent noch das Können. Ein Pfuscher.“ (S. 170)
Die Autorin beschreibt abwechselnd die Gefühle und Gedanken von Sophie und Hauke – und da beide miteinander „schmollen“ und sich nicht austauschen, sind wir Leser*innen klar im Vorteil – wir wissen einfach mehr...
Während sich Hauke mit Kriminalassistent Schröder (sympathisch, pfiffig) austauschen kann, steht Sophie mit ihren Gedanken allein da, denn „es war unschicklich, mortale Dinge dieser Art unter Frauen zu diskutieren.“ (S. 180)
Zum Inhalt will ich jetzt hier nichts weiter verraten, aber es bleibt bis zum Schluss hochspannend, denn mit einem dramatischen Show-Down erfahren wir die wahre Identität des Mörders – mit dem ich keineswegs gerechnet hatte...
Und wieder hat mich Frau Marschalls Schreibstil vollständig in seinen Bann gezogen, sie beschreibt Personen, Situationen, Umgebungen so bildhaft und anschaulich, dass ich immer das Gefühl hatte, ich sei Teil des Szenarios, so als hätte ich das Gästezimmer der Sötjes (sie haben bestimmt eines!) bezogen und würde sie auf ihren Wegen begleiten... Der Zeitkolorit wird wieder (wie in allen historischen Romanen der Autorin) vertieft durch kleine Zeitungsinserate / -artikel aus dem Jahr 1899, die den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind. Und mich haben als Hamburgerin natürlich die detaillierten Ortsbeschreibungen fasziniert oder z.B. der Bau des Dammtor-Bahnhofes!
Wieder einmal ein wunderbarer und spannender historischer Krimi, der leider nur einen Nachteil hatte: er war viel zu schnell durchgelesen! Und klar: ich kann ihn jedem nur weiterempfehlen und möchte Anja Marschall zurufen: Bitte weiter so!

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Selbstjustiz im alten Hamburg

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Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1899 in Hamburg und Kommissar Hauke Sötjes hat sich mit seiner kleinen Familie gut in der Stadt eingerichtet. Seine Frau fühlt sich aber noch nicht wohl in der Rolle ...

Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1899 in Hamburg und Kommissar Hauke Sötjes hat sich mit seiner kleinen Familie gut in der Stadt eingerichtet. Seine Frau fühlt sich aber noch nicht wohl in der Rolle der alleinigen Mutter und genießt daher die gemeinsame Zeit mit der gefeierten Sopranistin Carlotta Francini, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Stadt befindet und in Sophie eine Freundin gefunden hat. Die Stadt wird plötzlich aber auch von einer Serie von Morden überschattet, die den Eindruck erwecken, als ob jemand der Justiz ein wenig nachhelfen möchte und die Spuren der Opfer führen immer wieder zur berühmten Sopranistin. Was hat sie wirklich nach Hamburg geführt?

"Der Henker von Hamburg" ist mittlerweile der fünfte Band aus der Reihe um den Kommissar Hauke Sötje zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die vorherigen Teile hatten mir schon ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Die Autorin Anja Marschall erzählt die Geschichte wieder in ihrem temperamentvollen Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Mord gut aufgebaut und über die ereignisreichen Entwicklungen auf einem stets hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen haben mir die Weiterentwicklungen der Charaktere, die den Romanen um Hauke Sötje einen besonderen Charme verleihen. Die historischen Hintergründe wirken sehr gut recherchiert und bilden einen gelungen Rahmen für die gut konzipierte Geschichte. Es darf bis zum fulminanten Finale mitgerätselt werden, was die Tathintergründe und die Identität des Täters betrifft, und wahrscheinlich kann die gut nachvollziehbare Auflösung noch für Überraschungsmomente sorgen.

Insgesamt ist "Der Henker von Hamburg" die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit interessanten Protagonisten, einem spannenden historischen Hintergrund und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Hat mir sehr gut gefallen

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„Der Henker von Hamburg“ von Anja Marschall, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Zu Beginn findet man eine Karte von Hamburg ca. um 1895. ...

„Der Henker von Hamburg“ von Anja Marschall, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Zu Beginn findet man eine Karte von Hamburg ca. um 1895.
Hauptkommissar Hauke Sötje muss sich wohl oder übel in noble Garderobe zwängen, weil er mit seiner Frau Sophie in die Oper geht. Beruflich hat er von seinem Vorgesetzten schon einige Rüffel bekommen, weil er wie seine Untergebenen herumläuft. Gräfin von Bülow ist eine hochrangige Freundin der Familie und nimmt sich Sophies an, als Hauke gleich zu Beginn von der Oper erlöst wird. Dabei macht sie die Bekanntschaft von Carlotta Francini, dem aufgehenden Stern am Opernhimmel.
Derweil kümmert sich Hauke um Pastor Krause, der erhängt aufgefunden wird. Bei ihm wird ein Zettel mit der Aufschrift ‚schuldig‘ gefunden. Man kann sich keinen Reim darauf machen. Es gibt weitere Todesfälle und Zettel. Es dauert eine Weile bis Zusammenhänge gefunden werden. Der größte dabei ist Carlotta, die damit in den Fokus der Ermittler gerät. Da Sophie viel Zeit mit ihr verbringt, bekommt sie so Einiges mit, auch viele unschöne Dinge. Dadurch ist sie für Hauke am Ende doch eine große Hilfe.
Sophie und Hauke sind ein sehr schönes Paar, sie gehen liebevoll mit sich und ihrer kleinen Tochter um. Damals war ja die Frau nach ihrer Hochzeit verpflichtet, Hausfrau, Ehefrau und Mutter zu sein. Damit kommt Sophie nicht so wirklich klar. Sie hat schon bei der Aufklärung vorheriger Fälle geholfen, was ihr sehr gut gefallen hat. Nun ist sie zufällig wieder in eine Ermittlung gerutscht, die sie aus ihrem langweiligen Alltag herausholt. Zum Glück hat sie ein Kindermädchen und eine Köchin, damit zu Hause alles läuft. Trotzdem ist Hauke nicht begeistert über ihre häufige Abwesenheit. Er selbst gefällt mir auch als Kommissar sehr gut. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen und besonders fördert er Kriminalassistent Schröder, der ganz pfiffig ist.
Auch die anderen Charaktere sind gut herausgearbeitet mit ihren Ecken, Kanten und Macken.
Sehr interessant fand ich auch die Kapitelüberschriften, die aus Hamburger Zeitungen von 1899 stammten, ebenso die Informationen über die Neuerungen in der Polizeiarbeit.
Das Buch ist so toll und mitreißend geschrieben, dass sich quasi dabei war. Worum es bei den Morden ging, konnte ich bald erahnen, trotzdem war die Auflösung überraschend für mich und das Ende auch sehr traurig. Auch das Cover gefällt mir sehr gut.
Für mich war es das 1. Buch der Reihe und ganz sicher werde ich auch die Vorgänger lesen.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Carlottas Geheimnis

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„Der Henker von Hamburg“ von Anja Marschall ist der bereits der fünfte Band der historischen Krimiserie rund um Kommissar Hauke Sötje.

Klappentext:
1899: Die gefeierte Sopranistin Carlotta Francini reist ...

„Der Henker von Hamburg“ von Anja Marschall ist der bereits der fünfte Band der historischen Krimiserie rund um Kommissar Hauke Sötje.

Klappentext:
1899: Die gefeierte Sopranistin Carlotta Francini reist für eine Konzertsaison nach Hamburg. Während Hauke Sötjes Frau deren Gesang in der Oper lauscht, wird der Kommissar in die Nähe der Speicherstadt beordert. Ein Erhängter wurde in einem Baum gefunden – bei ihm ein Zettel mit der Aufschrift »schuldig«. Weitere Opfer lassen nicht lange auf sich warten, und sie alle haben eines gemeinsam: Sie kreuzten in der Vergangenheit Carlotta Francinis Weg …

Für mich war es nach Band 1 „Feuer in der Hafenstadt“ erst das zweite Buch dieser Serie. Ich war nach wenigen Seiten wieder heimisch mit den Protagonisten sowie der Zeitepoche, in der die Handlung spielt. Sehr angenehm ist, dass – auch wenn man nicht alle Vorgängerbände kennt – man keine gravierenden Wissenslücken verspürt. Es handelt sich stets um in sich abgeschlossene Fälle. Hie und da ist eine Information zu früheren Ereignissen eingestreut.

Anja Marschalls Schreibstil ist flüssig, stilmäßig und im Vokabular der damaligen Zeit angepasst. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Zu Beginn jedes Kapitels bietet ein kurzer Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1899 interessante Hintergrundinformationen zu Events, Vorkommnissen bzw. dem Preisniveau jener Zeit. Es wird generell im Roman ein sehr anschauliches Gesellschaftsbild mit vermittelt, insbesondere von der von Männern dominierten Arbeitswelt, und der Stellung der Frauen, die primär auf den Haushalt und die Kindererziehung zurückgedrängt wurden. Aber es wird auch der Blick auf so manche Neuerung gelenkt, sei es die Einführung von spurensichernden und Täter katalogisierenden bzw. identifizierenden Maßnahmen oder das Novum von Buffets bei gesellschaftlichen Empfängen. Zudem sind auch Inhalte bzw. Texte aus Wagner-Opern mit der Handlung verknüpft. Die historischen Fakten und wahren Persönlichkeiten, wie z.B. Friedrich Reindel, seinerzeitiger Scharfrichter, sind sehr geschickt mit der fiktiven Krimihandlung verwoben. Im Anhang findet man weitere Erläuterungen und Informationen zu den geschichtlichen Hintergründen. Nicht unerwähnt möchte ich die historische Karte von Hamburg um 1895 am Beginn des Buches lassen, sie bietet einen ausgezeichneten Überblick.

Der Fall an und für sich ist von Anfang an ziemlich rätselhaft. Es zeigt sich zwar bald, dass die Motive für die aktuellen Morde in Vergangenem liegen, doch es gibt lange nichts Greifbares. Dadurch, dass einerseits Sophie den Stand von Haukes polizeilichen Ermittlungen nicht kennt, andererseits er wiederum von ihren Unternehmungen mit Carlotta nicht laufend informiert ist, fügt sich erst so nach und nach eins zum anderen. Als Leser verfügt man jedoch über einen Wissensvorsprung und kann sich wunderbar eigenen Theorien und Vermutungen hingeben.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Hauke und Sophie. Sie sind ein sympathisches Paar, nunmehr verheiratet, und sie haben eine kleine Tochter. Hauke wird von seinem Vorgesetzten sehr geschätzt und hat sich zu einem anerkannten, modernen Maßnahmen aufgeschlossenen Kommissar empor gearbeitet. Sophie fühlt sich als Nur-Hausfrau und Mutter nicht wohl und unterfordert, einerseits da sie für die Haushaltsführung ja Personal hat, andererseits auch intellektuell eine Aufgabe bräuchte. Das Ermitteln reizt sie, sie ist neugierig und will den Dingen auf den Grund gehen, wenig zur Freude von Hauke, der sie lieber sicher im häuslichen Umfeld hätte. Sie entspricht jedoch nicht dem Frauenbild der damaligen Zeit, zu sehr strebt sie nach Selbstständigkeit. Nichtsdestotrotz sind auch die Nebenfiguren in einer Art und Weise charakterisiert, dass sie authentisch und lebendig wirken, egal ob es sich um Menschen aus dem einfachen Volk oder aus höheren Kreisen handelt.

„Der Henker von Hamburg“ hat mir sehr spannende, aber auch wissenserweiternde Lesestunden beschert. Es ist ein exzellent recherchierter Kriminalroman mit einer packenden Handlung voller überraschender Wendungen und Zusammenhänge, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Ein Mörder der sich zum Henker aufspielt

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"Also aber rate ich euch, meine Freunde: misstraut allen, in welchen der Trieb, zu strafen, mächtig ist!" (Friedrich Nietzsche)
Die weltbekannte italienische Sopranistin Carlotta Francini gastiert für ...

"Also aber rate ich euch, meine Freunde: misstraut allen, in welchen der Trieb, zu strafen, mächtig ist!" (Friedrich Nietzsche)
Die weltbekannte italienische Sopranistin Carlotta Francini gastiert für mehrere Vorstellungen im Hamburger Stadthaus. Sophie lernt die Sängerin nach der Wagner Aufführung kennen und sie spüren sofort eine freundschaftliche Verbindung zueinander. Hauke entkommt nur knapp dem anstrengenden Opernabend, da er zu einem Tatort gerufen wird. Ein erhängter Pastor, bei dessen Selbstmord er gar nicht so sicher ist. Erst ein Zettel mit dem Wort "Schuldig" gibt ihm den Hinweis, dass der Pastor ermordet wurde. Nachdem bei weiteren Toten durch Selbstmord ebenfalls diese Zettel gefunden wurden, ist sich Hauke sicher, ein Serienmörder ist hier am Werk. Eigenartig ist nur, dass es eine Verbindung zu Carlotta Francini gibt. Wer steckt wirklich hinter dieser Frau und warum ist sie in Hamburg?

Meine Meinung:
Wieder ein schönes Cover ziert den neusten Krimi von Kommissar Hauke Sötje. 3 Jahre sind inzwischen vergangen, Haukes Familie ist durch seine Position als leitender Hauptkommissar in der gehobenen Gesellschaft angekommen. Sophie versucht sich derweil mit ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter zurechtzufinden. Zu Beginn fiel ihr das noch leicht, doch langsam fehlt ihr eine Aufgabe. Den für die Küche hat sie eine Köchin und Henriette wird von einem Kindermädchen versorgt. Durch Gräfin von Bülow wird Sophie in die gehobene Gesellschaft Hamburgs eingeführt. Doch so richtig wohlfühlen tun sich beide nicht. Ich habe ebenfalls das Gefühl, dies nicht die richtige Gesellschaft für Sophie und Hauke, schließlich haben beide zuvor unter einfachen Verhältnissen gelebt. Da kommt die Frage der Sopranistin ihre ein wenig Hamburg zu zeigen, genau richtig. Doch warum besucht sie ausgerechnet ein Kinderheim und das Grab einer unbekannten Frau? Eigenartig ist nicht nur ihr Verhalten, sondern dass sie sich bestens in der Stadt auszukennen scheint. Welches Geheimnis verbirgt ihre neue Freundin vor ihr, sollte sie lieber Hauke davon erzählen? Der jedoch hat es gleich mit mehreren Morden zu tun, die erst alle als Selbstmord getarnt sind. Als allerdings die Ermittlungen sie in die Vergangenheit von Carlotta führen, bekommt Hauke ein ungutes Gefühl. Wer ist diese Person, mit dem sich seine Frau inzwischen angefreundet hat? Mit viel Liebe zum Detail beglückt uns die Autorin wieder mit dem neusten Krimi um Kommissar Sötje. Wie schon in den Krimis davor ziert auch hier wieder ein kurzer Zeitungsausschnitt ein jedes Kapitel. Dies überlässt sie jedoch nicht dem Zufall, sondern durchforstet dafür Zeitungsarchive, um die Passenden zu finden. Für Anja Marschall sind ihre Bücher eine Herzensangelegenheit, was man bei jedem Einzelnen zu spüren bekommt. Natürlich ist auch Haukes sechster Krimi spannend bis zu Ende, wer der eigentliche Täter ist. Inzwischen kenne ich alle ihre Bücher und bin jedes Mal von Neuem überrascht. Vor allem weil man ihre besondere Liebe zu Hamburg spürt, insbesondere was die Historie der Stadt anbelangt. Ich jedenfalls fühle mich immer in das Jahrhundert des Buchs zurückversetzt, was wir ihren großartigen Recherchen zu verdanken haben. Zum ehemaligen Seebär Hauke und seiner Familie fühle ich mich inzwischen extrem verbunden und ich hoffe, die Reihe geht weiter. Am Ende des Buchs bin ich überrascht, wohin sich dieser Fall entwickelt hat. Da wurden wir Leser wieder gehörig an der Nase herumgeführt. Unter anderem waren wieder die Charaktere hervorragend durchdacht und haben teils für viel Verwirrung gesorgt. Wer mehr über Hauke und Sophie erfahren möchte, der sollte unbedingt bei Band eins beginnen. Eine Krimireihe, die sich definitiv lohnt, weiterzuempfehlen. Von mir gibt es erneut 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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