Weitschweifig
Ein altes chinesisches Märchen neu interpretiert. Eine junge Frau wird von einem Minister zur Spionin ausgebildet. Das Land ist vom Krieg verwüstet und die Gefahr für einen neuen Überfall ist ...
Ein altes chinesisches Märchen neu interpretiert. Eine junge Frau wird von einem Minister zur Spionin ausgebildet. Das Land ist vom Krieg verwüstet und die Gefahr für einen neuen Überfall ist groß. Daher der Versuch, durch eine Konkubine die Pläne des feindlichen Königs auszuforschen. Das Mädchen verliebt sich natürlich in ihren Auftraggeber und er sich in sie. Aber im Gegensatz zu europäischen Märchen, sind die aus Fernost meistens etwas komplizierter. Es gibt mehr Grautöne, die Schattierungen sind ausgeprägter.
Während das Märchen meistens nach einigen Seiten zu Ende ist, hat dieses Buch 384 Seiten. Seiten die mit Text gefüllt wurden. Während die Geschichte nicht viel Neues bringt, ist die Art des Erzählens gar nicht im Stil eines Märchens. Sehr ausführlich bis in die kleinsten Facetten hat die Autorin das Märchen ausgeführt. Was an Qualität vielleicht für den einen oder anderen fehlt, wurde durch Quantität wett gemacht. Allein die Beschreibung von guten Manieren bei Hofe wurde in allen Einzelheiten millimetergenau beschreiben. Auch die Farbe von Kleidung, Beispiel: sie war nicht nur schwarz, nein sie hatte Farbe von frischer schwarzer Tinte.
Wenn dieses Ausführlichkeit fehlen würde, wäre das Buch nur halb so dick. Ob es dadurch besser würde, wage ich zu bezweifeln, denn es lebt von diesen Details. Der ruhige und langsam fließende Schreibstil passt einfach gut dazu.