wenn aus Spaß Ernst wird...
Da ich noch kein Buch von Anna Basener gelesen hatte, aber schon viel über die "0mma" gehört hatte, war ich sehr gespannt auf das Buch.
Aus der Leseprobe heraus erwartete ich eine leichte, ironische und ...
Da ich noch kein Buch von Anna Basener gelesen hatte, aber schon viel über die "0mma" gehört hatte, war ich sehr gespannt auf das Buch.
Aus der Leseprobe heraus erwartete ich eine leichte, ironische und vielleicht auch ein bisschen bissige Abrechnung mit den Gepflogenheiten des Adels.
In den ersten zwei Dritteln werden diese Erwartungen auch zu großen Teilen erfüllt. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen und ich habe mehrfach herzhaft gelacht.
Die Groschenromanschreiberin, die sich in die adelige Familie verirrt; der schwule Prinz, der sich nicht outen will, da er dann nicht erben kann; die wahnhaft nach einem Mann suchende Prinzessin; der Rosenzüchter, der lieber die Welt verbessern will: sie alle werden herrlich überzeichnet dargestellt und die unpassenden Begegnungen miteinander, wenn Adel und Ungeborene aufeinander treffen, sorgen für weitere heitere Momente. Und ich habe noch nicht die ältere Generation erwähnt.
Ohne spoilern zu wollen, muss ich allerdings vor den Wendungen warnen, die sich im letzten Drittel ereignen. Man sollte nicht prüde sein, wenn man das Buch mit einem guten Gefühl zu Ende lesen will. Es gibt einen Selbstmord, eine detailgetreue Beschreibung über das Ausnehmen eines Hirsches und mehrere harte Sex-Szenen, die ich in einem solch leichten Roman nicht erwartet hätte und die meinen Lesegenuss stark beeinträchtigt haben.
Ich vergebe trotzdem 3 Sterne, einfach weil der Rest des Buches so herrlich anders ist.