Gute Neuinterpretation von "Die Schneekönigin"
Schon lange hat Elvy ihr Herz an ihren besten Freund Erik verloren. Der ahnt davon jedoch nichts. Eines Tages geraten die beiden in einen Schneesturm und Erik ist von einer Sekunde auf die nächste verschwunden. ...
Schon lange hat Elvy ihr Herz an ihren besten Freund Erik verloren. Der ahnt davon jedoch nichts. Eines Tages geraten die beiden in einen Schneesturm und Erik ist von einer Sekunde auf die nächste verschwunden. Ein Jahr nach Eriks Verschwinden stirbt seine Großmutter, nachdem sie Elvy ihr größtes Geheimnis vermacht hat. Elvy weiß nun, wo sie nach Erik suchen muss und begibt sich auf eine lange, abenteuerliche Reise.
Sehr gut hat mir in der Neuinterpretation von der Schneekönigin „Froststerne 1 – Erinnere dich!“ der Autorin Anna Fleck gefallen, dass es sich dabei um eine Mischung aus Märchen und Fantasiegeschichte handelt. Wir treffen auf Wichtel, Tomte, Aelfar und weitere mystische Gestalten. Das gibt der Erzählung einen mythischen Touch.
Das Märchen „Die Schneekönigin“ habe ich stets als düster, bedrohlich und unbehaglich empfunden. Schon alleine die ewige Kälte, in der das Märchen spielt, und die bedrohliche Atmosphäre, haben mich abgeschreckt. Umso erstaunter war ich, dass ich das Hörbuch „Froststerne“ in seiner Grundstimmung als wesentlich heller, optimistischer und positiver empfunden habe. Das liegt zum Teil an der weiblichen Hauptfigur Elvy. Sie ist eine starke, mutige, optimistische und beharrliche Figur, die sowohl für Erik, sich und die Aelfar Simaja kämpft, aber auch für ihre Ideale, Weltsicht und Freiheit.
Das Erzähltempo der Geschichte nimmt stetig zu und Band 1 endet auf dem Höhepunkt der bisherigen Ereignisse. Dabei schafft die Autorin es, nicht nur einen einzelnen Cliffhanger am Ende zu platzieren, sondern alle Erzählstränge enden mit einem. Die Neuinterpretation ist als Trilogie angelegt, sodass wir noch einige Abenteuer mit Elvy und ihren Freunden bestehen werden.
Gelesen wird das Hörbuch von Nina Reithmeier, die ich für die optimale Besetzung halte, um uns durch Elvys Augen die Abenteuer miterleben zu lassen. Besonders beeindruckt hat mich, wie sie die Szene der sexuellen Annäherung interpretiert hat. Sie hat es perfekt geschafft, mir die Zerrissenheit der Figur mit den Gefühlen von Neugierde, Aufregung, Angst und Unsicherheit zu vermitteln.