Magische Rückkehr - besser als Band 1!
Ein Jahr. So lange ist es her, dass Ella in Atlantis war. Dass sie Aris gesehen hat. Sie kann die Zeit einfach nicht vergessen. Auf einer Urlaubsreise steht er plötzlich wieder vor ihr – und braucht ihre ...
Ein Jahr. So lange ist es her, dass Ella in Atlantis war. Dass sie Aris gesehen hat. Sie kann die Zeit einfach nicht vergessen. Auf einer Urlaubsreise steht er plötzlich wieder vor ihr – und braucht ihre Hilfe. Denn Atlantis steht ein Krieg bevor. Ella zögert nicht und stürzt sich ins Abenteuer. Aber die Lage zwischen ihr und Aris hat sich nicht geändert ... oder?
Die Fortsetzung hat mir noch eine Ecke besser gefallen als der Auftakt! „Meeresglühen – Wiedersehen in Atlantis“ hat mich verzaubert, mich wieder mitgerissen in diese magische, faszinierende, aber auch gefährliche Unterwasserwelt. Anna Fleck beschreibt Atlantis (und jetzt auch Pacifika) auf besonders eindrucksvolle Art, da steckt so viel Kreativität hinter, Detailreichtum ohne Langeweile und es erwacht wirklich vor meinem inneren Auge zum Leben. Die Wohnviertel, der Palast, die Vegetation, die Berge, die Boote und und und. Ich stell mir die Welt total schön und spannend vor und bin froh, quasi da gewesen zu sein.
Der Schreibstil ist spannend, aber dabei locker-leicht. Wir sehen alles wieder durch die Augen von Ella, die mittlerweile zwar ein bisschen älter, aber immer noch irgendwie Teenager ist. Sie ist sympathisch und witzig, mutig, nahbar und authentisch und in diesem Buch hat mich ihre innere Stimme, mit der sie oft Zwiegespräche hält, schon weniger gestört als in Band 1 (vielleicht kam es auch seltener vor?).
Aris ist wirklich ein supersüßer Love Interest. Gutaussehend, humorvoll, draufgängerisch, gleichzeitig aber so lieb und unschuldig und vor allem immer respektvoll. Es ist schön, sowas in Jugendbüchern zu lesen! Beide Charaktere – und ihre Liebesgeschichte – haben mich leider im Vorgänger nicht so ganz überzeugen können. Hier hat sich das geändert, sie sind mir wirklich ans Herz gewachsen, und auch wie sie zueinander stehen, hat mich berührt. Ich wünsche den beiden so sehr ein Happy End.
Mein heimlicher neuer Lieblingscharakter ist aber Creepy geworden – ohne Witz, wie putzig war dieser kleine Land-Oktopus bitte! Ich fand schon Freaky in Teil 1 super, aber dieser niedliche Knirps hier übertrifft das nochmal deutlich. Ich hoffe, dass er uns im letzten Band wieder begleitet.
Handlungstechnisch kam nochmal eine Schippe drauf, denn Ella kennt ja nun Atlantis und etwas Größeres musste her. Dabei sind der bevorstehende Krieg und die Konflikte, die dahinterstecken, definitiv überzeugend und die Reise der Protas ist von vielen spannenden, bedrohlichen Situationen geprägt. Man hat wieder nur wenig Zeit, zu Atem zu kommen. Ich wünsche mir (dann für Band 3) vielleicht noch mehr Tiefgang bzgl. der gesellschaftlichen Hierarchien und natürlich generell der Spannungen im Volk. Aber es ist eben auch eine Jugendbuchreihe und nicht wer weiß was für brutale, komplexe Adult-Fantasy (eine reine Feststellung, finde das gar nicht negativ!). Wenn man das weiß, kann man sich wunderbar darauf einlassen, und die Magie von Atlantis allein hält einen schon gebannt. Ich bin wirklich mehr als zufrieden mit der Entwicklung dieser Reihe und war ganz verzaubert von diesem zweiten Band.
Es ist also Jugend-Romantasy, die man aber auch wunderbar genießen kann, wenn man schon ein wenig älter ist. Ich habe die Reihe richtig ins Herz geschlossen und warte sehnsüchtig (und ungeduldig) auf das Finale! 4,5 Sterne.