Spannende Cold-Case-Ermittlungen
Nach einer beruflichen Auszeit tritt Hauptkommissarin Enna Andersen wieder ihren Dienst an. Von der neuen Stelle ist sie zunächst wenig begeistert. Denn sie soll eine neue Abteilung leiten, die sich mit ...
Nach einer beruflichen Auszeit tritt Hauptkommissarin Enna Andersen wieder ihren Dienst an. Von der neuen Stelle ist sie zunächst wenig begeistert. Denn sie soll eine neue Abteilung leiten, die sich mit alten, bisher ungelösten Fällen befasst. An ihre Seite gestellt bekommt sie einen degradierten Oberkommissar, eine frisch gebackene Kommissarin, ein neues Büro und jede Menge alte Fälle. Per Losverfahren entscheidet sich das Team schließlich dazu, das Verschwinden von Marie Hansen zu untersuchen. Das Mädchen befand sich damals auf einer Klassenfahrt auf der Insel Wangerooge und verschwand eines nachts spurlos. Die erneuten Ermittlungen scheinen zunächst in eine Sackgasse zu führen, doch dann ergeben sich tatsächlich erste Hinweise darauf, dass dieser Fall doch noch gelöst werden kann...
Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos. Denn man kann sich sofort mit der Hauptkommissarin Enna Andersen identifizieren und verfolgt deshalb gespannt, die Entstehung der neuen Abteilung. Die drei Charaktere, die nun gemeinsam an den alten Fällen arbeiten, sind sehr unterschiedlich und deshalb ist es für alle zunächst nicht einfach, sich mit der neuen Stelle und den Kollegen zu arrangieren.
Der Autorin gelingt es hervorragend, das Interesse an diesem neuen Team und dem Fall, der nun zu bearbeiten ist, zu wecken. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so lebendig beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Man kann sich deshalb ganz auf das Team und die Ermittlungen einlassen. Im Verlauf der Ereignisse erfährt man einiges aus dem Privatleben von Enna Andersen. Dieser Nebenstrang drängt sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern fügt sich harmonisch in den Krimi ein.
Man könnte meinen, dass ein alter Fall kaum Spannung bieten kann. Doch das ist definitiv nicht der Fall, denn man gerät relativ früh in den Sog der Ereignisse und wird dazu angeregt, eigene Ermittlungen anzustellen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn dieser alte Fall hat es in sich und hält einige Überraschungen bereit. Deshalb folgt man gespannt dem Geschehen und versucht, die Puzzleteilchen, die man während der Ermittlungen erhält, zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen. Die Spannung kann dabei nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigt zum Ende hin noch einmal enorm an. Denn dann überschlagen sich die Ereignisse regelrecht. Im großen Finale hat man zwar das Gefühl, dass einiges etwas zu glatt und reibungslos verläuft, doch das ist Jammern auf hohem Niveau.
Ein spannender Auftakt, zu einer Reihe, die hoffentlich bald fortgesetzt wird.