Cover-Bild Für dich soll's tausend Tode regnen
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 12.09.2016
  • ISBN: 9783570171554
Anna Pfeffer

Für dich soll's tausend Tode regnen

Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2016

Wenigstens im Sterben sind wir alle gleich

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Vor wenigen Wochen musste Emi mit ihrem Vater und ihrem Bruder von Heidelberg nach Hamburg ziehen. Die 15jährige kommt mit dieser Veränderung gar nicht gut klar, musste sie doch, neben ihrem alten Leben, ...

Vor wenigen Wochen musste Emi mit ihrem Vater und ihrem Bruder von Heidelberg nach Hamburg ziehen. Die 15jährige kommt mit dieser Veränderung gar nicht gut klar, musste sie doch, neben ihrem alten Leben, auch noch ihre beste Freundin Charlie in Heidelberg zurücklassen.

Genervt von allem und jedem, am meisten jedoch von ihrem Bruder Oliver, der scheinbar mit der neuen Situation hervorragend klar kommt, gibt Emi sich ihrem Hobby hin, den Menschen in ihrer Umgebung eine Todesart zu verpassen. Bei ihrem Bruder könnte sie es sich z. B. gut vorstellen, dass er bei einer Vollbremsung des Busses mit voller Wucht gegen den Vordersitz knallen und sich dabei das Genick brechen würde.

Als sie es eines morgens in der Schule dicke hatte, neben dem permanent nach Nikotin riechenden und Kaugummi kauenden Alex zu sitzen, setzt Emi sich auf einen anderen Platz. Es scheint jedoch so, als ob Eric - als einziger der Klasse - Anrecht auf genau diesen Sitzplatz hat, denn er beharrt darauf, dass Emi seinen Platz frei gibt. Leider hat er nicht mit Emis Sturheit gerechnet, sie bietet ihm die Stirn und weicht keinen Millimeter.

Im Chemieunterricht müssen dann ausgerechnet Emi und Erik ein Team für ein Experiment bilden, aus dessen Verlauf sich die Tatsache ergibt, dass die Schule anschließend einige Stücke des Mobiliars erneuern muss. Daraus wiederum ergibt sich, dass die Schulleitung die Beiden zu einem gemeinsamen Strafdienst verdonnert, bei dem sie an 8 Samstagen Graffitischmierereien an Hauswänden entfernen müssen.

Weder Emi noch Erik haben Lust darauf mit dem jeweils anderen den Samstag zu verbringen, und so kommt Emi auf die Idee, Erik vor eine Challenge zu stellen. Lehnt er es ab die Challenge zu machen, bricht er ab oder verliert er sie sogar, dann muss er Emis Strafdienst mit übernehmen. Erik kneift natürlich nicht und die Challenge für Emi folgt auf dem Fuße......und so reiht sich Challenge an Challenge. Langsam lernen sie sich näher kennen und stellen fest, dass sie gar nicht so verschieden sind.

Normalerweise erwähne ich Buchcover in meinen Rezensionen nicht, weil ich meine Lektüre in erster Linie nach dem Cover und dem Klappentext auswähle. Dieses Cover hat es jedoch verdient, gesondert erwähnt zu werden. Als ich das Buch ausgepackt habe, entschlüpfte mir ein „Wow“. Das Kreuz am oberen Rand, der Titel und der Totenkopf am unteren Rand sind leicht erhaben und der schwarze Hintergrund mit den angedeuteten kahlen Bäumen, den hilfesuchenden Händen, den Herzchen, Blümchen und Schlüsseln runden das tolle Bild ab. Hinzu kommt, dass die Seiten des Buches, genau wie eine Todesanzeige, mit einem schwarzen Rand umrahmt sind. Man kann sich also in etwa schon vorstellen, was einen im Buch erwartet.

Emi verbreitet eine düstere Stimmung. Das ist aber nichts außergewöhnliches für eine 15jährige Protagonistin, die sich mit Thanatologie beschäftigt und kuriose Todesarten und Todesanzeigen in einem schwarzen Buch sammelt. Jedem Menschen, der ihr auf die Nerven geht – und das sind viele – verpasst sie in Gedanken eine Todesart und sie macht da auch vor ihrer Familie nicht halt.

Für mich als Leser ist irgendwie klar, dass Emi gar nicht so negativ ist, wie sie vorzugeben scheint. Raue Schale, harter Kern, das trifft hier sehr genau auf Emi zu. Sie trägt diesen düsteren Panzer wie einen Schutzschild vor sich her, um nicht verletzt zu werden.

Auch Erik ist nicht das, was er zu sein scheint. Die Mädchen seiner Klasse vergöttern ihn und er ist der unangefochtene „Leitwolf“, der es jedoch niemandem erlaubt, hinter seine Fassade zu schauen.

Die ersten beiden Challenges fand ich persönlich nicht so gelungen, die 2. fand ich sogar ziemlich eklig. Aber nach und nach wurden die Challenges besser, witziger und die Geschichte bekommt ihre ganz eigene Dynamik. Neben Emi und Erik spielen noch Emis Vater und seine neue Lebensgefährtin Mara, Bruder Oliver, Freundin Toni und Feindin Luisa sowie Eriks Schwester Isabella eine große Rolle.

Natürlich ist das Ende vorhersehbar, aber bis die Beiden an diesem Punkt ankommen, wird Emi noch ein Geheimnisverrat angelastet und Erik muss sich in einem labyrinthartigen Keller beweisen.

Es handelt sich bei „Für Dich soll's tausend Tode regnen“ um ein Jugendbuch mit einer Altersempfehlung ab 12 Jahren. Für das Autorinnen-Duo Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit, die sich hinter dem Pseudonym „Anna Pfeffer“ verbergen, ist es ein Debüt auf dem Gebiet der Jugendromane.

Veröffentlicht am 24.10.2016

So sollte ein Jugendbuch sein!

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Cover:
Das quietsch-bunte Cover ist auf jeden Fall ein absoluter Hingucker. In Kombination mit dem Totenkopf und den schwarz umrandeten Seiten, wie bei einer Todesanzeige, aber gleichzeitig auch ein Stilbruch. ...

Cover:
Das quietsch-bunte Cover ist auf jeden Fall ein absoluter Hingucker. In Kombination mit dem Totenkopf und den schwarz umrandeten Seiten, wie bei einer Todesanzeige, aber gleichzeitig auch ein Stilbruch. Man kommt irgendwie auch nicht umhin öfters mal über den Buchdeckel zu streichen, denn der Text darauf ist auch noch hervor gehoben. Schon alleine wegen dem Cover hätte ich das Buch gekauft.

Meinung:
Hinter Anna Pfeffer verbergen sich die beiden Autorinnen Carmen und Ulrike. Der Roman ist komplett aus der Ich-Perspektive von Emi geschrieben. An keiner einzigen Stelle hat man gemerkt, dass der Roman von zwei Personen geschrieben worden ist. Das finde ich sehr beachtlich, weil ich mir das nicht ganz so einfach vorstelle.
„Für dich solls tausend Tode regnen“ ist kein 08-15-Jugendroman, der nach Schema F verläuft und alle gängigen Klischees erfüllt, aber es ein waschechter Jugendroman. Selten fand ich, dass ein Jugendroman so gut die Eigenschaften, Probleme, Wünsche und Träume, die für Jugendliche in diesem Alter so typisch sind, eingefangen hat. Ich habe mich kein einziges Mal beim Lesen bei dem Gedanken erwischt, dass ich irgendwas nicht authentisch fand. Ich gehöre mit 28 Jahren nicht mehr unbedingt zur Zielgruppe des Romans, aber ich konnte vor allem das Verhalten von Emi sehr gut nachvollziehen, auch wenn sie natürlich oft über die Stränge schlägt und wirklich manchmal verdammt ätzend sein kann. Die Kontinuität, mit der sie das aber macht, hat mich immer wieder staunen lassen. Das macht sie als Person auch authentisch.
So oft musste ich lachen über ihre Sprüche und ihre Schlagfertigkeit. Natürlich ist sie speziell, aber es steckt zum ersten Mal nicht irgendein schwerer Schicksalsschlag dahinter. Es ist nicht nur eine Tarnung, die dazu dient das schwache Mädchen dahinter zu verstecken, sondern sie ist wirklich so. Mir hat gut gefallen, dass sie aber trotz allem auch lernfähig ist und erkennt, dass ihr Verhalten vielleicht nicht immer ganz richtig ist und dass sie ihre Mitmenschen auch verletzten kann mit ihren Worten. Trotz ihrer aufkeimenden Gefühle für Erik, bleibt sie sich selbst aber treu und verfällt in kein übertriebenes, schmachtendes Mädchen, dessen Gedanken sich nur noch um den Kerl drehen. Zwischen beiden entwickelt sich eine gegenseitige Zuneigung in genau dem richtigen Tempo ohne unglaubwürdig zu werden.
Erik ist genauso ein spezieller Charakter und dadurch hat Emi in ihm auch den perfekten Sparring-Partner gefunden. Die Challenges der beiden waren schon nicht ohne und äußerst kreativ und spannend. Dadurch, dass man die Geschichte aber nur aus Emis Sicht liest, konnte ich Eriks Persönlichkeit aber nicht in Gänze greifen. Sympathisch war er mir trotzdem. 
Die Geschichte kommt nicht völlig ohne Stereotypen aus. Vor allem im Bereich der Mitschüler von Emi und Erik sind diese zu finden. Emis Vater und Emis Bruder fand ich auch recht anstrengend in ihrer Art, aber ich fand es auch bewundernswert, wie gut sie mit Emi umgehen konnten. Sie haben sich da wenig aus der Ruhe bringen lassen.
Zwischen Emi und Erik kommt es im letzten Drittel noch mal zu einem typischen Zerwürfnis, das ihre ganzen Gefühle füreinander in Frage stellt. Das Ende der Geschichte und die Auflösung des Konfliktes kamen mir ein bisschen zu schnell und dann war das Buch auch schon zu Ende. Ich hätte gerne noch ein paar Seiten gehabt.


Fazit:
Der Roman ist ein Paradebeispiel, wie ein Jugendroman sein sollte. Die beiden Autorinnen haben die Belange, Wünsche und Sorgen von Teenagern sehr authentisch und nachvollziehbar eingefangen und vermittelt. Mit Emi bekommt der Leser eine außergewöhnliche, unvergleichliche und vor allem schlagfertige Protagonistin, die man einfach ins Herz schließen muss.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.


Veröffentlicht am 20.09.2016

Für dich soll's tausend Tode regnen

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Rezension zu Für dich soll’s tausend Tode regnen

Titel: Für dich soll’s tausend Tode regnen
Autor: Anna Pfeffer
Verlag: cbj
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 12.09.2016
Isbn: 978-3570171554

Ich danke ...

Rezension zu Für dich soll’s tausend Tode regnen

Titel: Für dich soll’s tausend Tode regnen
Autor: Anna Pfeffer
Verlag: cbj
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 12.09.2016
Isbn: 978-3570171554

Ich danke dem Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe für das Übersenden des Rezensionsexemplars.


Inhalt:

Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen

Schreibstil:

Die Sprache ist genau auf den Ton der jugendlichen Leser abgestimmt, ohne in vulgäre Unterwelten abzutauchen. Der düstere aber auch humorvolle Charakter der Hauptfigur Emilia wird dadurch gut getroffen und wiedergegeben. Wie man der hinteren Umschlagklappe entnehmen kann, handelt es sich bei dem Pseudonym Anna Pfeffer um die beiden Autorinnen Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit. Ich hatte dies erst im letzten Drittel des Romans entdeckt und war positiv überrascht. Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte hatte ich das Gefühl, einen Text von zwei Autorinnen vor mir zu haben. Ihre Zusammenarbeit muss wirklich hervorgehoben werden. Das Sprichwort, dass viele Köche den Brei verderben würden, trifft hier in keinem Fall zu.

Story:

An sich wird hier nichts neues erzählt. Unbeliebtes Mädchen kommt nach einem Umzug in eine neue Schule und bleibt weiterhin unscheinbar, trifft dort auf den gut aussehenden und mysteriösen Klassenschwarm und die beiden können sich bis in den Tod nicht ausstehen. Als sie sich jedoch näher kennenlernen merken sie, dass der andere ja gar nicht so schlimm wie gedacht ist. Eine klassische Jugendbuchstory. Neu ist hier, dass das unverstandene Mädchen statt den üblichen Hobbys ein schwarzes Notizbuch mit sich herum trägt, in dem sie Zeitungsartikel zu den skurrilsten Unfällen mit Todesfolge sammelt. Was diesen Roman vor allem von den anderen seiner Art hervorhebt, ist der schwarze Humor der beiden Hauptfiguren, der eine wirklich angenehme Abwechslung darstellte.

Charaktere:

Hauptcharakterin Emilia, kurz Emi, ist mir sowohl positiv als auch negativ im Gedächtnis geblieben. Sie ist zum einen der unverstandene Teenager, der mit seinem Bruder und Vater ins verhasste Hamburg ziehen muss. An manchen Stellen wurden ihre Ausraster jedoch so auf die Spitze getrieben, dass ich ihr pubertäresVerhaltes kaum ertragen konnte. Da sich die eigentliche Zielgruppe dadurch wahrscheinlich angesprochen fühlt, werde ich einfach darüber hinwegsehen. Ich war mit Sicherheit auch nicht immer das perfekte Töchterchen. Auch ihre Art, sich bei jedem, der ihr über den Weg läuft (und nicht wie im Rückentext angegeben, jeder der ihr auf die Nerven geht) eine passende Todesart zu zuordnen konnte mich nicht immer erheitern. Ich mag ihre Andersartigkeit. Die nerdigen Außenseitiger haben mich schon immer angesprochen (und deswegen lese ich auch so viele Bücher in dem Stil), weil ich ja auch nie anders war. Man merkt ihr allerdings an, dass es oft nur ein Versuch ist, sich von ihrer eigenen Lebenssituation abzulenken. Doch wie man so schön sagt, findet man bei einer harten Schale oft einen weichen Kern.

Ich mochte Erik wirklich sehr. Die Autorinnen haben zum Glück nicht den typischen Bad Boy, der dringend umgekrempelt werden muss, aus ihm gemacht. Er ist genauso anders, wie Emi auch und das macht auch die Anziehungskraft der beiden aus. Genau wie bei Emilia sind es seine verkorksten Familienverhältnisse, die ihn so haben werden lassen, wie er jetzt ist. Die Einblicke in seine Vergangenheit und sein Leben hätten für meinen Geschmack noch mehr ausgebaut werden können.

Besonders hervorzuheben:

Ist die Gestaltung des Romans: Jede Seite enthält ähnlich einer Todesanzeige oder Trauerkarte, einen schwarzen Rahmen.

Zitat:

„Wenigstens im Sterben sind wir alle gleich“ - Seite 221

Fazit:

Eine unterhaltsame Jugendkomödie, von der man allerdings nicht all zu viel Tiefgang erwarten sollte. Dafür einiges an schwarzem Humor. Wem der eine oder andere pubertäre Ausbruch der Hauptprotagonisten nichts ausmacht wird auch als Erwachsener Freude an der Lektüre haben. Für die Zielgruppe (ab 12 Jahre) sehr zu empfehlen.

„Für dich soll’s tausend Tode regnen“ erhält 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Gute Unterhaltung mit schwarzem Humor

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Für dich soll´s tausend Tode regnen von Anna Pfeffer
erschienen bei cbj

Zum Inhalt

Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr ...

Für dich soll´s tausend Tode regnen von Anna Pfeffer
erschienen bei cbj

Zum Inhalt

Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist ein Traum! Es ist bunt gestaltet und beinhaltet viele Kleinigkeiten, die es zu entdecken gilt. Der Buchschnitt ist grau gehalten, die einzelnen Seiten haben etwas von einer Traueranzeige. Man sieht schon hier ganz deutlich, dass der Tod dein ständiger Begleiter ist… Die Story ist in der ersten Person geschrieben und hat sich dadurch schon einen Pluspunkt bei mir erarbeitet ;)
Emi ist die Neue an der Schule und hat es nicht leicht. Dies liegt aber nicht nur allein an ihren Mitschülern, denn auch der Teenager steht ihrem neuen Leben nicht gerade positiv gegenüber. Das Wort „beschissen“ fällt zum Beispiel auf den ersten Seiten sehr oft. Emi macht sich ungewöhnlich viele Gedanken über den Tod anderer Leute und beschäftigt sich auch intensiv mit diesem Thema, was auf mich stellenweise schon ziemlich makaber wirkte. Doch damit nicht genug: sie besitzt außerdem ein ominöses schwarzes Buch, in das sie keine bunten Zeichnungen malt…
Ihr zwei Jahre älterer Bruder Oliver ist da doch etwas positiver gestimmt und macht das beste aus der neuen Situation. Klar, dass die beiden nicht unbedingt die besten Freunde sind ;)
Toni ist Emis einziger Kontakt in der Schule. Die ziemlich kleine Japanerin redet ohne Luft zu holen und machte auf mich einen sympathischen Eindruck.
Erik ist natürlich der „Böse“ in dieser Geschichte. Seine erste Begegnung mit Emi ufert in einen verbalen Schlagabtausch aus, der mich stellenweise sehr grinsen ließ.

Das Autorenduo hinter dem Pseudonym Anna Pfeffer konnte mich mit ihrem Jugendroman Für dich soll´s tausend Tode regnen gut unterhalten. Die Sprache ist sehr jugendlich gehalten, was für die angegebene Altersempfehlung äußerst passend gewählt wurde. Aber auch mir als etwas älterem Leser gefiel der Schreibstil gut. Es wirkte zu keiner Zeit übertrieben oder gestelzt. Etwas langatmig empfand ich die Challenges, die sich Emi und Erik immer wieder gegenseitig stellten. Doch die feinen Nuancen zwischen den Zeilen und die daraus resultierende Message gefielen mir umso besser. Wer auf schwarzen Humor steht, ist hier genau an der richtigen Adresse. Das Ende des Buches ist äußerst passend und stimmig. Ich vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Zum Autor

Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit, die beiden Autorinnen hinter dem Pseudonym Anna Pfeffer, sind seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in Wien befreundet. Schon damals entwarfen sie Geschichten, die aus Lehrern paranoide Agenten und aus Mitschülern tragische Helden machten. Heute leben sie in Hamburg und Wien, sind zusammen 71 Jahre alt, haben zwei Männer, sechs Kinder und einen Hund und schreiben noch immer zusammen. „Für dich soll’s tausend Tode regnen“ ist ihr erster Jugendroman.


ab 12 Jahren
320 Seiten
ISBN 978-3-570-17155-4
Preis: 14,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 14.09.2017

Skuril, anders aber trotzdem nur eins von vielen

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Die Idee klang witzig und ich war grad so in Schwung und hatte Liebe ist was für Idioten wie mich abgeschlossen (was mich so positiv überraschte), dass ich einfach in diesem Genre weiterlesen wollte. Leider ...

Die Idee klang witzig und ich war grad so in Schwung und hatte Liebe ist was für Idioten wie mich abgeschlossen (was mich so positiv überraschte), dass ich einfach in diesem Genre weiterlesen wollte. Leider konnte mich das Buch nicht ganz so überzeugen…

Für dich soll’s tausend Tode regnen von Anna Pfeffer

Verlag cbj
Genre Kinder-/Jugendbuch
Erscheinungstermin 12.09.2016
Seitenanzahl 320
ISBN 978-3-570-17155-4
Mehrteiler nein
Preis 14,99 €
Altersfreigabe ab 12 Jahren

Skuril, anders aber trotzdem nur eins von vielen

Inhalt

Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen … (Quelle: randomhouse.de)

Meine Meinung

Das Cover sprach mich relativ schnell an. Es ist witzig, aufwendig und passt sehr gut zum Klappentext. Zum Gesamtinhalt des Buches naja, irgendwie schon, aber nicht zwingend.

Doch kommen wir zum Inhalt. Emi ist ein wenig speziell, wenig angepasst, negativ und hält vom Umzug in die neue Stadt rein gar nichts. So weit kann ich das ja noch nachvollziehen. Sie ist halt ein Teenager in voller „Blüte“. Ich habe selber einen zuhause und kann da, denke ich, gut mitsprechen, wenn es um Gemütsschwankungen und -wallungen geht. Emi ist aber nicht nur pubertär, sie denkt sich Todesarten für ihre Mitmenschen aus, bevorzugt für jene, die sie nicht leiden kann. Zudem führt sie eine Art Todesbuch mit sich, in dem sie Zeitungsartikel über seltsame Todesarten sammelt. Ein wenig skuril sicher, aber ich vermute, diese Faszination am morbiden bzw. am Tod liegt im frühen Tod ihrer Mutter.

Als ihr Vater nun nicht nur nach Hamburg zieht, also weit weg von ihrer einzigen Freundin, sondern auch noch eine neue Frau ins Leben der Familie bringt und ihr Bruder, den man durchweg als positiven Menschen beschreiben könnte, ihr nicht mal zur Seite steht, bricht Emis halbwegs heile Welt endgültig zusammen.

Sie legt sich daraufhin mit Erik, den Mitschüler, den alle respektieren oder verehren, an und beide treiben ihre Machtspiele so weit, dass es fast zu einem Schulverweis kommt. So müssen sie gemeinsam Strafarbeit ausrichten. Natürlich bleibt es nicht dabei und so artet es ihr Machtkampf in einen Wettstreit aus, der sie einander überraschender Weise näher bringt, als sie dachten.

Zwar ist das Buch ansich recht flüssig geschrieben, aber was am Anfang noch witzig und originell erschien – die Todesarten, die sich Emi vorstellte in Klammern geschrieben – das artete schnell in etwas aus, dass ich überlesen habe, damit ich im allgemeinen Lesefluss nicht gestört wurde. Ab einem gewissen Punkt war es eher störend als witzig, was ich sehr schade finde. Hier hätte man vielleicht eine andere Lösung für die Darstellung und Einbringung in die Geschichte suchen sollen.

Desweiteren muss ich gestehen, dass ich jetzt kurz nach dem Lesen nicht mal mehr weiß, worum es im Einzelnen ging. Die Geschichte war im Grunde so belanglos, dass sie nur teilweise hängen geblieben ist. Schade eigentlich. Für mich eindeutig verschenktes Potential.

Fazit

Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt muss. Leichte Lektüre für zwischendrin, auch wenn es nicht so wirkt. Leider nicht sehr nachhaltig. Daher gibt es von mir nur 3,5 Sterne.