Cover-Bild Die Duftapotheke (2). Das Rätsel der schwarzen Blume
(21)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 21.09.2018
  • ISBN: 9783401603605
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Anna Ruhe

Die Duftapotheke (2). Das Rätsel der schwarzen Blume

Claudia Carls (Illustrator)

Luzie Alvenstein hat ein Geheimnis: Tief unter ihrem Haus gibt es ein verstecktes Zimmer – die Duftapotheke! Doch eines Tages ist ausgerechnet das Meteorpulver, die wichtigste Zutat für die magischen Düfte, verschwunden. Dabei wollte Mats doch seinen Vater von der Wirkung des lieblosen Duftes befreien! Auf der Suche nach dem Dieb reisen Luzie und ihre Freunde bis nach Amsterdam. Dort bekommen sie Hilfe von einem verschrobenen Blumenzüchter – und von einem Mann, der gar nicht mehr leben dürfte. Können sie das Meteorpulver zurückerlangen und so gemeinsam die Duftapotheke retten?
Mit extra Duftplan-Poster!

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2018

Farbenfrohe Settings, mutige Protagonisten und ein Fingerzeig auf sensible Nasen

0

Allgemein:
Ein weiteres Abenteuer rund um die Duftapotheke, deren Inhalte so gar nichts mit dem handelsüblichen Parfüm zu tun haben, erschien im September diesen Jahres beim Arenaverlag. Die Autorin Anna ...

Allgemein:
Ein weiteres Abenteuer rund um die Duftapotheke, deren Inhalte so gar nichts mit dem handelsüblichen Parfüm zu tun haben, erschien im September diesen Jahres beim Arenaverlag. Die Autorin Anna Ruhe schickt die Dreizehnjährigen Luzie und Mats, sowie Luzies fünfjährigen Bruder Benno nach Holland. Denn das Meteorpulver, die geheime Zutat, die den Düften ihre magische Wirkung verleiht, ist verschwunden. Noch dazu möchte Luzie Mats helfen, seinen Vater von einem „Ewigen Duft“ zu befreien. Es erwartet sie eine Reise voller Erinnerungen an den vorherigen Duftapotheker Daan de Bruijn und eine Bewährungsprobe ihrer Freundschaft..

Mein Bild:
Ich habe das Buchpaket fast ehrfürchtig ausgepackt, denn das Cover ist erneut mit so viel Liebe gestaltet. Meine Freude kennt bei solchen Buchdeckeln kaum Grenzen. Die Illustratorin Claudia Carls bleibt ihrer Grundlage treu, so dass der zweite Band in seiner farbenfrohen Gestalt zum Ersten passt und genauso schimmert. Auch die schwarz/weiß – Zeichnungen im Inneren des Buches sind wahre Kunst. Blumen ranken sich um einzelne Seiten, ebenso wie handgeschriebene Briefe und Szenen aus der Geschichte. Ich bin nach wie vor hin und weg!

Und da war ich wieder für kurze Zeit in der Villa Evie, in der die Familie Alvenstein ihr Leben gestaltet, aber nur die Kinder und Nachbarin Hanne von der darin versteckten Duftapotheke wissen. Anna Ruhes Schreibstil ist unverändert leicht, humorvoll und manchmal sogar dramatisch, so dass ich der Altersempfehlung des Verlages von 10 Jahren nur zustimmen kann. Luzie Alvenstein führt mich mit ihrer Ich-Perspektive durch die Geschichte und ist an den bisherigen Erlebnissen definitiv gewachsen.
Denn ihr ist nun bewusst, dass sie selbst Dinge verändern kann. Jedoch zweifelt Luzie an ihrer Begabung eine gute Duftapothekerin zu werden. Eine ganz und gar menschliche Eigenschaft, denn wer zweifelt nicht einmal an sich selbst? Und trotzdem ist beim Lesen von Anfang an sichtbar, dass Luzies Näschen mehr wahrnimmt als der Otto-Normalverbraucher.

Und genau hier kommen meine liebsten Beschreibungen ins Spiel. Ich ließ mich entführen in würzige, blumige oder erinnerungsschwangere Duftnoten, die förmlich vor mich hin wabberten. Langweilig wurde mir diese Thematik nie, denn neue Düfte mit anderen Wirkungsweisen gesellten sich dazu.

Doch nicht nur neue Düfte, nein, auch einige Settings und Protagonisten waren neu, die den Plot abwechslungsreich gestalteten und einige Überraschungen bereit hielten. Das bedeutete aber auch, dass sich nicht viel in der Duftapotheke selbst abspielte und daher fehlte mir das wunderbare heimelige Gefühl, dass diese Location ausstrahlt. Mir halfen das von den Kindern besuchte Gewächshaus in Größe eines botanischen Garten und der schwimmende Garten in Form eines Hausbootes nur teilweise darüber hinweg.

Frei nach dem Motto „Nicht ist so wie es scheint“ erkennen Luzie, Mats und Benno, dass nicht alles berechenbar ist und Konsequenzen folgen können. Das gefiel mir gut, schließlich sind die Drei noch Kinder. Apopo. Mir fiel übrigens auf, dass erst einige Wochen seit dem Einzug in die Villa Evie und dem damit verbundenen Abenteuer vergangen waren und es im jetzigen Buch kein einziges Wort zum Thema „Schule“ aufkommt. Ich meine, der Sommer war vorbei, der Herbst hat begonnen, Luzie und Benno müssen ja irgendwo zur Schule gehen und normalerweise beschäftigt es doch Kinder, wenn sie auf eine neue Schule gehen müssen. Oder? Wurde dieser Blickwinkel vergessen? Für die jungen Leser unter uns ist das sicherlich halb so wild, für mich dennoch ein Manko.

Nichtsdestotrotz liebte ich die detektivischen Herausforderungen, die Luzie, Mats und Benno gemeinsam meisterten. Mit einem Augenmerk auf Benno, der so Zucker ist, dass man ihn knuddeln möchte. Spielerisch geht er jede Situation an, kein Wunder, er ist ja erst 5 Jahre alt. Soll er Stift und Papier holen, bringt er eben Buntstifte und Malblock, ist doch logisch. Ich hatte so viel zu schmunzeln.

Doch nicht nur Benno war ein Highlight, ebenso einer der neuen Nebendarsteller, Friedrich Blüm. Seine Beschreibung erinnerte mich an den älteren Herrn aus dem Pixarfilm „Oben“. Weiterhin widmete sich die Autorin ausgiebig dem, ich nenne es mal, Zentrum des Bösen. Die sogenannten „Ewigen“ sind von ihrer kühlen und altertümlichen Art her sehr gelungen und würdige Gegner im Kampf um die Zukunft der Duftapotheke.

Alles im allem reißt „Das Rätsel der schwarzen Blume“ vor allem nach den ersten 100 Seiten mit (und auch die Blume spielt dann erst wirklich eine Rolle) und endet mit einem runden Abschluss ohne Cliffhanger. Eine Storyline, die in Bewegung bleibt, logisch aufgebaut ist und kleine Rückblenden zum 1. Band zeigt. Ich empfehle trotzdem „Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft“ vorab zu lesen.

Fazit:
Für kleine Detektive und große Detailliebhaber! Ein 2. Band, der sich nicht auf der vorherigen Geschichte ausruht und mit neuen Inhalten glänzt. Lasst euch von tollen Plottwists überraschen! Auch wenn mir lieb gewonnene Aspekte des 1. Bandes fehlten.