Absolutes Jahreshighlight und ein neues Lieblingsbuch!
Erinnert ihr euch daran, wie ich euch in meiner »Hold Me« Rezension erzählt habe, dass es mein neues Lieblingsbuchder Autorin ist und auch, dass ich glaube, dass diese Reihe eine absolute Herzensreihe ...
Erinnert ihr euch daran, wie ich euch in meiner »Hold Me« Rezension erzählt habe, dass es mein neues Lieblingsbuchder Autorin ist und auch, dass ich glaube, dass diese Reihe eine absolute Herzensreihe wird? Tja, »Stay Here« hat mein Herz so krass für sich eingenommen, dass »Hold Me« sich den Lieblingsbuch-Titel jetzt entweder teilen oder ihn an »Stay Here« abgeben muss. Und der Part mit der Herzensreihe? Einfach doppelt und dreifach JA! Ich habe dieses Buch angefangen zu lesen und war innerhalb kürzester Zeit so tief in der Geschichte drin. Die Autorin schafft es einfach, die Gefühle so nah und echt rüberzubringen, dass man wirklich von der allerersten Sekunde an absolut mitfühlt und das, was man liest, sofort etwas mit einem macht. Da ist während des Lesen nicht nur einfach dieses Verstehen, warum die Charaktere so denken und besonders fühlen, wie sie es eben tun. Sondern man fühlt selbst komplett mit. »Stay Here« ist die Sorte Buch, bei der man sich wünscht, dass es bitte niemals endet, weil man genau weiß, dass der Zeitpunkt, an dem man bereit ist, die Charaktere gehen zu lassen, niemals kommen wird. Und es ist die Sorte Buch, bei der man während des Lesens alles um sich herum vergisst.
Ich glaube, mitunter ein Grund dafür, dass ich bei diesem Buch so ganz besonders intensiv mitgefühlt habe, ist die Tatsache, dass Schmerz, Verlorenheit und Traurigkeit eine Weile sehr stark überwiegen beim Lesen. Und das hat sich so schwer angefühlt, aber auf gar keine negative Art und Weise, sondern eben zum einen auf eine mitfühlende und zum anderen auf eine Weise, die zeigt, wie unglaublich greifbar und authentisch die Autorin schreibt. Weil das, was man liest, so tief geht, dass man selber diese Schwere auf dem Herzen verspürt. Und es gibt nichts Schöneres, als wenn Bücher sich beim Lesen eben nicht anfühlen wie Worte auf Papier, sondern so echt, dass sie tief in einem drin etwas bewegen und ihre Spuren dort so hinterlassen, dass die Geschichte auch lange nach Beenden noch nachhallt.
Mir ist es in »Stay Here« unglaublich leichtgefallen, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und besonders Rayne ist eine Protagonistin, in deren Gedanken- und Gefühlswelt ich mich sehr schnell zurechtgefunden, die ich wahnsinnig gut verstanden und zu der ich mich innerhalb kürzester Zeit absolut verbunden gefühlt habe. In jedem Kapitel aus ihrer Sicht steckt so unglaublich viel Schmerz, dass es unmöglich ist, dass einem das eigene Herz während des Lesens nicht Stück für Stück immer ein bisschen mehr bricht, weil alles einfach irgendwie wehtut und weil man sich so sehr wünscht, man könnte ihr zumindest einen Teil des Schmerzes nehmen. Neben dem Schmerz ist da auch so viel Trauer, Traurigkeit, Verloren- und Unsicherheit. Und auch Einsamkeit. Aber soll ich euch sagen, was ich dabei am beeindruckendsten finde? Dass ich trotz all dieser Gefühle das Wort "Hoffnung" am allermeisten mit Rayne und ihrer Geschichte verbinde. Weil man sie hier dabei begleiten darf, wie sie sich selbst wiederfindet - oder vielleicht überhaupt erst richtig findet. Wie sie ihren Weg findet. Wie sie beginnt, zu erkennen, was sie sich für ihr Leben wünscht, wofür ihr Herz wirklich brenntund vor allem, was sie wirklich glücklich macht. Und das Schönste daran ist, dass man bei den all den kleinen Schritten raus aus der Verlorenheit und weg vom Schmerz dabei sein darf. Ich liebe es, dass Rayne ein Charakter ist, der einem zeigt, wie wichtig und richtig es ist, sich für sich zu entscheiden. Dass am Ende der Verlorenheit und der Hin- und Hergerissenheit irgendwo immer dieses absolut richtige Gefühl auf einen wartet, wenn man sich erlaubt, wirklich einmal auf das zu hören, was das eigene Herz sagt. Und vor allem, dass es immer Hoffnung darauf gibt, dass auch nach den dunkelsten Tagen irgendwann die Sonne wieder scheinen wird.
Und Easton? In Easton muss man sich im Laufe der Geschichte einfach selbst verlieben - das geht gar nicht anders. Auch er hat sich beim Lesen so unglaublich echt, greifbar und nah angefühlt und auch bei ihm konnte ich seine Gedanken und Gefühle so, so gut verstehen und nachempfinden. Ich liebe es, dass er in seinem Leben etwas gefunden hat, für das er absolut brennt, dass die Musik so eine große und wichtige Rolle für ihn spielt und dass man genau das aus jeder Zeile hier herauslesen kann. Und ich liebe auch, dass er ebenfalls ein Charakter ist, von dem man etwas ganz, ganz Wichtiges lernen kann. Denn während man als Leser:in deutlich sehen kann, was in ihm steckt, worin er wahnsinnig gut ist und dass er wirklich dafür geboren wurde, Musik zu machen, sind da bei ihm starke Zweifel und Unsicherheiten, die nach und nach immer mehr sichtbar werden. Umso schöner ist es, dass man auch ihn dabei begleiten darf, wie seine Zweifel immer und immer leiser werden. Wie er es schafft, wirklich zu erkennen, dass er gut genug - mehr als gut genug - in dem ist, was er tut und dass er beginnt, an sich zu glauben. Ich habe das sehr geliebt, weil man - genau wie bei Rayne - so vieles, was er im Laufe der Geschichte sehen und erkennen lernt, beim Lesen auch auf sich beziehen und einiges davon für sein eigenes Leben aus diesem Buch mitnehmen kann. Rayne und Easton sorgen dafür, dass man sich in vielerlei Hinsicht weniger alleine und dafür so viel mehr und besser verstanden fühlt. Und wenn das alleine nicht schon Grund genug dafür ist, dieses Buch so zu lieben, wie ich es getan habe und immer noch tue, dann weiß ich auch nicht.
Die Liebesgeschichte ist einfach alles. Ich liebe es, dass zwischen Rayne und Easton zuerst ihre Freundschaft existiert, weil dank dieser Freundschaft von Anfang an schon so eine krasse Vertrauensbasis und diese ganz besondere Verbindung zwischen ihnen ist, die es einem so wunderbar leicht macht, das zwischen ihnen sehr schnell sehr stark zu fühlen und sich vor allem im Laufe der Geschichte dann langsam mit den beiden gemeinsam zu verlieben. Die Autorin erzählt einen kleinen Teil der Geschichte der beiden durch Chatverläufe und ich habe alles daran geliebt, weil auch, wenn man nicht von Anfang an dabei ist, bekommt man durch ihre Chat-Gespräche das Gefühl, die beiden schon so viel länger auf ihrem Weg zu begleiten und sie und ihre Beziehung zueinander schon viel besser zu kennen. Und das wiederum hilft so dabei, zu verstehen und vor allem zu fühlen, was da Besonderes zwischen ihnen ist und warum es für beide so unglaublich wertvoll und kostbar ist, den anderen in ihrem Leben zu haben.
Ich habe es geliebt, was die beiden füreinander sind, was sie füreinander werden und was sie einander geben - mal abgesehen von ihren Gefühlen füreinander. Dass sie an den jeweils anderen glauben. Dass sie sehen, was und wie viel im jeweils anderen steckt und wie sie sich gegenseitig unterstützen, sich Mut machen und sich aufbauen - nicht nur, weil sie spüren, dass der andere diese Worte gerade hören muss, sondern weil sie zu 100% an das glauben, was sie sagen und den anderen eben wirklich genau so sehen. Ich habe es geliebt, dass man so gut nachvollziehen kann, warum der Übergang von Freundschaft zu Beziehung ein nicht so leichter Weg für die beiden ist und Sorgen und Ängste mit sich bringt, weil man eben von Anfang an einfach spüren kann, wie wichtig die beiden einander sind und wie sehr sie einander im Leben brauchen. Warum da dann eben diese Angst ist, das zu verlieren. Und warum man eher bereit ist, weniger zu haben als das, was man sich von Herzen wünscht, als für eine kurze Weile mehr und dann irgendwann vielleicht gar nichts mehr zu haben. Ich habe es geliebt, dass Easton ihre Zuflucht und ihr Safe Space ist. Dass ihre Verlorenheit absolut perfekt damit verbunden worden ist, dass er sich nach einem sicheren Hafen für sie anfühlt, sie sich bei ihm ein bisschen weniger verloren und alleine fühlt. Dass sie sich bei ihm fallenlassen kann. Und dass er ihr Halt, ihre Sicherheit und ihre Geborgenheit in einer Zeit ist, in der sie all das am allermeisten braucht. Generell habe ich geliebt, wie die beiden einander ergänzen. Und dass dort, wo beide ihre größten Zweifel haben und einfach nicht schaffen, zu sehen, was in ihnen steckt, der jeweils andere da ist und dafür doppelt daran glaubt. Die beiden zusammen haben mir einfach das gesamte Buch über ein unglaublich schönes, warmes und hoffnungsvolles Gefühl gegeben und ich finde es unfassbar toll, dass die Freundschaft der beiden auch dann noch weiterhin bestehen bleibt, als mehr draus wird, weil diese Kombination aus beidem das Ganze irgendwie nochmal stärker, intensiver und so viel schöner gemacht hat.
Genau wie auch schon der erste Band, ist »Stay Here« wieder ein absolutes Highlight! Abgesehen davon, dass dieses Buch einfach trotz der Schwere und des Schmerzes so hoffnungsvoll, wohltuend und heilend ist, habe ich es auch geliebt, dass diese Geschichte irgendwie denen gewidmet ist, die sich noch etwas verloren fühlen, ihren Weg noch nicht gefunden haben und noch nicht wissen, was genau sie sich für ihr Leben wünschen. Denen, die vielleicht einen Umweg - oder mehrere Umwege - gehen, bis sie wissen, wolang es geht. Denen, die noch am Ausprobieren sind. Und all denen, die ihren Weg finden, indem sie eben erst einmal herausfinden, welche Dinge nichts für sie sind und wofür sie eben nicht brennen.
Ich habe den Anfang, das Ende und alles dazwischen geliebt. Das Ende hat sich wunderbar rund und stimmig angefühlt und dieses Buch hat mich mit einem unglaublich schönen, glücklichen und erfüllten Gefühl zurückgelassen. Und es hat mit allem, was es ist, mit allem, wofür es steht und besonders mit allem, was es mir während des Lesens gegeben hat, noch einmal ganz deutlich gemacht, dass es hier ganz großes Herzensreihe-Potenzial gibt!