Ein echtes Wohlfühlbuch mit Familienachforschung, kulinarischem Setting und wunderbaren Protagonisten.
Der Roman "Kirschkuchen am Meer" von Autorin Anne Barns erscheint im Harper Collins Verlag.
Als Marie die Nachricht vom Tod ihres Vaters Enno erhält, erfährt sie von seiner Seebestattung. Gemeinsam ...
Der Roman "Kirschkuchen am Meer" von Autorin Anne Barns erscheint im Harper Collins Verlag.
Als Marie die Nachricht vom Tod ihres Vaters Enno erhält, erfährt sie von seiner Seebestattung. Gemeinsam mit ihrer Mutter und Oma macht sie sich auf den Weg nach Hooksiel. Seit vielen Jahren hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, ihre Eltern sind geschieden, die neue Frau ist ein Biest. Doch mit ihrer gerade hochschwangeren Schwester Lena erinnert sie sich auch an schöne Momente und Ferientage beim Angeln mit ihrem Vater. Am Rande der Bestattung fällt Marie eine weinende Frau mit roten Haaren auf. Wer ist diese Frau, sie macht sich auf die Suche und findet nicht nur einiges über ihren Vater heraus, sondern lernt ihn und sich erst richtig kennen.
Anne Barns hat mich mit ihrem schönen Wohlfühlroman wieder sehr erfreut. Gerade zu dieser Zeit sorgt das Buch für ein heimisches Gefühl mit leckeren Köstlichkeiten und liebenswerten Figuren, die man alle selbst kennen möchte.
Es ist nicht nur der einfühlsame und wunderbar flüssige Schreibstil, der mich durch das Buch geführt hat. Auch die abwechslungsreiche Handlung mit Höhen und Tiefen in Maries Leben, mit Emotionen und mit Erinnerungen an eine glückliche Kindheit sorgen für einen wunderbaren Lesefluss. Interessant sind die Erkenntnisse, die Marie von ihrem Vater und seinem Leben erfährt. Erst jetzt, nach seinem Tod, lernt sie ihn und sein Leben richtig kennen.
Auf der Suche nach der unbekannten Frau reist Marie nach Norderney und dann nach Juist und so darf der Leser sich auch an diesen Schauplätzen aufhalten, die Meeresluft schnuppern und die kulinarischen Köstlichkeiten miterleben, die es in den Cafés gibt. Aber auch Familienrezepte wie der warme Hefezopf werden hier aufgetischt und der Kirschröster ihres Vaters sorgt für wundervolle Erinnerungen Maries an ihre glückliche Kindheit mit Sonne, Meer und Kirschkuchen. Das Kirschröster-Rezept befindet sich übrigens im Anhang, wie bei Andrea Russo ja üblich. Wer diese Bücher liest, darf sich immer wieder über neue Rezepte freuen.
Die Suche nach den Spuren ihres Vaters lässt Marie auch eigene neue Wege und Möglichkeiten entdecken. Ihr Traum von einem eigenen Strandcafé ist aber schwer umzusetzen, denn ihr Freund Marc gehört auch zu ihrem Leben, auch wenn sie sich da gerade beide nicht so sicher sind.
Mir hat besonders die harmonische Beziehung in Maries Powerfrauen-Gruppe gut gefallen, dagegen sorgen die negativen Personenbeispiele für spannende Momente im Buch. Insgesamt überzeugt auf alle Fälle der Wohlfühleffekt, der mit den warmherzigen Menschen direkt auf den Leser überschwappt. Wie aus Erbstreitigkeiten Familienzwist entstehen kann, wird hier in der Handlung aufgezeigt. Die Hintergründe zu Testament und Erbe hat die Autorin sehr verständlich eingebaut und damit die Geschichte auch tiefer gehen lassen.
Das Buch beginnt mit einem Trauerfall, doch die Begleitung der warmherzigen Figuren, der Zusammenhalt in der Familie, viele kulinarische Leckereien und das Inselflair, sowie die interessanten Nachforschungen machen das Buch letztendlich zu einem Wohlfühlbuch, bei dem die schönen Momente auch den Leser glücklich machen.
Dieser Roman hat mich mit seinen Figuren und ihrem Zusammenhalt, dem Insel- und Caféflair und der Familiengeschichte sehr gut unterhalten. Anne Barns hat es geschafft, mir schöne Stunden zu bereiten und die Sorgen des Lebens zu vergessen. Vielen Dank dafür!