Kein Must read, aber nice to read
Manchmal ist es der Klappentext, manchmal das Cover, das einem die magischen Worte 'ließ mich' zuruft. In diesem Fall war es tatsächlich das außergewöhnliche Titelbild, das mich angesprochen hat und meine ...
Manchmal ist es der Klappentext, manchmal das Cover, das einem die magischen Worte 'ließ mich' zuruft. In diesem Fall war es tatsächlich das außergewöhnliche Titelbild, das mich angesprochen hat und meine Hoffnung auf eine spannende Fantasy mit allerlei Geheimnissen, Mysterien und einer Portion Romantik geschürt hat.
Manchmal kommt es anders als erwartet...
Als Winnie mit ihrer Schwester Sasha in den Großstadtdschungel von New York zieht, freundet sich Sasha ziemlich schnell mit der neuen Nachbarin Jo an. Und wenn Jo eines ist, dann geheimnisvoll. Winnies Beschützerinstinkt ist sofort alarmiert. Irgendwie ist ihr die neue Nachbarin mit ihrer seltsamen Anziehungskraft nicht ganz geheuer. Dabei ist Winnies Gefühlswelt ohnehin schon in Aufruhr. Winnie möchte nämlich auch den Kontakt zu ihrem Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat, wieder aufnehmen. Doch dazu muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen.
Nach einem sehr blutigen und mitreißenden Prolog, war ich Feuer und Flamme. Ich hatte nämlich irgendwie die Erwartung, dass es genau so weiter geht. Den Stoff dafür bietet die Story allemal. Junge Frauen verschwinden spurlos, Nachbarin Jo verbirgt ein großes Geheimnis (wobei man sagen muss, dass relativ schnell klar ist, welches) und Winnie möchte herausfinden, warum ihr Vater von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben verschwunden ist. Es hätte so spannend werden können. Doch leider war es das nicht; zumindest nicht in der ersten Hälfte des Buches, welche aus Winnies Perspektive erzählt wird. Was ich bekommen habe war eine sich langsam entwickelnde Love Story ohne große Handlung. Tatsächlich ist nicht viel aufregendes passiert in der ersten Hälfte und die Geschichte eher charakterbezogen und ohne großen Fantasyanteil.
Ich durfte Winnie kennen lernen, die als Programmiererin arbeitet, in einem Café jobbt und sich um ihre kleine Schwester Sasha kümmert. Zunächst war mir Winnie auch richtig sympathisch, doch irgendwann fand ich ihre ständigen Zweifel und ihren Beschützerinstinkt nur mehr anstrengend. Jo wirkt im Gegensatz zu Winnie aus Gründen sehr abweisend und kühl. Das Warum wird natürlich offenbart, für meinen Geschmack aber etwas spät.
Was mir in der ersten Hälfte gefehlt hat, macht die zweite wieder gut. Durch Jo's Perspektive kommt Fahrt in die Handlung und vorallem nimmt der Fantasyanteil der Geschichte zu. Je näher man dem Ende kommt, desto mehr spitzt sich die Lage zu und es kommt zu Ereignissen, mit denen ich tatsächlich nicht gerechnet hätte. Ein Twist am Ende lässt nicht nur Winnie ziemlich blass aussehen, sondern hat auch meine Gefühlswelt ziemlich erschüttert.
Alles in allem kann ich 'A Night of Promises and Blood' empfehlen, wenn man (queere) Liebesgeschichten mag, die mit etwas Fantasy angezuckert sind.
Fazit
Ich hatte einfach andere Erwartungen an 'A Night of Promises and Blood'. Was man bekommt ist eine sich langsam entwickelnde Love Story, die in der ersten Hälfte sehr charakterbezogen ist. Erst in der zweiten Hälfte kommt die Handlung so richtig ins Rollen und auch der Fantasyanteil nimmt zu. Aufgrund des mitreißenden Finales möchte ich auch wissen wie es weiter geht. Kein Must read, aber nice to read, wenn man mit den richtigen Erwartungen an das Buch herangeht.