Wunderbarer Abschluss einer großen Familiengeschichte
Es handelt sich um den dritten Teil der Blütenträume-Trilogie. Ich weise darauf hin, dass ich für die Rezension die ersten beiden Teile als bekannt voraussetze, da evtl. kleine Spoiler bzw. Hinweise auf ...
Es handelt sich um den dritten Teil der Blütenträume-Trilogie. Ich weise darauf hin, dass ich für die Rezension die ersten beiden Teile als bekannt voraussetze, da evtl. kleine Spoiler bzw. Hinweise auf die vorherigen Teile vorhanden sein können.
Im dritten und letzten Teil der Blütenträume-Trilogie lernen wir nun Jasmin kennen. Jasmin ist die Tochter von Lillyana, Enkelin von Viola und Urenkelin der legendären Gräfin Flora von Langenberg, damit also bereits die vierte Generation.
Jasmin hat gerade die Schule abgeschlossen und hat nur den einen Berufswunsch, Schriftstellerin zu werden. Sie möchte einen großen Familienroman schreiben, bei dem die eigene Familiengeschichte als Vorlage dienen soll. Und so ist sie sehr glücklich, als ihre Urgroßmutter Flora ihr zum 18. Geburtstag mehrere alte Kisten aus dem Nachlass Isolde von Langenbergs überlässt, Jasmins Ururgroßmutter. Die darin befindlichen alten Briefe und Tagebücher führen Jasmin weit in die Vergangenheit ihrer Familie und offenbaren ihr Dinge, die ihr bisher nicht bekannt waren und ein anderes Licht auf manche Familienmitglieder werfen.
Ein Roman über die Entstehung eines Romans und dazu die Fortsetzung bzw. der Abschluss der großen Familiensaga, das verspricht gute Unterhaltung.
Annette Hennig hat es erneut geschafft, mich gleich zu Beginn in den Bann der Geschichte zu ziehen. Denn sobald Jasmin sich mit dem Inhalt der geheimnisvollen Kisten zu beschäftigen beginnt, taucht nicht nur sie sondern auch der Leser ein in die Vergangenheit der Familie von Langenberg. Immer wenn ein Familienmitglied Jasmin ihre Fragen beantwortet oder Ereignisse aus der Vergangenheit erzählt, gibt es im Buch den entsprechenden Rückblick in die erste Hälfte der 1960er Jahre und den Beginn der 1990er Jahre. So arbeitet Jasmin mit Hilfe ihrer Familie die Familiengeschichte auf und für den Leser schließt sich so mancher Kreis, noch offene Fragen aus den ersten beiden Teilen werden beantwortet und Unklarheiten beseitigt.
Die alte Gräfin Flora von Langenberg, die ich bisher als kaltherzig und herrisch wahrgenommen habe, erlebt im hohen Alter von 90 Jahren eine Veränderung. Sie möchte Jasmin unbedingt den Traum vom eigenen Roman erfüllen und auch die Fertigstellung noch erleben.
Sie engagiert den Verlegersohn Clemens Meerbusch, der Jasmin unterstützen soll. Damit kommt neben vielen Emotionen bei der Aufarbeitung der Familiengeschichte auch die Romantik nicht zu kurz.
Sehr interessant fand ich beobachten zu können, wie viel Vorarbeit nötig ist, bevor ein Roman geschrieben werden kann. Davon hat man als Leser keine Vorstellung und die Autorin hat hier sicher ihre eigene Erfahrung und Vorgehensweise einfließen lassen.
Die Familiengeschichte der von Langenbergs, die einst mit der jungen Flora Hoffmann im Jahr 1939 begann, findet im Jahr 2012 ihren Abschluss.
Dieser wunderbare dritte Teil rundet die Trilogie perfekt ab und hat mich ohne weitere Fragen und zufrieden lächelnd zurück gelassen.
Dank Annette Hennigs lebendigem Schreibstil war es erneut ein großes Lesevergnügen.
Wer fesselnde, spannende und geheimnisvolle Familiengeschichten mag, dem empfehle ich gerne die gesamte Trilogie!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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