Dieser Thriller hebt sich von den anderen ab, da man als Leser hier tief in die Gedankenwelt, sprich in den Kopf des "Täters" eintaucht.
So abstoßend das ist, ebenso spannend und interessant ist es aber ...
Dieser Thriller hebt sich von den anderen ab, da man als Leser hier tief in die Gedankenwelt, sprich in den Kopf des "Täters" eintaucht.
So abstoßend das ist, ebenso spannend und interessant ist es aber auch!
Die Autorin hat hier das schier Unmögliche Möglich werden lassen...!
Ich persönlich brauchte etwas, um mich "hineinzufinden" in die Geschichte, mich einlassen zu können auf den Hauptprotagonisten - wohl, weil er so "anders" ist als sonst bekannt aus dem Genre...
Doch dann hat mich das Buch nicht mehr losgelassen! Es ist rundum gelungen - auch das Cover! Ich liebe diesen Kontrast, der so gut zum Buchinhalt passt!
Da das Ende offen ist, hoffe ich auf mehr Gedanken aus dem Kopf des "Oleandemanns" in einer Fortsetzung....
Gleich auf den ersten Blick: Das Schriftbild , der Einstieg ins Buch...
Anfangs tappt man etwas im Dunkeln und erst im Laufe des Buches schlüsselt sich die Vergangenheit, ...
Das Buch , der Oleandermann , ist anders.
Gleich auf den ersten Blick: Das Schriftbild , der Einstieg ins Buch...
Anfangs tappt man etwas im Dunkeln und erst im Laufe des Buches schlüsselt sich die Vergangenheit, die Entwicklung und die ganze Geschichte des Oleandermannes auf.
German, eine zweifelsfrei gestörte Persönlichkeit, tritt nach seinem großen Zusammenbruch einen Rachefeldzug an.
Der kurze, teils verwirrende Schreibstil , unterstreicht perfekt den Protagonisten und seine Gedanken.
Das Ende lässt auf eine Fortsetzung des etwas anderen Thrillers hoffen.
ntonia Günder-Freytag führt ihre Leser in Der Oleandermann in die düstere Gedankenwelt eines Psychophaten.
Dr. Dr .German Städter, immer korrekt, unglücklich, ungeliebt und von anderen nicht wertgeschätzt, ...
ntonia Günder-Freytag führt ihre Leser in Der Oleandermann in die düstere Gedankenwelt eines Psychophaten.
Dr. Dr .German Städter, immer korrekt, unglücklich, ungeliebt und von anderen nicht wertgeschätzt, glaubt sich endlich am Ziel. Aufstieg in die Chefetage und Würdigung seiner Leistung, die Erfindung eines Mittels gegen Krebs.
Stattdessen bekommt er nach 25 Jahren die Kündigung und die anderen die Anerkennung.
Resignieren, aufgeben? Ja. Aber dann ändert er seine Meinung, zuerst hat er noch etwas zu erledigen, aufräumen. Und so nimmt der Wahnsinn seinen Lauf.
Die Autorin versteht es wunderbar, Germans Gedankengänge in Worte zu fassen. Kurz, präzise, unpersönlich. Sie lässt ihre Leser in sein Leben eintauchen, zeigt auf warum er so denkt, fühlt und handelt.
Einerseits ist es verstörend, andererseits faszinierend German zu folgen. Seine Handlungen sind überlegt und zeigen den Wahnsinn, der in ihm lebt.
German Städter erwacht gefesselt an Bord einer Yacht und sieht sich einer Frau und einem Mann gegenüber. Er weiß nicht, wer die beiden sind und wie er hierher gekommen ist. Aber German beginnt sich zu ...
German Städter erwacht gefesselt an Bord einer Yacht und sieht sich einer Frau und einem Mann gegenüber. Er weiß nicht, wer die beiden sind und wie er hierher gekommen ist. Aber German beginnt sich zu erinnern. Er war bereits als Kind ein Außenseiter. Sein Vater ist erst vor kurzem gestorben und er hat das Haus seiner Mutter am Gardasee geerbt. Er ist Chemiker und hat in der Krebsforschung gearbeitet. Er hat mit einer Beförderung gerechnet, stattdessen wurde er gefeuert. Und da hat er endlich erkannt, wie er von allen beschissen wurde : seinen Eltern, seiner Verwandtschaft, seinem Chef, seiner Ehefrau und seinem Sohn. Er hatte nie eine Chance. Aber damit ist jetzt Schluss.
Man muss sich auf die Erzählweise der Autorin einlassen, denn man befindet sich während der ganzen Geschehnissen im Kopf des Täters. Manche der Gedankengänge sind kaum auszuhalten. Die Schlussfolgerungen zeugen von einer ich-bezogenen, sich selbst bemitleidenden Persönlichkeit, die alle anderen für ihre Situation verantwortlich macht. Zu Germans Gedankenwelt gibt es kein Gegengewicht Niemand der diese Sichtweise zurecht rückt. Der Schluss ist originell und dadurch überraschend.
Ich fand diese andere Art, einen Krimi zu erzählen erfrischend und erschreckend zugleich, aber möglicherweise kann der eine oder andere nichts damit anfangen, weil es so gar nicht dem üblichen Erzählstil entspricht.
„...Er wusste nicht, wieso er hier war, nicht, wie er hergekommen war und wer dieses Pärchen war...“
Das sind die Gedanken von Dr. Dr. German Manolo Städter, als er auf einem Schiff auf dem Gardasee aufwacht. ...
„...Er wusste nicht, wieso er hier war, nicht, wie er hergekommen war und wer dieses Pärchen war...“
Das sind die Gedanken von Dr. Dr. German Manolo Städter, als er auf einem Schiff auf dem Gardasee aufwacht. Das Pärchen bietet ihm einen Deal an. Doch was war dem vorausgegangen?Nach und nach darf ich in die Vergangenheit von German eintauchen. Vor einem Jahr gab es den ersten gravierenden Einschnitt in sein Leben. Seine Frau wollte eine Auszeit, weil er trank. Seitdem hat er das Problem in den Griff.
Seit 25 Jahren arbeitet er in seiner Firma. Jetzt hofft er auf die erwartete Anerkennung – und bekommt die fristlose Kündigung.
Dann erfährt er, dass sein Vater gestorben ist und er von seiner Mutter eine höhere Geldsumme und ein Haus am Gardasee geerbt hat. Statt Selbstmord entscheidet er sich für Abrechnung.
Die Autorin hat einen spannenden, aber verstörenden Krimi geschrieben.
Der Schriftstil unterstreicht die innere Verstörtheit des Protagonisten. Häppchenweise erfahre ich, was in seiner Kindheit passiert ist. Dann kommt eine ruhige Phase in seinem Leben. Die formuliert er so:
„...Strebsames Studium führte zum Doktortitel, freundliches Auftreten und Werben zur besten aller Ehefrauen...“
Doch der schöne Schein trügt, sowohl im Berufsleben als auch im privaten Bereich. Hinzu kommt, dass er Schwierigkeiten hat, soziale Beziehungen aufzubauen. Sich selbst schätzt er so ein:
„...Nüchtern. Fleißig. Strebsam. Korrekt...“
Dabei unterschlägt er völlig seine dunkle Seite. Seine Reise der Abrechnung führt ihn ins Haus nach Italien. Er wird mit einer Vergangenheit seiner Mutter konfrontiert, die ihm bisher unbekannt war.
Die Autorin findet treffende Sätze, um die Vielschichtigkeit und die innere Zerrissenheit ihres Protagonisten darzustellen. Eine immer noch präsente Erkenntnis aus seiner Kindheit lautet.
„...Belohnung war, wenn man nicht bestraft wurde...“
Es gibt viele kleine Szenen, die das Innenleben des Protagonisten spiegeln. Zu den stilistisch besonders wirksamen gehört ein Gespräch während des Staus auf der Autobahn. Dort zeigt sich, dass er seien Worte nicht abwägt, sondern provokant seine Meinung vertritt. Die Reaktion der anderen ist ihm egal.
Es gäbe noch viel zur Geschichte zu sagen, doch das geht nicht, ohne auf den konkreten Inhalt einzugehen. Und dies möchte ich vermeiden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Autorin ist es gelungen. Ein verstörendes Lebensbild zu zeichnen, ohne selbst zu werten. Das bleibt mir als Leser überlassen.