„Diese Worte hätte meine innere Novalee gesagt, wenn ich sie rauslassen würde. Doch diese hat nichts zu melden, weil es völlig fehl am Platz wäre, hier und jetzt meine wahre Meinung kundzutun.“
(Nova in Starting something real)
Worum geht’s?
Novalee Wells ist ein Superstar. Doch das Leben im Rampenlicht hat auch seine Schattenseiten, und als ein Dating-Gerücht dafür sorgt, dass Nova von Paparazzi verfolgt wird und in einen Autounfall gerät, braucht die Sängerin eine Auszeit. Ausgerechnet ihr sonst so verschlossener Bodyguard Thorne McKinley bietet ihr an, auf der abgelegenen Ranch seiner Eltern unterzutauchen. Weit weg vom Trubel ihres Ruhms beginnt Nova tatsächlich zu heilen und lernt ganz neue Seiten an Thorne kennen, die ihr Herz höherschlagen lassen. Aber kann ihre Liebe überleben, wenn Nova wieder in ihr altes Leben im erbarmungslosen Scheinwerferlicht zurückkehren muss?
Starting something real ist Band 2 der Starting Something-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann unabhängig gelesen werden.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Nova und Thorne geschrieben.
Meine Meinung
Nachdem mir Band 1 der Reihe bereits so gut gefallen hatte, war eigentlich schon klar, dass ich Band 2 lesen werde. Als ich dann noch sah, dass es eine Bodyguard x Popstar-Romance ist, war das Buch quasi schon automatisch gekauft. Denn ich liebe Bodyguard-Geschichten. Aber zwischen den Seiten hier versteckt sich so viel mehr als nur das!
Der erste Teil der Geschichte begleitet das Leben von Nova als Popstar. Konzerte, Termine, eine geldausgebende Mutter ohne jedes Maß für das Kreditkartenlimit, jede Menge Gerüchte – und Menschen, die von ihr profitieren wollen. Nova ist von Anfang an wahnsinnig sympathisch, weil sie bodenständig ist und eigentlich nur das machen möchte, was ihr Spaß macht (zumindest mittlerweile, denn eigentlich wurde sie von ihrer Mutter als Kind in die Musikwelt geschmissen, um Geld zu verdienen). Doch wie ist es, stets im Auge der Öffentlichkeit zu stehen, aufzupassen was man sagt, wohin man tritt und wen man trifft? Das erlebt der Leser hier live mit. Als Datinggerüchte auftauchen, wird es sehr schlimm, denn eine Aneinanderreihung von Sachen führt zu einem schlimmen Unfall, jede Menge Verrat und noch mehr Enttäuschungen. Ich habe wirklich mit Nova mitgelitten, mich über so viele Menschen in ihrem Umfeld aufgeregt. Nur nicht über Thorne, der Bodyguard, der so aufmerksam und liebevoll ist, der ein Auge auf sie hat, während niemand anderes es tut. Es sind Kleinigkeiten, die so viel ausmachen, dass man ihn direkt von Anfang an nur lieben kann. Er ist es, der Nova mehr als einmal rettet – körperlich und geistig. Professionell ist es natürlich nicht, dass da mehr als nur der Job ihn motiviert, aber hey, wir lieben doch alle ein kleines bisschen Forbidden Anschmachten oder?
Nach dem hochdramatischen Entwicklungen schwankt das Buch genau ins Gegenteil, denn gut zwei Drittel spielen auf der Ranch von Thornes Adoptiveltern in einem winzigen Örtchen. Thorne nimmt Nova hier mit hin, damit sie wirklich wieder zu sich finden kann und es funktioniert. Der Ort schweigt still, Nova kann so oft einfach ein normaler Mensch sein, Tiere füttern, einen Farmermarkt besuchen und naja, sich zunehmend auch in Thorne verlieben. Die Dynamik der beiden hat mich einfach unglaublich doll abgeholt. Behutsam, heilsam, vorsichtig, respektvoll und ohne, dass es in die Richtung „Liebe heilt alles“ geht, denn Nova kämpft sich selbst zurück, Thorne stärkt ihr dabei nur den Rücken. Das ganze Setting, die wahnsinnig sympathische Familie McKinley, der Witz der Geschichte – alles hat gepasst. Ich habe die Geschichte der beiden so gern verfolgt.
Dann kommt jedoch das klassische Third Act-Drama. Und hier muss ich sagen, dass meine Begeisterung ein wenig abgeflaut ist. Die Autorin hat zwar vorher schon das ein oder andere Klischee bedient, aber es hat im Kontext gut gepasst. Beim Drama nun aber war es mir gleichzeitig zu viel und zu wenig. Es ist zum Glück ein klassisches Drama, wie man es befürchtet, aber es ist sehr viel auf einmal und vieles war mir dafür nicht tief genug thematisiert. Gerade was Novas Verhältnis zu ihrer Mutter angeht, hat sich die Autorin es für mich zum Ende zu leicht gemacht. Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen, mich gut unterhalten und ist eine gelungene, sehr süße Geschichte.
Mein Fazit
Starting something real ist eine süße Bodyguard-Popstar-Romance, die anfangs mit vielen Insights zum Beruf daherkommt und nach einem dramatischen Höhepunkt zu einer ruhigen Smalltown-Romance voller heilsamer Momente wird. Ich hätte mir bei einigen Themen etwas mehr Tiefe gewünscht, aber dennoch hat mich das Buch insgesamt begeistert.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]