Eines Tages bleibt Frieda beim Synchronsprechen im Studio die Stimme weg, die Worte haften nicht mehr. Jonas, ihr Freund, vermittelt ihr die Möglichkeit, an der portugiesischen Algarve ein Hotel zu hüten, das über den Jahreswechsel schließt. Allein mit Hotelhund Otto, dem Hausmeister und Handwerkern hat Frieda nicht viel zu tun: Strandspaziergänge, Einkaufen, Kochen, Schauen. Sie lüftet Zimmer und ihre Gedanken. Das Hotel Paraíso ruft bei ihr Erinnerungen an einen anderen Ort wach, an dem sie sich wohlfühlte, aber nicht bleiben konnte: die Tankstelle in einem niedersächsischen Dorf, wo sie aufwuchs, bis sie irgendwann erfuhr, warum sie trotzdem nicht dazugehörte. Und während Frieda in Portugal darauf wartet, dass Jonas nachkommt, wird eine Frage immer drängender: Kann das Dazwischen ein Zuhause sein?
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„Heimweh hat man, wenn man sich nach einem Ort sehnt, an dem man sich geborgen fühlt. Fernweh hat man, wenn man nicht weiß, wo der sein soll, dieser Ort. Fernweh ist Heimweh nach Irgendwo.“
Ein wunderbar ...
„Heimweh hat man, wenn man sich nach einem Ort sehnt, an dem man sich geborgen fühlt. Fernweh hat man, wenn man nicht weiß, wo der sein soll, dieser Ort. Fernweh ist Heimweh nach Irgendwo.“
Ein wunderbar nachdenklicher und poetischer Roman über die Suche nach sich selbst.
Frieda verliert sich immer mehr und ihr wird alles zu viel. Durch ihren Freund Jonas bekommt sie die Möglichkeit über die Weihnachtszeit ein Hotel mitsamt Hund zu hüten. Dort ist sie ganz allein mit ihren Gedanken, reflektiert ihr bisheriges Leben und hat endlich mal die Möglichkeit durchzuatmen und Gedanken zu Ende zu denken.
Ein sehr ruhiger, nachdenklicher Roman in einer wunderbar poetischen Sprache. Man sollte ihn ganz in Ruhe und voller Genuß lesen, damit man nichts überliest. Ein Roman übers Alleinsein, fehlende Zugehörigkeit und darüber zu sich selbst zu finden.
Der Roman Hotel Paradiso von Arezu Weitholz, ist gut erzählt.
Die Icherzählerin Frieda ist kurz vor einem Zusammenbruch. Ihr Freund Jonas vermittelt sie nach Portugal. Sie soll ein Hotel über den Winter ...
Der Roman Hotel Paradiso von Arezu Weitholz, ist gut erzählt.
Die Icherzählerin Frieda ist kurz vor einem Zusammenbruch. Ihr Freund Jonas vermittelt sie nach Portugal. Sie soll ein Hotel über den Winter hüten. Die Besitzerin macht Urlaub.
Der Labrador Otto gehört zum Hotel.
Dann gibt es einen heimlichen Mitbewohner, für den sie auch kocht.
Sie kann sich jetzt gut in ihre Vergangenheit fallen lassen.
Sie denkt an ihre Kindheit, in der sie gerne in der Tankstelle ihres Großvaters helfen durfte. Das war ihr liebstes Zuhause.
Frieda hat orientalische Züge. Erst mit 27 Jahren erfuhr sie die Wahrheit über ihre Geburt. In der Schule hat sie oft darüber nachgedacht, von wem sie die dunklen Haare geerbt hat.
Die Erlebnisse im Hotel und ihre Gedanken wurden von der Autorin perfekt dargestellt.
Das Buch liest sich gut und ist unterhaltend.
„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“
Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals ...
„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“
Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals wirklich allein? Bald muss die Erzählerin feststellen, dass sie jede Menge Gepäck dabeihat. Altlasten, Zweifel. Auch begründet in ihrer Herkunft, denn sie wurde von ihrer Familie als Kind angenommen. Je leiser es an der Algarve wird, desto lauter werden die Gedanken und drängen mit Vehemenz an die Oberfläche. Denn schließlich ist sie nicht nur zur Entspannung hier, sondern als Notbremse. Burn-out sagen die einen. Doch egal wie man es nennen mag, eine Synchronsprecherin mit Sprachproblemen ist ein Widerspruch in sich. Und dann taucht ein geheimnisvoller nächtlicher Besucher auf.
Der Roman von Arezu Weitholz besticht vor allem durch seine wunderbare Sprache und die weitschweifenden, klugen Gedanken. Ein bemerkenswerter Satz jagt den nächsten, und ich komme kaum noch hinterher, mir all die gelungenen Formulierungen zu markieren. Zwischendurch wird es mir zu viel. Einige Sätze scheinen dann zu gewollt, zu gesetzt. Doch in der Summe überzeugt der gar nicht stille Roman, denn das Karussell dreht sich und wirft uns wunderbare und vielfältige Gedanken hin wie Konfetti im Karneval.
Was mir noch gefiel?
Die Sinnlichkeit der Wahrnehmung. Die Hingabe zum Genuss auch einfachster Dinge.
Ein schöner Roman voller großartiger Sätze und Gedanken.
Arezu Weitholz hatte mich schon mit ihrem Buch "Beinahe Alaska" eingefangen. Ich mochte ihre Art zu erzählen und wie sie die Menschen sieht und beschreibt. Wem das Buch "Beinahe Alaska" gut gefallen hat, ...
Arezu Weitholz hatte mich schon mit ihrem Buch "Beinahe Alaska" eingefangen. Ich mochte ihre Art zu erzählen und wie sie die Menschen sieht und beschreibt. Wem das Buch "Beinahe Alaska" gut gefallen hat, wird auch seine Freude an dem neusten Werk "Hotel Paraíso" haben.
Diesmal begleiten wir Frieda, die kurz vor einem Burnout steht, nach Portugal. Dort erhofft sie sich etwas Ruhe, Zeit für sich und zum Nachdenken und Reflektieren. Sie hat sich die Weihnachts- und Neujahrszeit ausgesucht. Keine Touristen, raues Klima und Stille und ein leerstehendes Hotel.
Es ist eine unaufgeregte Geschichte, die sich ganz leise durch die Seiten bewegt. Es gibt wenig Spannung oder große Handlungen. Nur Frieda, Otto und die Gedanken. Und ab und an gibt es einen stillen (anfangs unbekannten) Mitesser, der jedoch immer wieder Lebensmittel in der Küche hinterlässt. Friedas Gedanken driften ab und erzählen dem Lesenden ihre Geschichte.
Der Wechsel zwischen dem Gestern und Heute hat mir gut gefallen. Auch das langsame Voranschreiten der Geschichte fand ich gut. Die Autorin hat einen, für mich, beruhigenden Schreibstil. Das Abtauchen in die Geschichte gelang mir schon nach wenigen Seiten und das Kopfkino sprang ebenfalls schnell an. Ich hätte gern noch ein paar Seiten mehr von Frieda, Otto & Co. gehabt.
Arezu Weitholz war mir bisher als Autorin bereits bekannt, aber ich habe von ihr noch nicht gelesen. Ich dachte mir, dass Hotel Paraiso ein guter Einstieg sein könnte. Portugal mag ich auch als ...
MEINUNG:
Arezu Weitholz war mir bisher als Autorin bereits bekannt, aber ich habe von ihr noch nicht gelesen. Ich dachte mir, dass Hotel Paraiso ein guter Einstieg sein könnte. Portugal mag ich auch als Reiseland. :)
Protagonistin Frieda erschien mir relativ erschöpft und hat ihre Stimme verloren, die natürlich notwendig ist für ihren Job als Synchronsprecherin. Das Wort Burn Out fällt nicht, aber sie nutzt den Vorschlag ihres Freundes Jonas, dass sie über den Jahreswechsel ein Hotel an der portugiesische Algarve hütet. Die Auszeit gibt ihr die Möglichkeit ihre Gedanken zu sortieren. Dabei gehen ihre Gedanken auch wieder zu ihrer Herkunft. Man bekommt schnell ein gespürt dafür, dass Frieda zwar in einem niedersächsischen Dorf aufgewachsen ist, aber dass sie äußerlich anders ist. Ein Zentrales Thema in der Geschichte ist also das Ankommen und Zugehörigkeit. Beim Lesen habe ich manchmal eine große Einsamkeit in Frieda gespürt. Vieles muss man in diesem kurzen Buch zwischen den Zeilen lesen, dennoch wird klar, dass Frieda wohl adoptiert worden ist und ihr leiblichen Eltern von woanders kommen.
Ich mochte die Sprache der Autorin. Sie schafft eine wunderbar melancholische Stimmung. Ein bisschen treibt man so durch das Buch, ähnlich wie Frieda so ein bisschen vor sich hin treibt. Es gibt keine stringente Handlung, sondern es dreht sich mehr um Friedas Gedanken. Die sind manchmal ein wenig ungeordnet und bruchstückhaft. Die Gedanken drehen sich auch um ihren Freund Jonas. Hier habe ich allerdings das Gefühl, dass er für sie ein wichtiger Anker ist und er sie auch wirklich liebt. Sehr amüsant dabei sind die Geschichte mit ihrer Schwiegermutter in spe. Trotzdem hat Frieda so ein paar leise Zweifel an der Beziehung. Es gibt ein paar interessante Begegnungen in Portugal, z.B. mit einem geheimen Gast, der immer ihr Essen weg ist und dann Zettel hinterlässt. Außerdem ist da noch Hotelhund Otto, mit dem Frieda dann nach und nach auch warm wird. In Portugal gehört sie dazu. Niemand begegnet ihr mit Ablehnung.
FAZIT:
Hotel Paraiso ist eine ruhige Geschichte über eine Frau, die ein bisschen zu sich selbst finden möchte, in dem sie allein Hotelsitting in Portugal macht. Hier schweift sie auch immer wieder in die Vergangenheit, auf der Suche für ihre Zukunft. Eine ideale Lektüre für eine Portugalreise und für den Winter.