Leider keine Leseempfehlung
Ich habe bereits „Das Erbe der Rosenthals“ von Armando Lucas Correa gelesen und war auf den Nachfolgeroman „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ mehr als gespannt.
Für die jüdische Bevölkerung in Berlin ...
Ich habe bereits „Das Erbe der Rosenthals“ von Armando Lucas Correa gelesen und war auf den Nachfolgeroman „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ mehr als gespannt.
Für die jüdische Bevölkerung in Berlin wird das Leben 1939 immer schwieriger. Um ihre Töchter in Sicherheit zu bringen, beschließt Amanda Sternberg ihre beiden Töchter mit der MS St. Louis nach Kuba zu schicken. Doch am Hafen bringt sie es nicht übers Herz, sich von ihrer jüngeren Tochter Lina zu trennen. So beschließt sie nur die sechsjährige Viera an Bord zu geben. Zusammen mit Lina flieht Amanda nach Frankreich, wo sie in Oradour-sur-Glane eine neue Heimat finden. Doch schon bald besetzen die Nationalsozialisten auch Frankreich und der neue Zufluchtsort ist nicht mehr sicher.
75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist das Thema nicht nur spannend, sondern auch weiterhin wichtig. Doch diesmal war ich von der literarischen Aufarbeitung des Autors enttäuscht. Das Verhalten von Amanda konnte ich, als Mutter, nicht nachvollziehen. Wie kann man seine sechsjährige Tochter alleine mit einem fremden Ehepaar mitschicken, während man die andere Tochter bei sich behält und die Geschwister so (vermeintlich für immer) trennt. Auch bleiben die vielen Erzählstränge unvollständig und viele Fragen unbeantwortet.
Ich habe bereits viele Bücher gelesen, die sich mit der dunkelsten Zeit unserer Vergangenheit beschäftigen. Alle Bücher haben mich, mal mehr und mal weniger, bewegt. Doch „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ hat mich zu keiner Zeit emotional erreicht. Schade, die Geschichte hätte Potenzial gehabt.