Eine Reise zu sich selbst
Was für ein verführerischer Gedanke, wenn man nur im Jetzt lebt, leben kann. Es gibt keine Zukunftsängste und die Vergangenheit bleibt unberührt als nicht zu verändernde Tatsache.
Karl war Zeit seines ...
Was für ein verführerischer Gedanke, wenn man nur im Jetzt lebt, leben kann. Es gibt keine Zukunftsängste und die Vergangenheit bleibt unberührt als nicht zu verändernde Tatsache.
Karl war Zeit seines Lebens ein einflussreicher Herrscher, der nun spürt, dass seine letzten Wochen und Tage anbrechen. Zurückgezogen lebt er in einem Kloster in Yuste und trifft dort auf seinen unehelichen Sohn Geronimo, der vor Lebensfreude nur so strotzt. Kurz entschlossen begeben sich beide auf eine Reise nach Laredo, ans Meer. Der Weg dorthin ist auch der Weg in das innere seiner selbst. Karl reflektiert sein Leben mit allen Höhen und Tiefen, seine Entscheidungen, seinen Empfindungen. Es ist eine zu tiefst emotionale Analyse, die versucht darzustellen was am Ende bleibt, was wichtig und bedeutend war.
Arno Geiger verbindet Fiktion und Historie in seinem Roman 'Reise nach Laredo', in dem er Bezug nimmt auf den mächtigen Kaiser Karl V, ihn als Mensch sich selbst betrachten lässt auf einer Reise, die historisch belegt ist. Wortgewaltig präsentiert er eine Geschichte mit ausdrucksstarken Protagonisten, eine ungeschönte Wahrheit als Fazit geschenkter Zeit, die das Leben uns abverlangt.