Cover-Bild Vorstandssitzung im Paradies
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 26.07.2024
  • ISBN: 9783404193462
Arto Paasilinna

Vorstandssitzung im Paradies

Roman
Regine Pirschel (Übersetzer)

Von finnischen Waldarbeitern, schwedischen Hebammen und einer Schnapsbrennerei auf einer Pazifik-Insel ... Ein von der UN gechartetes Flugzeug verunglückt über dem Stillen Ozean. Die Passagiere können sich retten und aus dem Flugzeugrumpf jede Menge kupferner Verhütungsspiralen und einiges andere Notwendige wie Äxte und Messer bergen. Weit und breit ist keine Rettung in Sicht, und die illustre Truppe muss sich zusammenraufen. Ein Jahr vergeht, bis ein fantasievoller SOS-Plan realisiert werden kann ...

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Vom Überleben in der Wildnis einer Schicksalsgemeinschaft

1

Kann eine Gruppe Nordeuropäer (vorwiegend aus Finnland und Schweden) auf einem Sandstrand am Rande des Dschungels überleben, ausgerüstet mit einem Arm voll Waldarbeiterwerkzeug, einigen Rettungswesten ...

Kann eine Gruppe Nordeuropäer (vorwiegend aus Finnland und Schweden) auf einem Sandstrand am Rande des Dschungels überleben, ausgerüstet mit einem Arm voll Waldarbeiterwerkzeug, einigen Rettungswesten und zwei Kisten voll Kupferspiralen? Werden sie irgendwann aufhören, sich wie "zivilisierte Menschen" zu verhalten oder ganz im Gegenteil eine gemeinsame Zivilisationsform finden? Und was, wenn jemand zu ihrer Rettung herbei eilt – werden sie nach Hause reisen wollen oder werden sie ein neues Zuhause gefunden haben? Paasilinna findet in gewohnt lakonischem Ton mögliche Antworten nicht nur auf diese Fragen. Auch z. B. die wichtige Frage, wie bzw. ob man im Dschungel an Schnaps und Tabak kommen sollte, wird beleuchtet .
Wirklich störend fand ich, dass die "schwarze Hebamme" offenbar keinen eigenen Namen hat (und wahrscheinlich auch keine Schwarze ist, sondern eine schwarzhaarige Finnin). Genaues Hinsehen fördert aber zutage, dass die Geschichte schon 50 Jahre alt ist – damals wäre das wohl kaum jemandem aufgefallen … Davon abgesehen hatte ich aber nicht den Eindruck, ein antiquiertes Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Will man überhaupt gerettet werden?

4

Der Roman "Vorstandssitzung im Paradies" von Arto Paasilinna übersetzt aus dem finnischen von Regine Pirschel erzählt die Geschichte einer Gruppe von Menschen, welche einen Flugzeugabsturz überleben und ...

Der Roman "Vorstandssitzung im Paradies" von Arto Paasilinna übersetzt aus dem finnischen von Regine Pirschel erzählt die Geschichte einer Gruppe von Menschen, welche einen Flugzeugabsturz überleben und nun auf einer scheinbar einsamen Insel auf ihre Rettung warten.

Eine bunt gemischte Gruppe aus Waldarbeitern, Hebammen, Krankenschwestern und einem Journalist befinden sich zusammen in einem Flugzeug. Als dieses Flugzeug abstürzt überleben die meisten der Passagiere und können sich auf eine Insel retten. Diese 45 Personen beginnen dort nach und nach eine möglichst funktionierende Gemeinschaft aufzubauen. Es werden Anführer gewählt, Aufgaben verteilt und Regeln für das Zusammenleben festgelegt. Es passiert allerhand Dubioses, alltägliches und menschliches. Das ganze gipfelt in einem aufwendigen Rettungsplan.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive aus Sicht des Journalisten geschrieben. Dieser hält sich nach eigener Aussage für absolut durchschnittlich. Die nüchterne aber bildliche und zum Teil bizarre Art wie der Absturz aus seiner Sicht geschildert wird zeigt, wie unreal ihm die ganze Situation erscheint.

Diese trockene Art die teilweise sehr befremdlichen Situationen und Handlungen zu beschrieben und dadurch auch noch Humor zu erzeugen findet sich in dem gesamtem Buch wieder. Der Autor Arto Paasilinna schafft es, die Story stets präzise und direkt wiederzugeben. Das ganze gemischt mit skurrilem, trockenen Humor und unterschwellig mitschwingender gesellschaftlicher Kritik.

"Vorstandssitzung im Paradies" war der erste Roman welchen ich von Arto Paasilinna gelesen habe. Dieser hat sich gut und flüssig lesen lassen und mich einige Male zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken gebracht. Es wird deutlich, wie sich eine Gesellschaft und deren Perspektiven und Ansprüche ändern wenn die Grundbedürfnisse einmal erfüllt sind.
Teils empfand ich die Erzählweise allerdings als sehr ausführlich und langezogen. Wodurch ich dazu neigte, einige Seiten nur zu überfliegen. Zudem muss ich sagen, dass ich persönlich von dem Ende etwas enttäuscht war. In dem Fall hätte ich tatsächlich etwas "ungewöhnlicheres" erwartet.

Alles in allem aber ein unterhaltsamer, etwas schräger Roman für den schnellen Lesegenuss mit zeitloser unterschwelliger gesellschaftlicher Kritik.

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