Die Abgründe der menschlichen Psyche
Jefferson Winter hat kein einfaches Leben: als Sohn eines Serienmörders widmet er sein Leben der Aufklärung der denkbar schlimmsten Verbrechen. Dabei hält ihn nichts lange an einem Ort, wo er gebraucht ...
Jefferson Winter hat kein einfaches Leben: als Sohn eines Serienmörders widmet er sein Leben der Aufklärung der denkbar schlimmsten Verbrechen. Dabei hält ihn nichts lange an einem Ort, wo er gebraucht wird, dort reist er hin. So auch nun in das winterliche London. Hier verschwinden Frauen und werden zwar lebend, dennoch gebrochen zurück. Zusammen mit den neuen Kollegen Hatcher und Templeton begibt er sich auf eine Reise in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Psyche.
Das Cover ist in meinen Augen nichts besonderes, aber weckt dennoch Neugier - eben ein typisches Cover für einen Thriller. Das blutige Werkzeug gibt dem ein oder anderen einen Hinweis, was ihn erwartet, verrät dennoch nicht zu viel.
Meine ehemalige Chefin hat mir dieses Buch empfohlen und als einen der besten Thriller überhaupt gelobt.
Dem kann ich zwar nicht hundertprozentig zustimmen, ein tolles Buch ist es trotzdem.
Das ist mein erster James Carol, daher war ich gespannt auf den Schreibstil, denn damit steht und fällt für mich bei einem guten Thriller alles.
Glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil: er ist sehr flüssig und angenehm zu lesen und hat mich von Anfang bis Ende gepackt.
Auch die Story fand ich sehr gut durchdacht, vor Allem die Tatsache, dass die Opfer ihren Peiniger überleben, das hat man ja auch nicht so oft.
Die Perspektivwechsel zwischen Winter und Rachel, einem der Opfer, sind auch sehr gut gelungen und halten die Spannung konstant aufrecht. Man möchte immerzu wissen, was als nächstes passiert, welchen Schritt der Täter als nächstes geht und wie die Polizei darauf reagiert.
Die düstere Stimmung zieht sich durch das ganze Buch und vermittelt Gänsehautstimmung.
Auch mit den Charakteren habe ich mich gut zurechtgefunden. Zwar sind es einige, aber ich finde es sehr gut, dass "unwichtige" nur mit einer groben Personenbeschreibung bedacht werden, statt, wie leider in vielen Büchern, mit Namen, sodass man hier nicht durcheinander kommt und alles überschaubar bleibt.
Und natürlich Jefferson Winter als erklärter Antiheld ist sehr gelungen.
Trotz all dieser Positiven Punkte kann ich leider keine fünf Sterne vergeben, denn etwas hat gefehlt. Nicht unbedingt etwas Essentielles, sondern ein paar kleinere Dinge, die die Sache nicht ganz Rund machen.
So zieht sich das Buch an manchen Stellen ein wenig, und die Beziehung zwischen Templeton und Winter hat mich ein wenig enttäuscht im Bezug auf Darstellung und Ausgang.
Fazit:
Auch wenn es nicht der beste Thriller ist, den ich bisher gelesen habe, ist er trotzdem sehr stark mit tollen Charakteren und sprachlich auf jeden Fall überzeugend. Ganz klare Empfehlung!